Formel 1: Red Bull
Yuki Tsunoda verpasst erneut die Punkte, Timo Glock fordert Konsequenzen, doch Insider Ralf Bach warnt Red Bull vor einem weiteren Fahrertausch mitten in der Saison.
Während Max Verstappen in Monza nach einer dominanten Vorstellung auf die Zielflagge zusteuerte, überquerte sein Teamkollege Yuki Tsunoda vor ihm die Start/Ziel-Gerade, konnte gerade so die Überrundung vermeiden. Für den Japaner war es mit Rang zwölf der nächste sportliche Rückschlag. In den letzten neun Rennen hat er achtmal die Punkteränge verfehlt.
Die Bilanz ist erschütternd: Von 239 Teampunkten hat er gerade mal neun beigesteuert, die anderen 230 sammelte der viermalige Weltmeister, der weiterhin als Einzelkämpfer für Red Bull in der Konstrukteurswertung unterwegs ist. Lediglich in Zandvoort sicherte sich Tsunoda mit einem neunten Platz zwei Punkte. Der war jedoch nach den Ausfällen beider Ferrari-Piloten und Lando Norris sowie der Zeitstrafe für Andrea Kimi Antonelli mehr als glücklich.
Für ihn steht derzeit nur Rang 19 in der Fahrerwertung zu Buche. Und Red Bull? Der österreichische Rennstall liegt auf Rang vier der Team-WM, 21 Punkte fehlen zu Mercedes, 41 zu Ferrari. Im Kampf um den Vizetitel ist also noch alles möglich, insbesondere nach dem Ausrufezeichen von Monza. Angesichts der engen WM-Situation und der schwachen Tsunoda-Performance stellt sich aber die Frage, ob Red Bull vor dem Hintergrund der Millionenprämien reagieren muss.
Sky-Experte und Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock formulierte die Situation klar: „Yuki Tsunoda wurde mit einer Ohrfeige nach Hause geschickt. Verstappen hätte ihn fast überrundet. Da ging gar nix, das ist keine gute Visitenkarte, die er da abgibt.“
Glock sieht den Rückstand als zu groß: „Er hätte mit diesem Red Bull in die Punkte fahren müssen und das hat er nicht geschafft“. Der Odenwälder schlägt den sofortigen Fahrertausch beim Verstappen-Team vor. „Wo ist da also das Risiko? Man könnte jemand anderen reinsetzen.“ Allerdings stellt sich der aktuelle DTM-Pilot gleichzeitig die Frage, wer den Job übernehmen könnte. „Wer will sich da reinsetzen? Hadjar dürfte von sich aus sagen, dass er da bleibt, wo er ist.“
Der französische Rookie fährt derzeit für das Schwesterteam Racing Bulls, wird von Rennen zu Rennen stärker und stand in Zandvoort sogar auf dem Podium.
Unser Experte Ralf Bach nimmt zum Glock-Vorschlag im neuesten Video von F1-Insider Stellung: „Ich sehe bis auf Hadjar keinen, dem ich zutraue, besser als Tsunoda abzuschneiden. Aber man würde bei einem Wechsel riskieren, Hadjar zu verbrennen, ihm das Selbstbewusstsein zu nehmen, wenn er in das Auto steigen muss. Es kann schon sein, dass er dann ein bisschen besser ist, aber das macht keinen Sinn.“
Hintergrund: Nach Informationen von F1-Insider.com ist Hadjar neben Verstappen 2026 bereits gesetzt. Ihn jetzt zum letzten Saisondrittel in den so schwer zu fahrenden RB21 zu setzen, könnte den Franzosen für das kommende Jahr mental schwächen, möglicherweise wie seine Red-Bull-Vorgänger sogar brechen.
„Lasst den Jungen da, wo er ist. Man darf ihn erst nächstes Jahr reinsetzen, wenn es die neuen Autos gibt, die sich ganz anders fahren lassen werden“, warnt Bach. „Vorher aber nicht. Da ist es völlig egal, ob sie Zweiter, Dritter oder Vierter in der Konstrukteurs-WM werden. So viel Geld hat Red Bull, dass sie sich das erlauben können.“ Der Experte fasst zusammen: „Ein Tausch wäre jetzt schwachsinnig.“
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