Paukenschlag bei Red Bull: Das Weltmeisterteam spannt in der Formel 1 ab 2026 mit Ford zusammen. Das gab der Rennstall bei der Vorstellung des RB19 in New York bekannt.
Red Bull hat am Freitag als erstes Top-Team der Formel 1 sein neues Auto für die neue Saison präsentiert – die große Meldung am Rande der Vorstellung des RB19 in New York ist jedoch eine zur langfristigen Zukunft: Red Bull spannt ab 2026 mit Ford zusammen, der US-Autogigant kehrt mit den Bullen nach über 20 Jahren in die Königsklasse zurück!
„Es ist ein großer Moment für uns und sehr aufregend für das ganze Team. Vom ersten Kontakt an war sehr klar, dass es natürliche Synergien zwischen unseren beiden Unternehmen gibt, deswegen war es kein wirklich schwerer Deal“, verrät Red-Bull-Teamchef Christian Horner. „Wir freuen uns auf diese neue Kapitel“, sagt der Brite und bestätigt, dass auch Red Bulls B-Team AlphaTauri ab 2026 mit Ford-Motoren fahren wird.
Zwar zeigt Red Bull am Freitag in New York in Anwesenheit von Horner, Weltmeister Max Verstappen, sowie Teamkollege Sergio Perez und Ersatzfahrer Daniel Ricciardo erstmals auch den neuen RB19, dessen Enthüllung geht aber nicht nur im Schatten der großen Ford-Nachricht unter.
Mit der gleichen Bemalung wie im Vorjahr und von außen kaum sichtbaren Veränderungen, verläuft zumindest die Auto-Vorstellung eher enttäuschend für die Fans: Im Prinzip handelt es sich dabei um ein Showcar, so wirklich lässt Red Bull die Hüllen wohl erst beim ersten Test Ende Februar in Bahrain fallen.
„Die Regeln sind sehr stabil, aber natürlich steckt darin all das Erlernte und vor allem die Stärken vom RB18, unserem erfolgreichsten Auto aller Zeiten“, sagt Horner. Weltmeister Max Verstappen steht daneben und zuckt mit den Schultern: „Ich sehe das Auto auch gerade zum ersten Mal. Unsere Bemalung ist ja schon seit einigen Jahren gleich, aber wir hatten damit viel Erfolg, also warum sollten wir sie groß verändern?“
Kleiner Trost für die Fans: Als besonderes Special für die drei US-Rennen in Miami, Austin und Las Vegas wird Red Bull dort jeweils mit einer Speziallackierung antreten. Bei einem Wettbewerb können die Fans dafür online Vorschläge einreichen.
Nicht nur mit dieser Aktion trägt das Team aus Milton Keynes dem großen Hype um die Formel 1 in den Staaten und seinem zukünftigen US-Partner Rechnung: Offiziell hatte Red Bull seinen Launch in den Big Apple gelegt, um mit seiner Bekleidungsmarke AlphaTauri die Publicity bei der parallel laufenden New York Fashion Week optimal auszunutzen. Doch die Spatzen pfiffen es da schon von den Dächern: Der wahre Grund könnte ein ganz anderer sein…
Am Tag vor der Präsentation bestätigte sich diese Annahme kurioserweise durch ein Leak: Die italienische Nachrichtenagentur ANSA verkündete versehentlich Fords F1-Einstieg mit Red Bull, eine Nachricht, die vom US-Konzern zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch mit einer Sperrfrist belegt war.
Die kleine Panne zum Start tut der Freude über den prominenten Neuzugang unter den F1-Verantwortlichen aber keinen Abbruch: „Die Nachricht, dass Ford ab 2026 in die Formel 1 einsteigt, ist großartig für den Sport“, erklärt F1-CEO Stefano Domenicali.
„Sie sind eine globale Marke mit einer unglaublichen Historie und sehen den großen Wert, den unsere Plattform mit über einer halben Milliarde Fans auf der Welt bietet. Wir können es kaum erwarten, ihr ikonisches Logo wieder auf den F1-Strecken rund um die Welt zu sehen.“
Ford ist trotz der langen Auszeit aktuell noch immer dritterfolgreichster Motorenhersteller in der Formel 1 hinter Ferrari und Mercedes. Die Amis folgen bei Red Bull auf den bisherigen Partner Honda, der sich in den vergangenen anderthalb Jahren bereits immer weiter zurückgezogen hatte. Mit Ford bekommt die eigene Motorenschmiede Red Bull Powertrains nun wieder einen gewichtigen Partner für die Zukunft.
„Unsere Verpflichtung gegenüber klimaneutralem Sport ab 2030 und die Einführung von nachhaltigen Kraftstoffen ab 2026 haben bei ihrer Entscheidung sicher eine wichtige Rolle gespielt“, glaubt F1-Boss Domenicali, während FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem überzeugt ist: „Fords Rückkehr zeigt, dass wir mit dem neuen Motorenreglement ab 2026 auf dem richtigen Weg sind.“
Das bewies sich zuletzt auch im Fall von Audi: Die Deutschen steigen ebenfalls in drei Jahren gemeinsam mit dem Sauber-Team in die Königsklasse ein, zuletzt hatte auch General Motors sein Interesse an der Formel 1 bekundet und deshalb eine Partnerschaft mit dem ambitionierten Andretti-Team geschlossen. Was den großen Auftritt auf der US-Bühne betrifft, ist ihnen der alte Rivale Ford mit dem Red-Bull-Coup nun aber zuvorgekommen.
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