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Flexible Heckflügel? Hamilton klagt Red Bull an

Formel 1 Red Bull Max Verstappen 2021 Heck

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Die Psychospielchen zwischen Red Bull und Mercedes gehen weiter. Diesmal geht es um einen angeblich zu flexiblen Heckflügel

Es war ein kleiner Nebensatz mit großer Wirkung. Weltmeister Lewis Hamilton (36) stichelte bei Sky-England nach dem Qualifying gegen seinen vermeintlichen Hauptgegner Max Verstappen (23). Obwohl der Brite gerade die 100. Pole seiner Karriere eingefahren hatte, konnte er sich nicht verkneifen, den Red Bull-Fahrer aus den Niederlanden anzuschwärzen: „Die Autos von Red Bull Racing sind auf den Geraden wirklich schnell“, stichelte Sir Lewis, „die haben diesen biegsamen Flügel hinten, den sie am Auto montiert haben und auf diese Weise drei Zehntelsekunden gewinnen.“

Lewis Hamilton stichelt gegen seinen vermeintlichen Hauptgegner Max Verstappen. Credit: LAT/Mercedes

Soll heißen: Red Bull, so unterstellt der Weltmeister, soll einen Heckflügel verwenden, der sich auf der Geraden durch den Luftdruck verbiegt, so den Luftwiderstand verringert, und sich erst vor der Kurve wieder aufstellt, um den vollen Anpressdruck auf der Hinterachse zu generieren. Die Wirkungsweise wäre ähnlich dem DRS-System sein, das die FIA im Rennen freischalten lässt, um das Überholen zu erleichtern.

Red Bull gibt sich entspannt

Allein: Hamiltons Anspielung genügte, damit die FIA jetzt reagiert. Eine Direktive des Autosport-Weltverbands an die Rennställe besagt, dass ab dem Frankreich-GP Ende Juni schärfere Tests eingeführt werden. Dabei wird die Last erhöht und der Spielraum für Flexibilität verringert. 

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Bei Red Bull gibt man sich entspannt. Chefberater Helmut Marko (78) zu F1-Insider.com: „Toto Wolff hat Lewis das erzählt, um Stimmung zu machen. Wir sind aber gelassen. Wir haben alle bisherigen Tests bestanden und werden das auch bei zukünftigen tun.“

Auch Alpine ist im Visier der FIA. Credit: Alpine

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum Red Bull so gelassen bleibt. Sport1 erfuhr: Die Regelhüter der FIA haben zum Leidwesen von Mercedes gar nicht das Team von Verstappen im Visier, sondern vielmehr Alpine. Das ehemalige Renault-Werksteam soll nämlich der größte Meister im Verbiegen sein. Das würden Topspeed-Messungen belegen. 

Interessant auch: 2020 musste Mercedes sich selbst sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, allzu biegsame Flügel zu verwenden. Filmaufnahmen sollten das damals belegen. Die FIA sah allerdings keine Notwendigkeit für ein Eingreifen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff wies die Gerüchte damals ins Reich der Fabel: „Ich weiß nicht, was die Leute da auf den Bildern gesehen haben wollen. Wir versuchen, nicht einmal in die Nähe des Graubereichs zu kommen, gerade mit flexiblen Karosserieteilen.“

Ähnlich formuliert es jetzt auch Red Bull. Bei den Bullen fängt indes deshalb das Schmunzeln an. „Es zeigt doch, wie ernst man unsere Leistungen bei Mercedes nimmt“, grinst Chefberater Helmut Marko.

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Der Psychokrieg zwischen Mercedes und Red Bull ist in vollem Gange. Bereits in Portugal hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff seinen österreichischen Rivalen von Red Bull, Helmut Marko, als „Mr. Grumpy“ bezeichnet. Hintergrund: „Herr Motzki“ Marko hatte vermutet, dass die Mercedes-Kundenteams Max Verstappen im Qualifying bewusst behindert hätten. Marko konterte bei Sport1: „Wenn wir schon ins Psychologische abschwenken, dann würde ich mir auch da etwas mehr Niveau erwarten.“

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