Neue Entwicklungen bei Red Bull: Verlieren Chefberater Helmut Marko und die österreichische Fraktion die Lust an ihrem Formel-1-Team?
Ruhe sieht anders aus… Die Sex-Affäre rund um Red-Bull-Teamchef Christian Horner (50) zieht weiter ihre Kreise. Da nutzt es dem britischen Red Bull-Statthalter nichts, dass er trotz schwerer Vorwürfe einer Mitarbeiterin volle Rückendeckung der thailändischen Mehrheitseigner rund um Firmenpatriarch Chalerm Yoovidhia bekommt.
Das Branchenmagazin „BusinessF1“ berichtet in seiner neuen Ausgabe unter anderem davon, dass der angeblich unabhängige Anwalt, der Horner in einer internen Untersuchung entlastet hat, alles andere alles unabhängig war: Tatsächlich soll er Yoovidhias Vertreter in London sein. Außerdem geht es in dem 16-Seiten-Report um Chalerm Yoovidhias grenzwertige Machenschaften in Thailand, um seinen Sohn Vorayuth (39) eine jahrelange Haftstrafe zu ersparen. Der hatte im September 2012 im Alkohol– und Drogenrausch mit seinem Ferrari einen Motorradpolizisten totgefahren. Es ist wohl kein Zufall, dass auch dieses Thema jetzt wieder aufgewärmt wird.
Fest steht: Eine Woche vor dem vierten Rennen der Königsklasse nächsten Sonntag in Japan dreht sich weiterhin alles um die Zukunft von Horner und seinem Rennstall. F1-Insider.com weiß: Der Brite hat dank der Thailänder den Machtkampf gegen die österreichischen Partner rund um 49-Prozent-Anteilseigner Mark Mateschitz, CEO-Oliver Mintzlaff und Motorsportchef Helmut Marko gewonnen. Sie glaubten der Mitarbeiterin und wollten Horner entlassen.
Allein: Der Brite ist jetzt mächtiger denn je. Horner hat alleinige Procura erhalten, um alle wichtigen Entscheidungen für die beiden von Red Bull betriebenen Teams Red Bull Racing und Racing Bulls zu treffen. Das führt nach F1-Insider-Informationen dazu, dass die Österreicher sogar mit dem Gedanken spielen, das Formel-1-Engagement ganz Horner und den Thailändern zu überlassen und ihre eigenen Sponsoraktivitäten wie Fußball oder Eishockey über eine von Dietrich Mateschitz gegründete Stiftung weiterzuführen. Das Formel-1-Rennen am Red-Bull-Ring läuft bis 2029 über dieselbe Stiftung. Danach ist es eher unwahrscheinlich, dass Österreich seinen GP behält.
Klar ist: Helmut Marko (80), enger Verbündeter von Dietrich Mateschitz sowie Macher und Förderer unter anderem von Sebastian Vettel und dem aktuellen Dominator Max Verstappen, hat kaum noch Lust weiterzumachen.
Sein Ziehkind Verstappen, der im Machtkampf klar für Marko Partei ergriff, redet deshalb immer intensiver mit Mercedes, um dort 2025 den zu Ferrari abwandernden Lewis Hamilton zu ersetzen. Ein Rücktritt Markos scheint nicht mehr unmöglich. Das würde Verstappen endgültig zu Mercedes treiben. Möglich macht’s eine Klausel in Verstappens Vertrag, der bis Ende 2028 läuft. Darin heißt es: Wenn Marko weg ist, kann auch Verstappen gehen.
Die Konkurrenz hat Blut geleckt und will sich die Zerrissenheit beim noch-österreichischen Team zunutze machen. So hat zuletzt Aston-Martin-Chef Lawrence Stroll Stardesigner Adrian Newey (65) ein Angebot gemacht. Newey, der mit Horner ebenfalls im Clinch liegt, scheint nicht abgeneigt, die britische Sportwagenmarke im Herbst seiner Karriere zum Siegerteam zu formen. Was Stroll indes falsch einschätzt: Newey ist der falsche Köder, um auch Wunderkind Verstappen zu bekommen. Die Fraktion um den siegenden Holländer hält nämlich Chefingenieur Pierre Waché, Neweys rechte Hand, für wichtiger. Mit ihm spricht deshalb Mercedes.
Ein anderer Mitarbeiter verlässt Red Bull schon jetzt: Lee Stevenson, langjähriger Mechaniker, verlässt Milton Keynes in Richtung Audi. F1-Insider erfuhr allerdings: Ein Verlust für Verstappen ist das – anders als berichtet – nicht. Der Mann, der zuletzt immer wieder als Chefmechaniker des Holländers bezeichnet wurde, hat schon drei Jahre lang keine Verantwortung mehr für Verstappens Auto gehabt.
Sicher ist aber: Das Gezerre und Gemurmel bei Red Bull wird die Königsklasse noch sehr lange in Atem halten.
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