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Red Bull und Mercedes lüften noch nicht alle Geheimnisse

Formel 1 Red Bull RB18 2022 Max Verstappen

Max Verstappen Credit: Red Bull Content Pool

Die neuen Formel-1-Autos absolvieren in Barcelona ihre ersten Testkilometer und erlauben spannende Technik-Einsichten

Die Geheimnistuerei ist scheinbar vorbei. Gestern beginnen die Formel-1-Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona und die Teams ließen die Hüllen fallen. Die Formel-1-WM 2022 – sie ist eröffnet!

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Heißt auch: Spione haben jetzt wieder Hochkonjunktur. Denn bei den Testfahrten müssen nun auch Mannschaften wie Red Bull und Haas, die bei den Präsentationen nur 3D-Renderings zeigten, ihre Geheimnisse lüften. 

Max Verstappen Credit: Red Bull Content Pool

Aber, F1-Insider erfuhr: Erst beim nächsten Test in Bahrain zeigen die Autos tatsächlich ihre ganzen Designidee. Grund: Die Teams haben Angst, dass sie zu früh Innovationen zeigen und die dann auf Druck der FIA noch ändern müssen.

Hintergrund: Ein völlig neues Designreglement für 2022 öffnet immer Türen für Grauzonen im Reglement, was der Automobilweltverband vermeiden will. Der Test in Bahrain wird nur eine Woche vor dem Saisonstart am gleichen Ort am 22. März stattfinden. Zu spät, als dass die FIA bis zum ersten Rennen noch entscheidend eingreifen kann.

Red Bull schon in Bahrain mit Update?

Red Bull geht sogar noch weiter. „Beim ersten Rennen in Bahrain haben wir neue Teile am Auto, die es vorher noch nicht gab“,  verrät Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko F1-Insider. Mehr noch: Aus dem Umfeld von Mercedes-Teamchef Toto Wolff sickerte durch, dass der Österreicher die ersten Tests überhaupt nicht ernst nimmt. „Da zeigt doch eh keiner was“, hat er bei Freunden zu bedenken gegeben.

Allein: Red Bull sorgte am ersten Testtag in Barcelona trotzdem für einen besonderen Hingucker: Max Verstappens RB18 verblüfft schon jetzt mit Details, die bisher an noch keinem anderen Rennwagen der neuen Generation zu sehen waren. Der Kühllufteinlass ist wie eine Schaufel weit nach vorne gezogen. Dadurch wirken die Seitenkästen vorne stark unterschnitten. Im Unterboden ist ein Loch zu finden, weiter hinten eine Beule, aus der die Luft wieder austreten könnte. Seitlich davon sind im hochgezogenen Unterboden jede Menge Wellen zu erkennen. Hat Design-Genie Adrian Newey hier den ersten Trick versteckt?

Doch damit nicht genug. Die Rückspiegel sind ebenfalls aerodynamisch geformt, die Nase ist in den Frontflügel integriert, das untere Heckflügel-Element (Bean-Wing) ist geschwungen, der DRS-Mechanismus wie ein Stachel geformt. 

Eine mega-schmale Taille wie der neue Silberpfeil hat der Red Bull nicht. Weil die Fotografen in Barcelona vom Boxendach aus fotografieren können, wird immer klarer: Zwar ist auch der RB18 im Heck schlank, der Mercedes W13 baut aber so eng wie kein anderes Formel-1-Auto. Das heißt auch: weniger Luftwiderstand und bessere Luftführung über das Auto. Kann Red Bull da mit seinen Schaufel-Kühleinlässen kontern?

Fest steht: Weltmeister Max Verstappen und der siebenmalige Champion Lewis Hamilton dürften mit ihren beiden Autos schon jetzt wieder beste Voraussetzungen für die Fortsetzung ihres Duells haben. Hamilton warnte den neuen Klassenprimus aus Holland schon: „Wenn Ihr denkt, Ihr habt letztes Jahr den besten Lewis aller Zeiten gesehen, wartet auf dieses Jahr!“

Nikita Mazepin. Credit: Haas

Übrigens: Auch Mick Schumachers Haas überraschte mit einem interessanten Detail. Auf der Motorhaube befindet sich eine abgesetzte Finne. Haas hat sich bereits das gesamte letzte Jahr mit der Entwicklung des neuen Autos befasst. Gut möglich, dass dabei ein guter Wurf gelungen ist. Am ersten Vormittag aber fuhr der „US-Ferrari“ noch deutlich hinterher..

Bei den Tests, die noch keiner so richtig ernst nimmt, dominierten zunächst Ferrari und Mercedes. Besonders die italienischen Medien werden das wohlwollend aufnehmen. Bloß: Es wäre nicht das erste Mal, dass Ferrari bei Testfahrten glänzte und dann ein böses Erwachen kam.

In Italien betet man geradezu, dass diesmal ihr „Heiligtum“ auf vier Rädern um den Titel fahren kann. Zur Erinnerung: Den letzten WM-Titel mit der Scuderia gewann Kultfinne Kimi Räikkönen im Jahre 2007.

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Wintertestfahrten Termine 2022:

23.–25. Februar: Testfahrten Barcelona, Spanien
11.–13. März: Testfahrten Sakhir, Bahrain

Formel-1-Kalender 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich 
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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