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Red Bull vs. Mercedes: Streit um Motor für 2026

Formel 1 Ungarn GP 2023 Start

Credit: Red Bull Content Pool

Eigentlich soll 2026 eine Formel-1-Revolution werden. Doch jetzt melden sich die ersten Zweifler.

Eine Konstante gibt es in der Königsklasse des Automobils. Jeder streitet mit jedem, immer wieder. Meistens die Team untereinander. Aber auch Vermarkter Liberty und Weltverband FIA sind sich alles andere als grün. Neustes Kapitel im endlosen Fortsetzungsroman über Intrigen und Missgunst in der Königsklasse: Die noch nicht mal ein Jahr alten Motorregeln ab 2026. Neue Antriebseinheiten mit 50 Prozent Elektropower und nachhaltigem Sprit machen die Königsklasse in drei Jahren CO2-neutral – und locken so unter anderem Audi in die automobile Spitzenkategorie.

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Doch bereits am Rande des GP Österreich ließ Red Bull-Teamchef Christian Horner aufhorchen, als er die neuen Autos als „technischen Frankenstein“ bezeichnete. Seine Sorge: „Wir müssen dringend das Verhältnis von Verbrenner-Power und Elektro-Power unter die Lupe nehmen, bevor es zu spät ist. Wir müssen sicherstellen, dass das Racing von den neuen Regeln nicht betroffen ist.“

Konkret fürchtet man bei Red Bull, dass der Verbrennungsmotor (1,6-Liter-V6-Turbo) zu einem reinen Energie-Regenerator werden könnte, um die Batterie zu laden. Der Brite: „Die Formel 1 muss Rad-an-Rad-Duelle behalten, wir können es uns nicht erlauben dieses Racing zu verlieren, weil Fahrer mitten auf der Geraden zurückschalten müssen, um die Batterie zu laden.“ Schon eine Reduktion des Elektroanteils um fünf bis zehn Prozent könnte das vermeiden, glaubt der Red Bull-Teamchef.

Toto Wolff. Credit: Sebastian Kawka / Mercedes

Doch die Gegner wollen davon nichts wissen. Besonders Mercedes wehrt sich gegen eine Nachjustierung des Regelwerks. „Das ist Schwarzmalerei“, betont Teamchef Toto Wolff. „Wenn man die derzeitigen Chassis verwenden und die zukünftigen Power Units einbauen würde, dann hätte man nur auf ein paar Strecken mit sehr langen Geraden starkes De-Rating an der Power Unit, aber wir schrauben ja nicht die heutigen Chassis an.“

Der Wiener hält eine Anpassung deshalb für ausgeschlossen: „Das wird nicht passieren. Wir haben die Regularien über so viele Jahre entwickelt mit all diesen Auto-Herstellern, die involviert waren. Es war ein Kompromiss, der Audi dazu bewogen hat, in die Formel 1 einzusteigen und der Honda dazu gebracht hat, hier zu bleiben. Es ist das bestmögliche Szenario, das es für die Formel 1 geben könnte.“

Wolff unterstellt Red Bull stattdessen Probleme mit dem eigenen Motorprogramm, die man per Regeltuning lösen will. Dem widerspricht Red Bull-Chefberater Helmut Marko im Gespräch mit F1-Insider: „Die Reichweite der Batterie ist nach jetzigem Stand der Technik noch zu gering und das Gewicht zu hoch. Auch wenn jeder Autohersteller erzählt, dass sich das in den nächsten drei Jahren ändert, ist es heute kein Fakt.“

Dr. Helmut Marko. Credit: Red Bull Content Pool

Deshalb würden die Autos zu schwer. Marko: „Das hohe Gewicht birgt ein Sicherheitsrisiko. So ein Unfall wie der von Max in Silverstone 2021 würde mit einer so schweren Batterie nicht so glimpflich ausgehen. Fest steht doch: Wenn man allein 30 Liter Sprit benötigt, nur um die Batterie zu laden, dann ist das ein falscher Ansatz.“

Dazu kämen auch aerodynamische Defizite. Marko: „Man müsste den Wagen auf wenig Luftwiderstand trimmen, dadurch geht aber der Effekt des Windschattens verloren.“

Noch steht Red Bull öffentlich allein da mit seinen Bedenken. Doch spätestens wenn die anderen Teams und Motorbauer bei der Entwicklung ihres Autos auf ähnliche Probleme stoßen, dürfte die Diskussion Fahrt aufnehmen. Marko versichert aber, ihm gehe es nur um die Sache. „Denn“, so der Grazer, „rein sportlich haben wir im Moment noch einen Vorsprung durch Technik. Besonders gegenüber Neueinsteiger Audi.”

Was er meint: Bereits im August läuft ein kompletter Antriebsstrang auf dem Prüfstand in Milton Keynes. So weit ist Audi genau wie Ferrari noch nicht. Lediglich Mercedes soll ähnlich weit sein wie die Techniker von Red Bull High Performance Powertrains. Sicher auch ein Grund, dass man sich verbal jetzt schon bekämpft.

Von: Bianca Garloff, Ralf Bach


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Formel 1 Grand Prix von Belgien
Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:22:30,450 Std.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +22,305 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +32,259
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +49,671
5. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +56,184
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1:03,101 Min.
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:13,719
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:14,719
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:19,340
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:20,221

Formel 1 Fahrer-Wertung
Stand nach 12 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 314 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 189
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 149
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 148
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 99
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 99
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 92
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 69
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 35

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 12 von 22 Rennen

1. Red Bull 503 Pkt.
2. Mercedes 247
3. Aston Martin 196
4. Ferrari 191
5. McLaren 103
6. Alpine 57
7. Williams 11
8. Haas 11
9. Alfa Romeo 9
10. Alpha Tauri 3

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