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Wie Bernie Ecclestone Red Bull die WM gerettet haben könnte

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Bahrain FP3 2021

Max Verstappen. Credit: Jerry Andre

Die Formel-1-WM geht in die entscheidende Phase. Noch sechs Rennen sind zu fahren. Red Bull Pilot Max Verstappen (24) führt mit sechs Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Lewis Hamilton (36), der mit Mercedes seinen achten WM-Titel sichern will. F1-Insider.com macht den Streckencheck. Wem liegt welcher Kurs mehr?

Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko (78) kann der momentanen WM-Führung von Max Verstappen nicht viel abgewinnen. Grund: Das Tempo, das Titelkonkurrent Mercedes beim letzten Rennen besonders auf dem Motorensektor gezeigt hat, ist besorgniserregend für den Grazer Doktor der Rechtswissenschaften. Marko zu F1-Insider: „Wir müssen dringend nachlegen, sonst wird es schwierig für uns. Auf dem Papier haben wir wegen der Höhenlage nur in Mexiko und Sao Paulo Vorteile. Dort spielt der stärkere Motor von Mercedes wegen der dünneren Höhenluft keine große Rolle. Außerdem haben wir ein Auto, dass aerodynamisch dort besser funktioniert. Auf allen vier anderen Kursen sind wir eher Außenseiter.“ 

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Marko hofft jetzt wieder auf die volle Einsatzfähigkeit von Designgenie Adrian Newey. Hintergrund: Der Brite, der als Superhirn der Szene gilt, hatte im Sommer einen schweren Fahrradunfall beim Urlaub in Kroatien. Newey fiel wochenlang aus. Marko: „Es war wirklich heftig. Adrian hatte mehrere Knochenbrüche und Kopfverletzungen. Zum Glück war Bernie Ecclestone zufällig zur gleichen Zeit in Kroatien. Bernie ist eng verknüpft mit den Behörden in Kroatien. Er kümmerte sich darum, dass Adrian sofort die beste medizinische Behandlung bekam und sorgte auch für den Rücktransport nach England.“

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

In Istanbul war Newey beim GP der Türkei das erste Mal wieder vor Ort. Marko: „Und er erkannte gleich, dass wir Abstimmungsprobleme mit dem Auto hatten. So hatten wir keine Chance. Das soll in Zukunft wieder besser werden. Wir müssen wieder das Optimale aus dem Auto rausholen, um eine Chance zu haben. Ich hoffe, dass uns das schon am Wochenende in Austin gelingt.“

DER F1-Insider.com-STRECKENCHECK

AUSTIN (VORTEIL MERCEDES): Der Circuit of the Americas in Texas ist eindeutig Mercedes-Land. Der 5,516 Kilometer lange Kurs kombiniert Passagen von klassischen Rennstrecken wie Spa, Suzuka oder Silverstone. Die Motorpower spielt eine große Rolle. Auch die Art der Kurven und die Beschaffenheit des Asphalts spielen Mercedes in die Karten. Die letzten Jahre waren die Silberpfeile immer überlegen. Bei acht Starts holte man fünf Siege.

MEXIKO (VORTEIL RED BULL): Die extreme Höhenlage (1800 Meter) beschwert dem starken Mercedes-Antrieb keinen Vorteil. Obwohl der 4,304 Kilometer lange Kurs mitten in der Hauptstadt Mexikos eine über ein Kilometer lange Gerade hat, kann Mercedes seinen PS-Vorteil wegen der Höhe dort nicht ausspielen. Die Strecke war und ist eindeutig Verstappen-Land. Der Holländer hat dort 2017 und 2018 gewonnen. Vorsicht ist dennoch geboten: Beim letzten GP in 2019 siegte Lewis Hamilton.

SAO PAULO (VORTEIL RED BULL): Auch wenn der Kurs im Stadtteil Interlagos nur knapp über 600 Meter hoch liegt – es reicht für Red Bull, um den Mercedes-Powervorteil zu kaschieren. Dazu kommt: Asphaltbeschaffenheit und die eher mittelschnellen Kurven sind dem Red Bull wie auf den Leib geschneidert. Verstappen fühlte sich zudem immer extrem wohl in Sao Paulo, gewann das letzte Rennen in 2019. Hamilton dagegen tat sich immer schwer, gewann bisher nur zweimal. Für seine Verhältnisse ist das wenig.

KATAR (VORTEIL MERCEDES): Der Losail International Circuit vor den Toren der Hauptstadt Doha ist das erste Mal überhaupt auf dem Formel-1-Kalender. Er ist 5,380 Kilometer lang und erinnert von der Streckenführung etwas an den Hungaroring, allerdings mit einer 1,068 Kilometer langen Geraden und etwas schnelleren Kurven. Auch wenn die Teams bisher keine Vergleichsdaten haben – es sieht besser für Mercedes aus.

SAUDI-ARABIEN (VORTEIL MERCEDES): Der Straßenkurs in Jeddah unweit von Mekka ist 6,175 Meter lang und erinnert vom Layout an die Strecke in Baku. Dort war Verstappen in dieser Saison überlegen. Nur ein Reifenplatzer verhinderte einen Sieg. Den erbte dafür Teamkollege Sergio Perez. Allein, das gibt Red-Motorsportchef Helmut Marko zu bedenken: „Wenn das Rennen in Baku jetzt stattfinden würde, weiß ich nicht, ob wir Mercedes immer noch im Griff gehabt hätten. Denn die haben danach kräftig zugelegt.“ Grundsätzlich, so glaubt Marko, „ist es bei uns allen unbekannten neuen Strecken sehr wichtig, sofort ein genaues Bild von Fahrzeugabstimmung und Reifenverschleiß zu bekommen. Da müssen wir perfekt sein.“ Bisher war genau das immer eine Domäne von Mercedes.

Lewis Hamilton. Credit: Mercedes

ABU DHABI (VORTEIL MERCEDES): Zum 13. Mal wird der GP von Abu Dhabi auf dem 5,554 Kilometer langen Yas-Island-Circuit ausgetragen. Sechsmal konnte bisher hier Mercedes gewinnen, viermal Red Bull. In der letzten Saison das erste Mal Max Verstappen. Damals allerdings stand Lewis Hamilton schon als Weltmeister fest. Und: Er trat geschwächt von einer Corona-Erkrankung in Abu Dhabi an. Seit der Einführung der Hybridmotoren 2014 war Mercedes in Abu Dhabi dominant. Das sollte auch dieses Jahr wieder so sein. 

Ralf Schumacher: „Red Bull muss unbedingt was finden, um wieder aufzuschließen.“

Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher zu F1-Insider: „Im Moment würde ich mein Geld auf Hamilton setzen. Mercedes war in der Türkei einfach zu überlegen. Red Bull muss unbedingt was finden, um wieder aufzuschließen. Sonst sehe ich schwarz für Max Verstappen.“

Der Sky-Experte weiter: „Entscheidend wird auch sein, wie stark die jeweiligen Teamkollegen Einfluss nehmen können. Aber auch da war Valtteri Bottas in den letzten Rennen stärker als Sergio Perez. Diesen Trend muss Perez jetzt stoppen.”

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Fahrer-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 262,5 Pkt.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 256,5
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 177,0
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 145,0
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 132,0
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 119,0
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 116,5
8. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 95,0
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 74,0
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 58,0
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 46,0
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 35,0
13. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 26,0
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 18,0
15. George Russell (Großbritannien) – Williams 16,0
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 7,0
17. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 6,0
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1,0
19. Mick Schumacher (Deutschland) – Haas 0
20. Nikita Mazepin (Russland) – Haas 0

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Mercedes 433,5 Pkt.
2. Red Bull 394,5
3. McLaren 240,0
4. Ferrari 235,5
5. Alpine 104,0
6. Alpha Tauri 92,0
7. Aston Martin 61,0
8. Williams 23,0
9. Alfa Romeo 7,0
10. Haas 0

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