Lewis Hamilton startet in den GP Türkei nur von Platz elf. Red Bull will ihn mit vereinten Kräften daran hindern, mühelos durchs Feld zu pflügen
Die Ausgangslage für Red-Bull-Topstar Max Verstappen (24) ist vor dem GP der Türkei eigentlich gut. Er startet auf Platz zwei neun Plätze vor dem Mercedes-Titelkonkurrenten Lewis Hamilton (36) und hat so alles in der Hand, den 2,5 Punkte Rückstand wett zu machen und wieder die WM-Führung zu übernehmen.
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Dennoch blickt Verstappen pessimistisch nach vorne. Nach seiner drittschnellsten Runde im Qualifying startet der Red-Bull-WM-Kandidat zwar wegen eines Motorwechsels von Pole-Mann Lewis Hamilton (zehn Startplätze Strafe) von Platz zwei, doch der Niederländer macht sich nichts vor: „Ich habe auf der Geraden etwas Tempo verloren, aber auch ohne dieses kleine Problem hätte ich die Mercedes nicht schlagen können. Valtteri wird im Rennen wegfahren und Lewis wird auch nach vorne kommen. Es wird nicht einfach sein, Lewis hinter mir zu halten. Ich glaube nicht, dass wir morgen im Rennen mit Mercedes kämpfen können.“
Soll heißen: Nur Regen könnte helfen. Dann hätte Verstappen das überlegene Auto. Grund: Der Red Bull produziert mehr Abtrieb als der Mercedes, Verstappen hat zudem eine Abstimmung mit mehr Flügeln als die Mercedes gewählt. Im Trockenen hat er auf der Geraden damit keine Chance. Im Nassen hätte er die Nase vorn.
Sein Chef sieht dagegen auch ohne Regen eine Chance für seinen Topstar. Chefberater Helmut Marko zu Sport1: „Es ist unglaublich, wie viel Power Mercedes beim Antrieb gefunden hat. Ich denke, im Renntrim sind wir trotzdem viel näher dran. Und so einfach wird es für Hamilton nicht, einfach nach vorne zu fahren. Da gibt es schon einige, die es ihm nicht so einfach machen.“
Marko weiter: „Ich denke da besonders an Perez, Gasly, Tsunoda und Alonso. Alonso ist kein großer Hamilton-Fan, das haben wir ja schon öfters beobachten können.“
Außer dem Spanier setzt Red Bull natürlich besonders auf seine drei eigenen Piloten. Wie Alonso starten sowohl Verstappens Teamkollege Sergio Perez als auch Pierre Gasly und Yuki Tsunoda vom Schwesterteam Alpha Tauri vor Hamilton. Marko: „Mercedes nutzt seine Kundenteams ebenfalls. Natürlich werden wir auch die Alpha-Tauri-Piloten strategisch für uns einsetzen. Aber es wird immer fair zugehen.“
Allein: Offen zugeben, dass er als Hamilton-Bremse fungieren soll, will Perez nicht. „Ich hoffe, dass Lewis mich nicht bekommt, und dass ich früh im Rennen weit genug nach vorne komme, um mit den Führenden mitzuhalten“, sagt der Mexikaner. „Wenn das nicht klappen sollte, dann werde ich Hamilton wie jeden anderen Gegner behandeln und ihm das Leben nicht extra schwer machen. Ich will für mich selbst den bestmöglichen Job machen und werde es niemandem leicht machen.“
Zünglein an der Waage könnte Red Bulls Rookie Tsunoda werden. Er wird als einziger mit der weichen Reifenmischung starten. Gerade beim Start und den ersten vier bis fünf Runden hat man damit einen Vorteil. Erst danach lassen sie nach. Der Japaner sagt vielsagend: „Ich muss versuchen, den Vorteil der weichen Reifen beim Start so gut wie möglich zu nutzen und so viele Autos wie möglich zu überholen.“
Fest steht: Red Bulls Ziel muss sein, Hamilton nicht direkt hinter Bottas kommen zu lassen. „Denn dann wird es einen Platztausch geben“, stellt Marko realistisch fest.
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Das ist F1-Insider.com
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:22,868 Min.
2. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,130 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,328
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,397
5. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,458
6. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,609
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,838
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,086
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,437
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,500
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:24,795
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:24,842
13. George Russell (Großbritannien) – Williams 1:25,007
14. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:25,200
15. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:25,177
16. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:25,881
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:26,086
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1:26,430
19. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 1:27,525
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas 1:28,449