Red Bull kämpft in Bahrain lange um den Sieg, am Ende stehen Verstappen und Co. aber mit leeren Händen da. So kam es zur Auftakt-Misere des Weltmeisters.
„Eine schöne Watsch‘n haben wir bekommen“, waren die ersten Worte von Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko nach dem GP Bahrain zu F1-Insider.com. „Aber“, so der Doktor der Rechtswissenschaften weiter, „wir werden jetzt die Autos zerlegen, Fehleranalyse betreiben und dann gut gerüstet nach Saudi-Arabien gehen.“
MEHR LESEN: So steht es in der Fahrer-WM
Was Marko meinte: Red Bull kämpft in Bahrain lange gegen Ferrari um den Sieg, am Ende stehen Verstappen und Co. aber mit leeren Händen da.
Fest steht: Sein erstes Rennen als amtierender Weltmeister hatte sich Max Verstappen ganz anders vorgestellt. „Erst hatte ich ein Problem mit dem Lenkrad, das immer schwerer wurde“, berichtet er von seinem Drama im Cockpit. „Es war fast unmöglich zu lenken und gab immer so etwas wie eine Verzögerung, bevor das Auto reagiert hat. Deshalb war auch der Re-Start so schlecht, weil ich früh aufs Gas wollte, der Lenkwinkel sich aber nicht geöffnet hat.“
Kurze Zeit später kommt es noch dicker: „Am Ende kam offenbar kein Benzin mehr zum Motor“, verrät der Niederländer, der drei Runden vor Schluss ausrollt.
Besonders bitter für Red Bull: Teamkollege Sergio Perez ereilt in der letzten Rennrunde, ebenfalls auf Podiumskurs liegend, das gleiche Schicksal. Das Team erlebt damit den ersten Doppelausfall seit dem Österreich GP 2020, der damals im Corona-Jahr auch den Saisonauftakt darstellte.
Motorsportchef Helmut Marko: „Der Ausfallgrund bei Verstappen und Perez scheint derselbe zu sein. Bei beiden Autos ist es an der Spritzufuhr gescheitert, deshalb hat sich Perez auch gedreht, weil er in der Kurve plötzlich keine Power mehr hatte.“
Für Red Bull kam der Defekt ohne Vorwarnung. „Wir müssen jetzt die Köpfe zusammenstecken, noch haben wir keine schlüssige Erklärung“, kündigt Marko eine umfangreiche Untersuchung an. „Es ist etwas, das völlig neu aufgetreten ist. Mehr als unangenehm, nach so einer Testperformance mit beiden Autos mit demselben Defekt auszuscheiden.“
Im Fall von Verstappens Problem mit der Servolenkung vermutet Marko: „Da muss der Wagenheber (beim dritten Boxenstopp; d. Red.) etwas an der Lenkungsgeometrie beschädigt haben.“ Insgesamt stellt Red Bulls Motorsportchef seinem Team zum Auftakt kein gutes Zeugnis aus: „Es ist wenig optimal gelaufen. Wir waren von Ferraris Renntempo überrascht, besonders im zweiten Sektor hatten wir keine Chance. Durch das Hinterherfahren war auch unser Reifenverschleiß höher.“
Vor allem die Taktikabteilung der Bullen nimmt Marko in die Pflicht: „Das war nicht unser Tag, denn auch von der Strategie her war es eine Fehleinschätzung: Max‘ Outlap war langsam ausgelegt, um die Reifen zu schonen. Dabei haben wir den Undercut unterschätzt. Wir dachten, wir sind deutlich hinten, das war aber nicht der Fall. Wäre er normales Tempo gefahren, wäre er vorne gewesen und hätte alles viel leichter regulieren und kontrollieren können. Deshalb ist auch Max‘ Ärger berechtigt.“
Der Weltmeister hatte nach dem zweiten Red-Bull-Boxenstopp am Funk in bester Hamilton-Manier geflucht: „Das ist das zweite Mal, dass ich die Outlap easy angehe und zweimal hätte ich locker vorne sein können. Das mache ich nie wieder!“
Angesichts der folgenden Defektserie, war der Vorfall aber noch die geringste Sorge des Weltmeisters. „Insgesamt war es heute einfach sehr hart da draußen. Wir hatten viele verschiedene Schwierigkeiten, auch wenig Grip und keine Traktion, die Pace war nicht berauschend. Für uns gibt es jetzt viel zu analysieren“, fordert Verstappen.
Was dem Titelverteidiger aber Mut macht: „Die Performance ist an sich da. Aber heute konnten wir das nicht so zeigen. Natürlich ist bei einem Ausfall nicht gleich alles vorbei, trotzdem haben wir jetzt an einem Wochenende schon extrem viele Punkte verloren.“
Das Gute daran: Red Bull hat noch 22 Rennen Zeit, das Desaster von Bahrain wieder wettzumachen.
Von: Frederick Hackbarth und Ralf Bach
FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com
2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.
Kunden, die die Formel 1 bei Sky schauen möchten, haben die Wahl zwischen einem zwölfmonatigen Sky-Q-Abo (Empfang mit Receiver via Kabel, Satellit, Internet) ab 20 Euro pro Monat, dem Sky Supersport Ticket (Empfang per Internetstream/App) mit monatlicher Kündigungsoption für 29,99 Euro pro Monat und dem Sky Supersport Jahresticket (12 Monate Laufzeit, Internetstream/App) für 19,99 Euro pro Monat.