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Red Bull vs. Mercedes: „Nicht den Arsch küssen“

Formel 1 Verstappen Hamilton Duell Brasilien GP

Max Verstappen verteidigt mit allen mitteln gegen Lewis Hamilton. Credit: Formel 1 / Twitter

Formel 1 in Katar: Mercedes Revisionswunsch wurde abgelehnt. Red Bull macht Druck auf FIA

Noch nicht einmal Mercedes zeigt sich von dieser Entscheidung überrascht…

Der Automobilweltverband FIA hat Mercedes‘ Wunsch auf Revision abgelehnt. Damit bleibt Red Bull-Star Max Verstappen für sein Abdrängmanöver gegen Lewis Hamilton in Brasilien straffrei.

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Die Begründung der Rennkommissare: Das Onboard-Footage aus Verstappens Rennwagen, das Mercedes als neuen Beweis ins Feld führt, sei nicht signifikant, da es keine neuen Beweise liefere.

Obendrein betonten die Kommissare, dass sie auch in Brasilien in die Entscheidung keine Untersuchung einzuleiten involviert waren. Zitat aus FIA-Dokument 55: „Die Stewards sitzen während des Rennens nicht passiv da und können auch ohne Auftrag des Rennleiters tätig werden.“

Mercedes und sein Teamchef Toto Wolff haben ihr Ziel trotz dieser verbalen Ohrfeige also erreicht: Das Weltmeisterteam hat sich den Freibrief abgeholt, in Zukunft ähnlich hart zu racen. Bislang galt die Regel, der Pilot auf der Innenbahn müsse dem Angreifer auf der Außenbahn eine Wagenbreite Platz lassen.

Toto Wolff und Christian Horner. Credit: Red Bull Content Pool

Wolff ganz offen: „Wir wollten eine Diskussion darüber starten, weil es auch in den kommenden Rennen ein Thema werden könnte. Ich denke, wir haben dieses Ziel erreicht. Wir hätten ohnehin nicht gedacht, dass es noch weiter geht.“

Fest steht: Der Ton wird rauher im WM-Duell zwischen Red Bull und Mercedes. Wohl auch deshalb hat der Weltverband ausgerechnet die beiden Top-Teamchefs in die Freitags-Pressekonferenz eingeladen. Von Kuschelkurs war auch da keine Spur.

Red Bull-Teamchef Christian Horner: „Wir haben keine Beziehung, wir sind Wettbewerber. Wir haben hart dafür gearbeitet, um Mercedes herauszufordern, und es ist interessant zu sehen, wie sie unter Druck reagieren. Natürlich haben wir Respekt vor den Leistungen unserer Gegner, aber ich muss nicht mit Toto Abendessen gehen, wir müssen nicht Weihnachten zusammen verbringen, und ich muss ihm auch nicht den Arsch küssen, wie das andere Teamchefs tun.“

Für Red Bull sei 2021 der „politisch intensivste WM-Kampf, in den wir je involviert waren“, betont der Brite und macht damit auch klar, dass es in den Duellen gegen Ferrari und McLaren 2010 bis 2013 deutlich gemäßigter zur Sache ging.

Wolff hilft Horner bei der Einschätzung des WM-Fights mit dem Vergleich zu der körperbetonten Sportart schlechthin auf die Sprünge: „Es hat als olympisches Boxen angefangen, ist dann zu Profi-Boxen geworden – und jetzt zu Wrestling“, sagt er.

Lewis Hamilton im Duell mit Max Verstappen. Credit: LAT/Pirelli

Dabei nutzte vor allem Horner das öffentlich geführte Rededuell, um die Regelhüter des Automobilweltverbands zu sensibilisieren. Im Visier hat der Red Bull-Teamchef weiterhin den ungewöhnlich hohen Topspeed von Lewis Hamilton aus Brasilien. Horner: „Das war keine normale Situation. Wir hoffen, dass die FIA für faire Verhältnisse sorgt.“ Red Bull selbst sei „absolut“ zu einem Protest bereit, „wenn wir glauben, dass das Auto nicht den Regeln einspricht.“

Im Visier hat der Brite nach wie vor einen möglicherweise flexiblen Heckflügel. Intern – so erfuhr F1-Insider.com – diskutiert man weiterhin aber auch über die mysteriösen Lenkradbewegungen in Lewis Hamiltons Mercedes in Brasilien.

Wolff reagiert indes auf die Drohungen indes gelassen: „Unser Auto ist legal, alle Parameter sind innerhalb der Regeln. Aber die Ellenbogen sind jetzt ausgefahren und die Handschuhe ausgezogen.“

Nach dem Urteil der Rennkommissare heißt das auch: Keine Rücksicht mehr auf Angreifer auf der Außenbahn…

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