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Russell vergleicht F1-Crash mit Bus-Unfall

Formel 1 Zhou Silverstone Crash Großbritannien GP 2022

Zhou Guanyu. Credit: F1 TV

Die Formel-1-Autos werden immer schwerer. Jetzt schlägt George Russell Alarm. Mit dem Gewicht steigt auch die Gefahr.

Sind das noch Rennwagen oder schon Panzer? Fast 900 Kilogramm wiegt ein Formel-1-Auto beim Start eines Grand Prixs. Vorbei die Zeiten, in denen kleine und leichte Rennwagen für die Piloten Fahrspaß pur bedeuteten. Die komplizierte Hybridtechnik macht die Autos mittlerweile so schwer wie einen Kleinwagen.

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Deshalb schlägt jetzt der erste Fahrer Alarm. Für Mercedes-Star George Russell ist das Gewicht der fast 800 Kilo schweren Formel-1-Fahrzeuge „außergewöhnlich [hoch]“ und die Fahrbarkeit der F1-Panzer in langsamen „nicht so toll“. Logisch, denn der Ground-Effect der neuen Rennwagen wirkt nur in schnellen Kurven. Bei geringerer Geschwindigkeit neigen die Wagen dagegen brutal zum Untersteuern. Das mag kaum ein Rennfahrer.

Russell zielt mit seinen Aussagen aber vor allem auf den Sicherheitsaspekt ab. „Wir machen die Autos immer sicherer“, sagt er bei motorsport.com. „Aber: Wenn die Autos immer schwerer werden, dann ist es bei einem Unfall so, als würdest du mit einem Bus verunfallen, und nicht mehr wie mit einem Smart.“

George Russell. Credit: Mercedes

Das Problem hat in dem Fall der Fahrer. Russell erklärt: „Bei gleicher Geschwindigkeit hast du mit einem rund 800 Kilogramm schweren Auto einen heftigeren Einschlag als im Vergleich zu den 650 Kilogramm schweren Autos von vor 15 Jahren.“ Das wiederum konterkariert die Sicherheitsverbesserungen der Vergangenheit. Russell: „Wenn man die Autos immer noch schwerer und sicherer macht, dann kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem schwerer nicht bedeutet, dass es auch sicherer ist.“

Immerhin: Die Verantwortlichen bei FIA und Formel 1 sollen das Thema auf dem Schirm haben. „Ich bin mir sicher, man analysiert, wie die richtige Balance aussehen kann“, so der Brite.

Zu Beginn der Saison 2022 war das Leergewicht der Formel-1-Rennwagen (inkl. Fahrer) um 45 Kilo auf 798 kg erhöht worden. Schuld waren die neuen 18-Zoll-Reifen und verstärkte Unterböden. Doch auch die Hybridmotoren und der Cockpitschutz Halo hatten in den Vorjahren dazu beigetragen, dass die Autos immer mehr zulegten.

Ab 1995 zählten erstmals Fahrer und Teams zusammen zum Mindestgewicht: 595 Kilo mussten beide zusammen damals auf die Waage bringen. Ab 1997 sogar 605 Kilo. Um das Tempo zu reduzieren wurde das Gewicht 2010 auf 620, 2011 auf 640 und 2013 auf 642 Kilo angehoben.

Dann kam 2014 und der Schritt zu den Turbo-Hybridmotoren. Der Antriebsstrang ist nicht nur komplex, sondern auch richtig schwer. Deswegen wogen Formel-1-Boliden 2014 stolze 691 Kilo, ab 2015 sogar 702 Kilo. Mit 798 Kilo wurde 2022 ein neuer Rekord erreicht.

Fest steht aber auch: Damit ist die Formel 1 immer noch leichter als andere Rennautos. Ein DTM-Auto wiegt über 1200 Kilogramm.

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Formel 1: Fahrer-Wertung
Endstand nach 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 454 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 308
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 305
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 275
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 246
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 240
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 122
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 92
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 81
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 49

11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 37
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 37
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 25
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 18
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 12
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 2
21. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2

Konstrukteurs-Wertung
Endstand nach 22 Rennen

1. Red Bull 759 Pkt.
2. Ferrari 554
3. Mercedes 515
4. Alpine 173
5. McLaren 159
6. Alfa Romeo 55
7. Aston Martin 55
8. Haas 37
9. Alpha Tauri 35
10. Williams 8

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