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Schumacher: Der Name allein ist kein Cockpit-Garant

Mick Schumacher

Mick Schumacher

Für so manche Fans wird der Trainingsfreitag fast schon interessanter sein als das restliche Rennwochenende am Nürburgring. Dann steigt nämlich Mick Schumacher in den Alfa Romeo-Ferrari – der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher.

Mehr klicken: So hat Michael Schumacher seinen ersten WM-Titel mit Ferrari erlebt

Schumi junior hat viele Kritiker. Der Name würde ihm bis in die Formel 1 helfen, heißt es oft. Zu unrecht: 2018 war Mick Schumacher Formel-3-Europameister, in diesem Jahr ist er gerade drauf und dran die Formel-2-Meisterschaft zu gewinnen. Um es mit den Worten von Onkel Ralf Schumacher zu sagen: „Wenn er nicht den Formel-1-Aufstieg verdient hat, wer dann?“

Ein Blick in die Historie zeigt außerdem: Der Name alleine reicht nicht. Gewiss: Unter den 765 Startern der WM-Geschichte finden sich 17 Rennfahrersöhne, elf Brüder, fünf Neffen, ein Schwiegersohn, ein Großneffe, ein Cousin und vier Schwager. Die Formel 1 ist also durchaus immer wieder Familiensache. Aber es gibt genug Fahrer mit großem Namen, die es nicht bis in die Königsklasse geschafft haben – obwohl sie nah dran waren.

Lauda, Fangio und Prost kamen nicht in die Formel 1

Beispiel Juan Manuel Fangio II: Der gleichnamige Neffe des fünfmaligen Weltmeisters, der bis in Schumachers Erfolgsära alle Rekordlisten angeführt hat, fuhr Le Mans, IndyCar und 1984 sogar einen Formel-1-Test für Osella, aber zum GP-Debüt reichte es nie. Beispiel Mathias Lauda: Der Sohn von Niki Lauda begann zu spät mit einer Rennkarriere, weil der berühmte Papa ihn eigentlich vom Rennsport fernhalten wollte. Doch Lauda schaffte es bis in die GP2, also die 2. Liga. Zuletzt war er für Aston Martin in Le Mans unterwegs. Eine Formel-1-Chance bekam er nie.

Mathias Lauda; Credit: Mathias Lauda/Facebook

Beispiel Nicolas Prost: Der Sohn von Alain Prost fuhr Formel-1-Tests für Renault und gewann für die Franzosen auch zwei Formel-E-Rennen. Aber die Königsklasse war nie eine Option. 

Beispiel Tomas Scheckter: Der Sohn von Jody Scheckter (1979 vor Michael Schumacher der letzte Ferrari-Weltmeister) fuhr zehn Mal beim Indy 500 und gewann 2002 in Michigan auch ein IndyCar-Rennen. 2001 war Scheckter junior Formel-1-Testfahrer bei Jaguar, aber auch er verpasste sein GP-Debüt. 

Beispiel Paul Stewart: Der Sohn von Jackie Stewart landete 1994 fast bei Minardi, gründete dann 1997 mit seinem Vater ein eigenes Formel-1-Team (heute Red Bull). Er schaffte den Sprung an die Teamspitze, aber nicht in die Startaufstellung.

Viele Weltmeister-Söhne schmissen schon in den Nachwuchsserien das Handtuch, weil sie anderen Interessen nachgehen wollten – Joshua Hill (Sohn von Damon Hill) oder Hugo Häkkinen (Sohn von Mika Häkkinen) zum Beispiel. 

Der Name hilft aber 

Der Name alleine ist also keine Garantie für ein Formel-1-Cockpit. Talent ist Pflicht, der Name die Kür. Denn Weltmeistersöhne haben drei große Vorteile, die ihren Aufstieg erleichtern. Erstens wachsen sie an den Rennstrecken auf. Zweitens haben die Väter in der Regeln gute Kontakte in die Szene. Und drittens viel Geld. Ein Dreiklang, der nicht schaden kann.

In den Bildergalerien zeigen wir ihnen die Brüderpaare in der Formel 1, die Väter/Söhne in der Formel 1 und die rund 20 Nachfahren früherer Formel-1-Piloten, die sich gerade in den Nachwuchsklassen auf einen F1-Aufstieg vorbereiten.

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