Schumacher: „Verstappen hatte andere Voraussetzungen“

Ralf Schumacher bremst den Hype um Mercedes-Junior Kimi Antonelli: Der 17-Jährige sei kein neuer Verstappen, sondern brauche mehr Zeit.

Mercedes-Junior Andrea Kimi Antonelli gilt seit Jahren als großes Talent, doch die ersten Monate in der Formel 1 verlaufen holpriger als von vielen Fans und Experten erwartet. Während Teamchef Toto Wolff weiterhin Geduld predigt, bremst nun auch Ralf Schumacher die Erwartungen und zieht im Vergleich zu Max Verstappen eine klare Grenze.

„Ich glaube, dass man viel zu viel erwartet hat. Er ist seitdem er elf ist unter den Fittichen von Toto Wolff und immer gesagt wird: ‚Ich ziehe mir hier meinen nächsten Megastar heran.‘ Die Formel 1 ist anders geworden. Auch Max Verstappen ist zwar früh reingekommen, aber hatte noch andere Voraussetzungen mit Tests und so weiter. Das darf man alles nicht vergessen. Man muss ihm noch ein bisschen Zeit geben“, erklärte Schumacher bei Sky.

Schumacher nimmt Antonelli in Schutz

Der frühere Grand-Prix-Sieger verweist auf die Worte von Ex-AlphaTauri-Teamchef Franz Tost: „Rookies brauchen drei Jahre. Vorher ist es unfair, so harsch mit ihnen ins Gericht zu gehen.“ Antonelli sei von Beginn an überhöht worden: „Das Problem ist natürlich: Kimi Antonelli wurde von Anfang an gehypt. Er war schon der neue Superstar, bevor er überhaupt mal offiziell in der Formel 1 gefahren ist. Dementsprechend ist die Erwartungshaltung riesig.“

Auch die Umstände seien aktuell nicht ideal. „Man sieht es auch am Beispiel von Hamilton: Egal, wie erfahren man ist, Situationen heutzutage ohne Tests, von Rennen zu Rennen auf die Bedingungen einzustellen und dann hat Mercedes auch noch das Auto mit der Hinterachse in eine falsche Richtung entwickelt. All das macht es einem jungen Piloten nicht leichter.“

Antonelli ein „Lerntyp“

Sein Fazit: Antonelli sei, wie Jacques Villeneuve bereits äußerte, ein „Learner“ (zu Deutsch: Lerntyp, Anm. d. Red“. Ein Fahrer, der Dinge systematisch angeht und länger braucht, um sein Potenzial auszuschöpfen. Dabei soll er sich den aktuellen WM-Führenden als Beispiel nehmen.

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„Bei allem, was er heute macht, trotz 16.000 Testkilometer mit Renault hat er lange gebraucht gegen Norris, speziell im Rennen. Jetzt, im dritten Jahr, steht er ganz anders da. Deshalb: Kimi braucht Zeit. Bekommt er sie von Mercedes, wird er die Zukunft maßgeblich mitschreiben, da bin ich mir sicher.“

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