Sebastian Vettel denkt über eine Rückkehr in den Motorsport nach. Dabei ist die Auswahl gar nicht so groß.
Der Wunsch ist Vater des Gedankens, doch ein Selbstläufer wird es nicht…
Bahnt sich da nun ein mögliches Vettel-Comeback an oder nicht? Der Heppenheimer testete kürzlich einen Le Mans-Porsche und gilt auch als Kandidat für das ein oder andere Formel-1-Cockpit. Fest steht: Der viermalige Weltmeister ist auf dem Markt – das gibt er sogar zu: „Potenziell bin ich das, weil ich keinen Platz habe“, räumt er bei Sky UK ein, „aber die Frage ist: Suche ich nach einem? Ich denke, es hängt vom Gesamtpaket ab.“
Soll heißen: Lust hat Vettel, hinterherfahren kommt für ihn aber nicht infrage. „Natürlich gibt es Dinge, die ich vermisse, vor allem den Wettbewerb“, betont er. „Und es gibt Dinge, die ich nicht vermisse. Man weiß nie, wohin das Leben einen führt, also vielleicht bringt es mich wieder ans Steuer, vielleicht auch nicht.“
Aber welche Möglichkeiten hat Vettel überhaupt? Und was würde sein Comeback dort für den Transfermarkt bedeuten?
Mercedes: Die Empfehlung kommt von allerhöchster Stelle: „Es wäre einfach fantastisch, wenn er zurückkommt. Er würde super in das Team passen“, wirbt Lewis Hamilton vor dem Großen Preis von Japan für seinen langjährigen Lieblingsrivalen. „Ein deutsches Team mit einem deutschen Fahrer. Ich würde es lieben, wenn Seb wieder Teil der Formel 1 werden würde.“ Doch der Brite verlässt Mercedes in Richtung Ferrari. Sein Wort hat kein Gewicht mehr.
Vettels Ansprechpartner Nummer eins ist Mercedes-Teamchef Toto Wolff, als ehemaliger Nachbar ein guter Bekannter des Ex-Champions. „Ich habe mit ihm gesprochen“, gibt der Deutsche denn auch zu. „Aber nicht wirklich über den Sitz. Wir haben kurz über die gesamte Situation gesprochen. Es müssen also noch ein paar Telefonate und Gespräche geführt werden, um ein wenig mehr herauszufinden. Aber sicherlich ist es einer der besten Plätze im Feld.“
F1-Insider weiß: Vettel liebäugelt intensiv mit dem Sitz im Silberpfeil. Bereits 2020 hatte er das Mercedes-Cockpit nach seinem Aus bei Ferrari anvisiert. Doch genau da liegt das Problem. Denn schon damals signalisierte ihm Wolff, dass er es eine Chance gebe – dabei war Mercedes-Junior George Russell stets die Nummer eins auf der Liste des Österreichers.
Auch jetzt hat Vettel wieder (über)mächtige Gegner: Wolff will Max Verstappen – und ist bereit, auf den Niederländer zu warten. Doch ausgerechnet das könnte Vettels Chance werden. Denn wenn der Niederländer doch bei Red Bull bleibt, könnten sich andere Fahrer wie Fernando Alonso oder Carlos Sainz in der Zwischenzeit zu anderen Teams verabschiedet haben.
Vettel wäre dann eine gute Wahl, um das Cockpit PR-wirksam mit einem deutschen Ex-Weltmeister zu besetzen, solange Mercedes-Junior Kimi Antonelli noch für die Königsklasse üben muss. Doch die Entscheidung um das zweite Silberpfeil-Cockpit dürfte dauern. Vettel weiß das und fährt deshalb mehrgleisig: „Ich habe auch mit anderen gesprochen, weil ich immer noch gelegentlich in Kontakt bleibe.“
Audi: Einer dieser „anderen“ ist Audis Formel-1-Geschäftsführer Andreas Seidl. Der Bayer ist auf der Suche nach einer starken Fahrerpaarung, wenn aus Sauber 2026 Audi wird. Bereits 2025 will er dafür die Weichen stellen. Seidl und Vettel kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit bei BMW-Sauber, als der Hesse noch Testfahrer und Seidl junger Ingenieur war.
Beide schätzen sich, aber ebenso sehr schätzt Seidl auch die Fahrkünste von Nico Hülkenberg und Carlos Sainz, denen er angeblich ein Ultimatum bis Mitte April gesetzt hat. Vettel müsste sich um den Audi-Sitz schnellstens intensiv bemühen – und sich darüber klar sein, dass Siege zunächst nicht drin sind.
Red Bull: Mit dem Team des Energy Drink-Herstellers hat Vettel seine großen Erfolge errungen – vier WM-Titel in Serie zwischen 2010 und 2013. Selbst wenn Max Verstappen bleibt, ist der Platz von Sergio Perez vakant. Doch Teamchef Christian Horner, der mittlerweile in Sachen Fahrer ohne Helmut Marko entscheiden darf, hat ein Auge auf Fernando Alonso geworfen. Aus Sicht der thailändischen Mehrheitseigner ist auch Ex-Red Bull-Junior Alexander Albon mit drin im Lostopf.
Ein Vettel-Comeback bei Red Bull ist aber allein schon deshalb kein Selbstläufer, weil auch er sich nicht im besten Einvernehmen mit Christian Horner getrennt hat und mittlerweile mehr Transparenz im Umgang mit den Machtmissbrauch-Vorwürfen rund um den britischen Teamchef fordert: „Es wäre schön, wenn es einfach mehr Transparenz gäbe, damit man sich eine bessere Meinung bilden kann“, wird Vettel von Sky UK zitiert.
Aston Martin: Diese Variante spielt in der medialen Berichterstattung um ein Vettel-Comeback zwar kaum eine Rolle, doch ausgeschlossen ist sie nicht. Sollte Alonso zu Red Bull oder Mercedes wechseln, wäre mindestens ein Cockpit im grünen Renner vakant. Doch die Mannschaft von Lawrence Stroll weiß auch, wie anstrengend Vettel mit seinem Umweltengagement sein kann. Damals verprellte er unter anderem Hauptsponsor Aramco. Kaum vorstellbar, dass der mächtige Aston Martin-Boss das vergessen hat.
Porsche: Bleibt Porsche in der Sportwagen-WM mit dem Höhepunkt in Le Mans. Vergangene Woche testete Vettel das Hypercar in Aragon und war schneller als erwartet. Doch noch zögert der Heppenheimer, sich zu seinem neuen Motorsportleben eine Klasse unter der Königsklasse zu bekennen: „Ich weiß es noch nicht“, gibt er auf die Frage nach einer Zukunft in Le Mans zu. „Ich habe getestet. Ich war neugierig, also wollte ich sehen, wie es sich anfühlt. Es ist immer noch Rennen, aber es ist ein anderes Auto, eine andere Disziplin. Ich bin verlockt und ich bin es nicht. Es gibt viele andere Dinge, die mich außerhalb des Rennsports interessieren.“
Ein Satz, der klarmacht: Vettel muss sich selbst erst darüber klar werden, was er will.
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1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:20:26,843 Std.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +2,366 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +5,904
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +35,770
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +56,309
6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:33,222
7. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +1:35,601
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:40,992 Min.*
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1:44,553
10. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 51 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 47
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 46
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 40
5. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 28
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 27
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 18
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 16
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 9
10. LEwis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 8
1. Red Bull 97 Pkt.
2. Ferrari 93
3. McLaren 55
4. Mercedes 26
5. Aston Martin 25
6. Racing Bulls 6
7. Haas 4