Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Singapur zum Singapur Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2022 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.
UPDATE 19.50 Uhr: Sergio Perez kann seinen Sieg behalten. Der Red Bull-Star bekommt eine Verwarnung für sein Vergehen während der ersten Safetycar-Phase und fünf Strafsekunden sowie zwei Strafpunkte für den wiederholten Regelbruch in der zweiten SC-Phase. Beide Male hatte er mehr als zehn Autolängen Platz hinter dem Safetycar gelassen. Am Ergebnis ändert die Strafe nichts, da der Mexikaner sieben Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Leclerc hatte.
Start auf nasser Piste, jede Menge Ausrutscher, zwei Safetycar-Phasen und eine spannende Schlussphase – das war der Große Preis von Singapur 2022. Sergio Perez (Red Bull) fährt fast acht Sekunden vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc als Erster über die Ziellinie und holt seinen zweiten Saisonsieg.
Eine Attacke nach Ende einer letzten Safetycar-Phase kann der Monegasse nicht lange genug durchhalten und verpasst damit erneut den Sieg von der Pole-Position. Perez zieht bereits vor der ersten Kurve am Ferrari vorbei und gibt die Führung danach nicht mehr ab. „Der Schlüssel war der super Start“, sagt Red Bull-Berater Helmut Marko. „Danach hat Checo hat dem Druck von Leclerc locker standgehalten.“
Allein: Noch ist sein Triumph nicht in trockenen Tüchern: Die FIA untersucht noch einen möglichen Regelbruch zum Ende der Safetycar-Phasen. Hintergrund: Der Mexikaner hatte zu früh zu viel Abstand vom Sicherheitsfahrzeug gelassen. „Für uns ist es eigentlich gar kein Fall“, betont Red Bull-Teamchef Christian Horner. „Die FIA hat uns aufgefordert die Lücke zu schließen, das haben wir sofort gemacht. Überhaupt ist das Safetycar heute super langsam unterwegs gewesen, um das Feld zusammenzubringen. Man konnte beim Restart sehen, wie viele Probleme es da gab, weil man einfach etwas Temperatur in den Reifen braucht, vor allem auf abtrocknender Strecke mit Slicks.“
Perez: „Das war mit Sicherheit das beste Rennen meiner Karriere. Die letzten Runden waren total intensiv.“ Leclerc: „Ich hatte einen schlechten Start, danach war das Rennen schwierig.“
Auf Platz drei landet Carlos Sainz (Ferrari) vor den beiden McLaren von Lando Norris und Daniel Ricciardo.
Die Siegesserie von Weltmeister Max Verstappen ist indes gerissen. Der Red Bull-Star erwischt einen schlechten Start und fällt zunächst bis auf Rang zwölf zurück. Zwischenzeitlich fährt der Weltmeister vor bis auf Platz fünf. Beim Angriff auf Lando Norris verbremst er sich allerdings heftig und muss zum Reifenwechsel in die Box. Mit weichen Gummis betreibt er Schadensbegrenzung und fährt vor bis auf Platz sieben.
Lewis Hamilton vergibt Platz vier durch einen Crash in die Bande. Der Mercedes-Star kann zwar weiterfahren, muss sich aber einen neuen Frontflügel abholen und wird am Ende Neunter. Kuriose Szene: Kurz vor Schluss verliert er noch einen Platz an Verstappen, weil er sich beim Angriff auf Sebastian Vettel verschätzt.
Mick Schumacher liegt nach einem unauffälligen aber fehlerfreien Rennen lange auf Punktekurs, wird auf Platz zehn liegend aber von Mercedes-Pilot George Russell angerempelt. Der Haas-Pilot braucht neue Reifen und fällt durch den unplanmäßigen Boxenstopp auf Platz 13 zurück. Trotzdem wehrt er sich weiter heftig gegen Russell, der ebenfalls neue Pneus aufziehen lassen muss: „Schumacher verteidigt sich, als wäre es das Rennen seines Lebens“, funkt der Brite.
Sebastian Vettel lässt seine fahrerischen Qualitäten bei halbnasser Piste im Aston Martin noch einmal aufblitzen und wird Achter. Dabei landet der Deutsche zwar zwei Plätze hinter seinem Teamkollegen Lance Stroll (Sechster), doch der Kanadier profitiert von einem Boxenstopp während einer Safetycar-Phase. Auf der Strecke ist Vettel schneller, muss sich am Ende aber noch dem auf weichen Reifen heranstürmenden Max Verstappen geschlagen geben.
Für Aufsehen sorgen auch die beiden Alpine. Sowohl Fernando Alonso, der in Singapur seinen 350. GP fährt, als auch Esteban Ocon scheiden mit Motorschaden aus.
Der Japaner Yuki Tsunoda (Alpha Tauri) rauscht auf halbnasser Bahn in die Bande und löst eine Safetycar-Phase aus. Auch Nicholas Latifi (Williams) und Guanyu Zhou kollidieren und schicken so das Sicherheitsfahrzeug auf die Strecke.
1. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 2:02:15,238 Std.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +7,595 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +15,305
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +26,133
5. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +58,282
6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:01,330 Min.
7. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1:03,825
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1:05,032
9. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1:06,515
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1:14,576
11. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1:33,844
12. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1:37,610
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
14. George Russell (Großbritannien) – Mercedes + 2 Rd.
Ausfälle:
Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo (8. Rd.)
Nicholas Latifi (Kanada) – Williams (9. Rd.)
Fernando Alonso (Spanien) – Alpine (22. Rd.)
Alexander Albon (Thailand) – Williams (27. Rd.)
Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine (28. Rd.)
Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri (36. Rd.)
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 341 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 237
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 235
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 203
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 202
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 170
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 100
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 66
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 59
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 29
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 24
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 13
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2
1. Red Bull 576 Pkt.
2. Ferrari 439
3. Mercedes 373
4. McLaren 129
5. Alpine 125
6. Alfa Romeo 52
7. Aston Martin 37
8. Haas 34
9. Alpha Tauri 34
10. Williams 6
13 Minuten vor Schluss: Verstappen überholt Bottas und ist damit in den Punkten. Währenddessen erscheint eine Meldung, dass ein Regelverstoß von Perez während der Safetycar-Phase nach dem Rennen untersucht wird.
27 Minuten vor Schluss: Perez klagt über Probleme mit der Fahrbarkeit des Motors. Leclerc attackiert.
Reihenfolge: PER, LEC, SAI, NOR, RIC, STR, VET, HAM, GAS, BOT, MAG, VER, MSC, RUS.
30 Minuten vor Schluss: Russell fährt Schumacher ins Auto, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang zehn lag. Schumacher muss zum Reifenwechsel in die Box.
33 Minuten vor Schluss: Restart. Verstappen verbremst sich heftig beim Angriff auf Lando Norris, fällt von Platz fünf zurück auf Rang 14, weil er sich neue Reifen holen muss.
Runde 38: PER, LEC, SAI, NOR, VER, RIC, STR, VET, HAM, GAS, MSC, BOT, MAG, RUS. Stroll kommt durchs Safetycar an Vettel vorbei.
Runde 37: Perez kommt zum Service, ebenso Sainz und Verstappen. Crash Tsunoda. Safetycar.
Runde 36: Leclerc an der Box, wechselt auf Slicks. 5,3 Sekunden. Bei Ferrari hat’s mal wieder geklemmt. Auch Hamilton kommt rein und tauscht seinen Frontflügel. Vettel zieht ebenfalls Slicks auf.
Runde 34: Hamilton in der Bande, reiht sich direkt vor Verstappen wieder ein. Allerdings schleift sein Frontflügel links auf dem Asphalt.
Runde 29: Aus auch für Esteban Ocon mit kapitalem Antriebsdefekt. Virtuelles Safetycar.
Runde 27: Albon in der Bande. Der Williams-Pilot kann weiterfahren, lässt seinen Frontflügel aber liegen. Virtuelles Safetycar.
Runde 26: PER, LEC, SAI, HAM, NOR, VER, GAS, VET, STR, RIC, MSC, TSU, OCO, BOT, MAG, ALB, RUS
Runde 23: Russell wechselt als Mercedes-Versuchskaninchen auf Slicks, meldet: „No Grip.“
Runde 22: Alonso scheidet in seinem 350. Rennen mit Motorproblemen aus. Virtuelles Safetycar.
Runde 12: Restart. Verstappen zieht wenig später vorbei an Vettel, dann auch Gasly. Jetzt Siebter.
Runde 9: Safetycar.
Runde 9: Magnussen holt sich einen neuen Frontflügel, Schumacher 13.
Runde 8: Zhou und Latifi sind aneinandergeraten. Der Williams-Pilot hat den Alfa Romeo in die Wand gedrückt.
Runde 5: Verstappen vorbei an Tsunoda, Neunter.
Runde 4: Verstappen ist vorbei an Magnussen und Stroll auf P10. Hamilton ärgert sich: „Diese Reiden (Intermediates; d. Red.) haben keinen Grip. Das nächste Mal solltet Ihr auf mich hören.“
Runde 1: Magnussen drückt Verstappen, der ganz schlecht losgekommen ist, fast in die Mauer, beschädigt dabei seinen Frontflügel. Sainz schiebt Hamilton kurz von der Bahn.
Start: Perez gewinnt den Start vor Leclerc. Dann Sainz, Hamilton, Norris, Alonos, Gasly, Vettel, Tsunoda, Stroll, Magnussen, Verstappen, Ricciardo, Schumacher, Ocon, Bottas, Latifi, Zhou, Russell (aus der Pitlane), Albon (Dreher).
+++ Formationsrunde um 15.05 Uhr.
+++ Das Startprozedere wurden wegen starken Regens verschoben.
Noch gibt sich Ferrari nicht geschlagen: Charles Leclerc holt beim Nachtrennen in Singapur seine neunte Saisonpole. Der Monegasse verweist Sergio Perez (Red Bull) und Lewis Hamilton (Mercedes) mit nur 0,02 und 0,05 Sekunden Rückstand auf die Plätze. Carlos Sainz (Ferrari) wird Vierter vor Fernando Alonso (Alpine) und Lando Norris (McLaren).
Max Verstappen startet auf der Jagd nach seinem zweiten WM-Titel am Sonntag nur von Platz acht. Erst bricht er seine schnellste Runde ab, auch den allerletzten Schuß darf er auf Anweisung seines Kommandostands nicht zu Ende fahren. „What the f…!“, flucht der Red Bull-Star am Boxenfunk und kann die Entscheidung nicht verstehen.
„Unsere vorletzte Runde hätte gereicht für die Pole, aber wir sind zu knapp auf Gasly aufgelaufen, um noch eine zweite optimale Runde zu fahren“, erklärt Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko. „Deshalb haben wir den ersten Versuch abgebrochen. In dieser Situation haben wir übersehen, dass wir nicht für genug Runden getankt haben. Ein ärgerlicher Fehler, der in der Hektik auch uns passieren kann – und nicht nur Ferrari. Fest steht: Wir hätten die vorletzte Runde mitnehmen müssen. Achter ist auf dem Kurs eine schwierige Ausgangsposition. Hier zu überholen ist ganz schwierig.“
Verstappen zeigt wenig Verständnis: „Im Moment bin ich super frustriert. Wenn man nicht genug Sprit für eine sechste Runde hat, hätte man das vorher merken müssen. Jeder kann Fehler machen, aber so etwas sollte nicht passieren.“
Damit ist es unwahrscheinlich, dass der Holländer seinen Titel bereits in Singapur verteidigt. Hintergrund: Dafür müsste er gewinnen und die schnellste Rennrunde holen, während Pole-Mann Leclerc maximal Achter werden dürfte. Allein: Der Monegasse hat bisher erst zwei seiner neun ersten Startplätze der Saison 2022 in Siege ummünzen können.
Mick Schumacher und Sebastian Vettel landen auf den Plätzen 13 und 14. Vettel ist nach einem Fahrfehler und Rettungsmanöver in den Notausgang fast zwei Zehntelsekunden langsamer als sein Aston Martin-Teamkollege Lance Stroll. Schumachers Haas-Kollege Kevin Magnussen ist auf Platz zehn drei Zehntel schneller als der Deutsche.
„Wir sind zu aggressiv und zu früh auf den Trockenreifen umgestiegen“, erklärt Vettel. „Die Strecke war noch nicht bereit. Im Nachhinein hätte sich auf den Intermediate beharren sollen, denn Q3 war heute drin.“
Mick Schumacher, der in Q2 auf Intermediates und damit einen Rang vor Vettel blieb: „Vom Auto her sind wir eigentlich recht happy, aber die Hinterreifen haben im zweiten und dritten Sektor überhitzt. Deshalb hatte ich ein paar große Übersteuer-Momente. Das hilft nicht.“
1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:49,412 Min.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,022 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,054
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,171
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,554
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,172
7. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,799
8. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1,983
9. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +2,161
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +2,571
11. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:54,012
12. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:54,211
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:54,370
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:54,380
15. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:55,518
16. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:56,083
17. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:56,226
18. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:56,337
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:56,985
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:57,532
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1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:57,782 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,526 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,066
4. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,647
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,744
6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,591
7. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +3,129
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +3,225
9. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +3,228
10. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +3,254
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +3,307
12. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +3,438
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +3,463
14. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +3,720
15. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +3,897
16. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +4,009
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams +4,125
18. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +4,284
19. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +4,817
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +5,728
Schrecksekunde in Singapur: Zum Auftakt in den Flutlicht-Grand-Prix der Formel 1 brennen am Freitag nicht nur die Kerzen auf der Geburtstagstorte von Max Verstappen (seit heute 25), sondern auch der AlphaTauri von Pierre Gasly!
Als der Franzose im zweiten Training vor seiner Boxencrew parkt, fackelt plötzlich die Airbox seines AT03 ab. Immerhin: Der feurige Vorfall geht vergleichsweise glimpflich aus: Die Mechaniker und Gasly kommen mit dem Schrecken davon, gegen Sessionende kann der Franzose trotz einiger Brandspuren an seinem Auto sogar nochmal auf die Strecke fahren.
Die Tagesbestzeit brennt am Freitag in der zweiten Session Ferrari-Mann Carlos Sainz in den Asphalt. Im Auftakttraining unter Tageslicht hat indes Lewis Hamilton die Nase vorne. Bereits das Training zeigt also: Obwohl WM-Leader Verstappen schon am Sonntag den Titel gewinnen kann, ist ein Durchmarsch – wie zuletzt bei den fünf Siegen des Niederländers am Stück – auf Grund der einzigartigen Kurscharakteristik und hohen Temperaturen in Singapur eher nicht zu erwarten.
„Im ersten Training ging es ganz gut los für uns, aber fürs zweite Training haben wir was probiert: Die Änderungen haben etwas länger gedauert, deshalb bin ich nicht viel gefahren und es war wenig repräsentativ, was wir da gezeigt haben“, erklärt Verstappen, der unter Flutlicht nur sieben Runden dreht. Sorgen macht sich der WM-Führende aber nicht: „Es ist nicht das Ende der Welt. Wichtig ist hier vor allem, dass man über eine Runde schnell ist.“ Am Ende von Verstappens schnellster Runde fehlen dem Niederländer 0,339 Sekunden auf Sainz, die er vor allem im dritten Sektor verliert.
Bei Ferrari ist indes nur der Spanier happy, Teamkollege Charles Leclerc hadert trotz Platz zwei mit der Scuderia. Erst verliert der WM-Zweite wegen eines technischen Problems eine halbe Stunde an der Box, dann schickt ihn Ferrari für seine schnellen Versuche auch noch in den Verkehr: „Kommt schon, das müssen wir besser machen“, motzt der Monegasse am Funk.
Besser ist die Laune hingegen bei Mercedes: Für Hamilton ist seine Bestzeit zum Auftakt die erste Trainingsbestzeit der ganzen Saison: „Das Auto läuft hier besser, wir sind nicht Meilen weg“, freut sich auch Mercedes-Sportchef Toto Wolff. „Wir wussten vorher, dass diese Strecke uns mehr liegt. Deswegen denke ich, wir können hier in den Kampf eingreifen“, hofft der Wiener, dass sein Team eine historische Pleite noch abwenden kann.
Denn Hamilton droht 2022 die erste sieglose Saison seiner bisherigen Formel-1-Karriere. Seit 2007 konnte der Brite immer mindestens einen Grand Prix pro Jahr gewinnen. „Lewis sagt, für ihn spielen diese Statistiken keine Rolle. Wenn wir hier aber ein gutes Resultat holen, würde das zumindest bedeuten, dass unsere Datenanalyse jetzt richtig ist. Das wäre wichtig, genauso wie näher an die Pace von Max und den Ferraris zu kommen“, erklärt Wolff.
Vor allem auf Grund des in Singapur nötigen High-Downforce-Pakets, mit dem sich der Silberpfeil dieses Jahr deutlich wohler fühlt als auf Hochgeschwindigkeitsstrecken wie zuletzt in Monza, stufen viele Experten Singapur als Mercedes‘ beste Chance auf den verbleibenden sechs Kursen ein. Den Freitag beendet Hamilton schließlich auf Position fünf, Teamkollege George Russell wird Dritter, findet sich aber gleich in beiden Sessions einmal im Notausgang wieder.
Nach drei Jahren Corona-Pause ist der Straßenkurs von Singapur am Freitag besonders staubig, viele Piloten haben dabei ihre Probleme und verteilen den ein oder anderen Mauerkuss. Lance Stroll übertreibt es dabei allerdings ein bisschen: Der Kanadier schlägt im ersten Training in Kurve vier so hart an der Wand an, dass er sich die Hinterradaufhängung zerstört und das Training kurzzeitig mit der roten Flagge unterbrochen wird.
Aston-Martin-Teamkollege Sebastian Vettel, der in Singapur mit fünf Triumphen Rekordfahrer ist und dieses Wochenende zum letzten Mal auf der Strecke Gas gibt, beendet den Tag mit den Plätzen elf und zwölf. Deutlich schlechter läuft es für Mick Schumacher: Der Deutsche kann im Haas in beiden Trainings nicht die Pace von Teamkollege Kevin Magnussen mitgehen und belegt schlussendlich die Ränge 18 und 19, über eine Sekunde hinter Magnussen.
Für Schumi Jr. ist es anders als für seinen Stallgefährten allerdings auch die Premiere auf dem anspruchsvollen Stadtkurs: „Es war ziemlich warm, hat aber viel Spaß gemacht. Ich lerne noch die Strecke und sie ist doch ziemlich einzigartig, da muss man sich also ein bisschen dran gewöhnen“, erklärt Schumacher. Der Haas-Pilot fügt an: „Es geht einfach darum zu fahren und Runden zu sammeln. Wenn das alles passt, dann kann man sich an die Arbeit fürs Set-Up machen. Das planen wir jetzt heute Nacht.“
1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:42,587 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,208 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,324
4. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,339
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,595
6. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,825
7. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,844
8. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,933
9. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,319
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,395
11. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,426
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,662
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,835
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,882
15. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,937
16. Alexander Albon (Thailand) – Williams +2,557
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +2,624
18. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +2,860
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +3,036
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +3,966
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:43,033 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,084 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,402
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,806
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1,033
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,105
7. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,703
8. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,188
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +2,225
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +2,303
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +2,321
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +2,691
13. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +2,692
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +2,995
15. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +3,048
16. Alexander Albon (Thailand) – Williams +3,086
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +3,375
18. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +3,568
19. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +3,647
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +4,059
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 335 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 219
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 209
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 203
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 187
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 168
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 88
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 66
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 59
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 22
12. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
13. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 20
14. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 5
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nyck de Vries (Niederlande) – Williams 2
1. Red Bull 544 Pkt.
2. Ferrari 406
3. Mercedes 371
4. Alpine 125
5. McLaren 107
6. Alfa Romeo 52
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 33
9. Aston Martin 25
10. Williams 6