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Sprintrennen: Deshalb droht Verstappen mit Abschied

Formel 1 Start Australien 2023

Credit: Red Bull Content Pool

Die Formel 1 ist den Promotern von Liberty Media immer noch nicht actionreich genug. Nächster Angriffspunkt von F1-Chef Stefano Domenicali: das freie Training an Sprintwochenenden.

Schon beim nächsten Rennen in Baku soll statt des zweiten freien Trainings am Samstag ein zweites Qualifying stattfinden. Das gilt dann ausschließlich für den Sprint. Die Startreihenfolge des Rennens ergibt sich aus dem ersten Qualifying am Freitag. Damit hätte der Sprint seine Bedeutung für den Grand Prix am Sonntag verloren, die einzelnen Trainingssitzungen werden aber wichtiger.

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Promoter und Teams haben sich bereits auf das neue Format geeinigt, das jetzt noch vom FIA-Weltrat abgesegnet werden muss. Das gilt als Formalie.

Bei den Fahrern trifft die Änderung auf geteilte Meinungen. Weltmeister Max Verstappen droht deshalb sogar mit seinem Abschied aus der Königsklasse. „Ich bin absolut kein Fan von dem Ganzen“, sagt der Niederländer. „Dann wird das Wochenende noch intensiver. Und wir haben jetzt schon so viele Rennen.“

Der Gegenvorschlag des amtierenden Doppel-Champions: das Wochenende auf zwei Tage verkürzen. Verstappen: „Wir haben so oder so dann schon 24 oder 25 Rennen. Wenn wir da noch mehr Sachen hinzufügen, ist es das für mich nicht mehr wert. Das macht so keinen Spaß mehr.“

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Dazu kommt, dass der Red Bull-Star ohnehin kein Fan der Sprintrennen ist. „Für mich geht es bei einem Sprintrennen nur ums Überleben, nicht ums Rennfahren“, sagt er. „Ich will nichts riskieren und ziehe es vor, mein Fahrzeug am Leben zu halten, um für Sonntag ein gutes Rennauto zu haben.“ Gilt der Sprint jetzt nicht mehr als Basis für die Startaufstellung am Sonntag, hat er besonders für die Hinterbänkler gar keinen Wert mehr. 

Verstappen drückt das so aus: „Es liegt nicht in der DNA der Formel 1, Sprintrennen zu fahren. Formel 1 heißt, das Maximum aus dem Qualifying zu holen und dann einen großartigen Sonntag zu haben. Eine schön lange Renndistanz zu fahren. Das ist die DNA des Sports. Ich verstehe nicht, warum man da etwas ändern will.“

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Geht es nach ihm, müssten die F1-Macher ganz woanders ansetzen: „Indem man die Autos näher zusammenbringt. Indem mehr Teams um den Sieg kämpfen können. Dann wäre sowieso für mehr Show gesorgt und du musst gar nichts verändern“, so der Sprint-Rekordsieger (drei Siege in sechs Sprints).

Verstappens WM-Vorgänger Lewis Hamilton sieht das alles ganz anders. Er ist ein Fan des Sprints: „Ich mag den Freitag an Sprintwochenenden, ich mag Qualifyings, das macht mir immer Spaß“, sagt der Mercedes-Pilot.  Wenn es nach Hamilton ginge, könnte die Formel 1 an noch mehr Stellschrauben drehen. „Zum Beispiel bei Rennen, bei denen Überholen schwierig ist, wie in Monaco. Wie könnten wir das spannender gestalten?“

Bis diese Frage beantwortet ist, gilt ab dem Sprint in Baku: Das Ergebnis bringt für die besten acht Fahrer zwar noch WM-Punkte, hat aber keinen Einfluss mehr auf den Grand Prix. Es sei denn, man fährt sein Auto am Samstag zu Schrott…

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Formel 1: Fahrer-Wertung
Stand nach 3 von 23 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 69 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 54
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 45
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 38
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 20
6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 20
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 18
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 8
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 6
10. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 6

Formel 1: Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 3 von 23 Rennen

1. Red Bull 123 Pkt.
2. Aston Martin 65
3. Mercedes 56
4. Ferrari 26
5. McLaren 12
6. Alpine 8
7. Haas 7
8. Alfa Romeo 6
9. Alpha Tauri 1
10. Williams 1

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