Mick Schumacher wurde nach Platz sechs in Spielberg zum Fahrer des Tages gewählt. Wir haben nach dem Rennen mit seinem Teamchef Günther Steiner gesprochen. Das sagt der Südtiroler über Schumachers Lernkurve, Druck und den berühmten Nachnamen
Günther Steiner, ist der Knoten bei Mick Schumacher nach Platz sechs in Österreich nun endgültig geplatzt?
Günther Steiner: Ich weiß nicht, ob es überhaupt so einen Moment des Knotenplatzens gab. Manchmal muss man sich einfach nur ans Auto und den Druck gewöhnen. Schon in Kanada ist mir aufgefallen, dass Mick wesentlich relaxter wirkte. Vielleicht wollte er es vorher erzwingen und jetzt fallen die Puzzleteile einfach an ihren Platz. Im Moment hat Mick jedenfalls einen Lauf.
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Sie sprechen von Druck: Warum war der in der ersten Saisonhälfte so hoch?
Grundsätzlich sind die letzte und diese Saison total verschieden. Das haben viele Beobachter unterschätzt. Letzte Saison war nur ein Übergangsjahr, in dem Mick lernen konnte. Dieses Jahr ist es ein ganz anderes Spiel. Das Auto und der Teamkollege sind konkurrenzfähig. Mick kämpft jetzt gegen die Big Boys. Da muss man sich erstmal dran gewöhnen. Intern gab es trotzdem keinen großen Druck. Extern haben einige Leute versucht, (u.a. nach Micks Unfällen; d. Red.) ein Drama zu finden. Aber Druck ist normal. Unfälle sind ein Teil des Weges, wenn man das Limit sucht. Und dazu gehört auch Kritik. Das ist die Formel 1. Man muss lernen, mit all diesen Nebengeräuschen umzugehen. Und das hat Mick jetzt geschafft.
Wie wichtig war dieser Schritt auch für Sie als Team?
Ich bin sehr happy für das Team. Es gab Leute, die haben versucht einen Keil zwischen uns zu treiben. Aber wir gewinnen und verlieren zusammen. Mick ist Teil der Mannschaft und muss als dieser performen. Er lernt gerade sehr viel – und das wird ihm für den Rest seiner Karriere helfen und Erfolg bringen.
Vor der Saison haben Sie als Ziel ausgegeben, dass Mick das Zweikampfverhalten im Mittelfeld lernen muss. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund seine Manöver in Spielberg? Da zog er unter anderem an Lewis Hamilton, Lando Norris und Fernando Alonso vorbei.
Das waren absolut gute Manöver. Aus dem Kampf mit Max Verstappen in Silverstone hat er viel gelernt und bereits umgesetzt. Jetzt wieder. Er ist in Spielberg ein großartiges Rennen gefahren – hat stark verteidigt und attackiert.
Wie geht es nun weiter? Können die deutschen Fans noch mehr solcher Erfolge erwarten?
Wir waren in den Rennen vor Silverstone auch nicht schlecht, nur hatten wir kein Glück oder haben Fehler gemacht. Die sehr gute Performance ist natürlich trotzdem ein wenig überraschend. Aber in die Punkte können wir in jedes Rennen kommen. Wir müssen hohe Ziele haben und versuchen noch besser zu werden, damit wir uns im Mittelfeld stabilisieren können. Ich hoffe, dass unsere Updates bringen, was wir von ihnen erwarten.
In Ungarn wollen Sie neue Teile bringen. Kommt damit der nächste Schritt?
Wir sind die einzigen, die seit Barcelona schneller geworden sind, obwohl wir bisher keine Upgrades hatten (lacht). In Ungarn wird sich das ändern, aber das soll dann auch das letzte neue Paket des Jahres sein. Wichtig bleibt, das Auto zu verstehen und keine Fehler zu machen.
Mick Schumachers Vertrag läuft Ende des Jahres aus: Wäre es jetzt nicht ein guter Moment über eine Verlängerung zu sprechen?
Über Vertragsverlängerungen haben wir bei Haas nie vor der Sommerpause gesprochen. Manche Leute können es nicht erwarten, dass Diskussionen losgehen. Wir machen das aber nach unserem Zeitplan und nicht, weil jemand danach fragt.
Trotzdem: Wie wichtig ist ein erfolgreicher Mick Schumacher für Sie und die ganze Formel 1?
Sein Nachname hat eine große Historie in der Formel 1. Aber das kann auch zur Last werden, wenn es nicht funktioniert. Der Name ist Fluch und Segen zugleich. Im Moment funktioniert es. Und das müssen wir jetzt stabilisieren. Ich glaube, Mick hat noch mehr Potential. Dass es auch mal ungemütlicher wird, wenn man das freilegen will, ist Teil des Spiels. Aber was für ein Teamchef wäre ich, wenn ich meinen Fahrer nicht pushen würde?
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