Red Bull holt zum Abschluss der Testfahrten durch Sergio Perez die zweite Bestzeit in drei Tagen. Selbst beim ersten Herausforderer Ferrari ist die Sorge groß.
In dieser Form geht der WM-Titel wohl auch 2023 nur über Red Bull: Sergio Perez beendet den letzten von drei Testtagen in der Wüste von Bahrain als klarer Spitzenreiter, brennt in 1:30,305 Minuten die schnellste Zeit des Winters in den Asphalt. Bereits am ersten Tag hatte Teamkollege Max Verstappen die Bestzeit für das Team aus Milton Keynes erzielt, nur am Freitag hatte sich der Niederländer ganz knapp Alfa-Romeo-Pilot Guanyu Zhou auf deutlich weicheren und schnelleren Reifen geschlagen geben müssen.
Zwar sorgt Perez am Samstag zu Beginn der Session kurz für eine Unterbrechung, weil ein Messsensor von seinem Heckflügel abfällt, dabei handelt es sich jedoch um kein Problem am Auto – insgesamt lehrt die Performance der Bullen auf der Strecke die Konkurrenz aber schon wieder das Fürchten. Ferrari-Star Charles Leclerc seufzt trotz solider Testfahrten der Roten aus Maranello: „Ich habe das Gefühl wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Red Bull wirkte sehr stark diese letzten drei Tage.“
Passend dazu auch der Auftritt von Max Verstappen in der Pressekonferenz am Samstag: „Unser Ziel kann natürlich nur der Titel sein“, strotzt der Red-Bull-Star nur so vor Selbstbewusstsein und schert sich dabei, anders als Leclerc, reichlich wenig um die Gegner: „Wir sind happy damit, was wir tun und auf nichts anderes konzentrieren wir uns im Moment“, sagt der Niederländer.
Insgesamt zieht Verstappen ein durchwegs optimistisches Fazit nach seinen Testfahrten: „Es war sehr gut. Ich denke, das Auto funktioniert wirklich gut und wir haben schon viel ausprobieren können. Es waren sehr positive Tage für mich, ich genieße es das Auto zu fahren und wir haben auch dieses Jahr wieder Dinge gefunden und ans Auto gebracht, die noch besser sind. Alles in allem ist es definitiv eine Verbesserung im Vergleich zu letztem Jahr.“
Was für eine Ansage vom Weltmeister! Zur Erinnerung: 2022 gewann Verstappen immerhin schon 15 der 22 Rennen, Red Bull sogar 17. Ferrari, die sich in Bahrain erneut als größter Herausforderer präsentieren, schaffte im Vergleich dazu nur vier Siege. Damit es 2023 mehr werden, hat die Scuderia nicht nur die Teamführung mit dem neuen Teamchef Fred Vasseur, sondern auch das Konzept des Autos umgekrempelt, um den Topspeed-Nachteil gegenüber Red Bull wettzumachen.
Leclerc erklärt: „Ich denke, das war der richtige Schritt: Wir haben jetzt weniger Luftwiderstand und die Charakteristiken unseres Autos dafür etwas verändert.“ Die Folge ist aber: „Wir müssen nun erstmal wieder das richtige Setup finden und daran arbeiten wir. Noch haben wir da nicht den Sweetspot“, verrät der Monegasse und fügt an: „Ich erwarte, dass wir auf den Geraden schneller sind, aber dafür etwas mehr Probleme in den Kurven bekommen.“
Gerade am Freitag hatte die Scuderia deshalb Probleme, berichtet Leclerc: „Gestern war es schwerer, heute schon etwas besser. Insgesamt waren es drei intensive Tage, die gute Nachricht ist aber, dass die großen Daten zwischen Fabrik und Strecke übereinstimmen. Trotzdem haben wir noch viel Arbeit vor uns.“ Die Testfahrten schließt Leclerc am Samstag als Vierter ab, knapp vor Teamkollege Carlos Sainz. Beide haben dabei über sieben Zehntel Rückstand auf Red Bulls Bestmarke.
Maximal als dritte Kraft präsentiert sich aktuell Mercedes, die zum Abschluss der Tests immerhin einen etwas besseren Tag erwischen als noch am Freitag. Der W14 erweist sich aber weiterhin als sensibel, das Handling stellt George Russell und Lewis Hamilton vor Probleme. Zwar kommt Hamilton mit seinem schnellsten Run am Nachmittag bis auf die zweite Position nach vorne, im Vergleich zu Spitzenreiter Perez fehlen aber trotzdem dreieinhalb Zehntel – obwohl Hamilton dabei die eine Stufe schnellere C5-Reifenmischung aufzieht als der Mexikaner.
Ähnliches war auch schon beim Blick auf die Mittags-Bestzeiten zu sehen, als ebenfalls ein Mercedes auf Rang zwei lag: Russell hatte dabei trotz besserer Reifenmischung vier Zehntel Rückstand auf den zwischenzeitlich Führenden Leclerc. In der Endabrechnung am Abend wird der Brite noch hinter Sainz, Yuki Tsunoda (AlphaTauri) und Kevin Magnussen (Haas) auf Rang acht zurückgereicht. Magnussen-Teamkollege Nico Hülkenberg, der einzige Deutsche im Feld, beendet den Tag nach 77 gefahrenen Runden auf der 15. Position.
Probleme gibt es weiterhin bei McLaren: Lando Norris und Oscar Piastri landen am Samstag beide außerhalb der Top-10. Während bei Norris erneut technische Schwierigkeiten auftauchen, leistet sich der australische Rookie bereits am Vormittag einen Dreher von der Strecke, der allerdings ohne gravierende Folgen bleibt. Im Pech ist auch Valtteri Bottas, der eine Stunde vor der Mittagspause wegen eines technischen Defekts an seinem Alfa Romeo in der Auslaufzone ausrollt. Am Nachmittag ist Bottas aber wieder im Einsatz und erzielt dabei sogar noch die drittschnellste Zeit.
Insgesamt präsentieren sich die Boliden eine Woche vor dem Saisonstart in Bahrain auffallend standfest: Eine Folge des 2023 größtenteils unveränderten technischen Reglements. Die meisten Runden absolvieren AlphaTauri (456) und Williams (439), knapp vor Haas (433). Die Top-Teams Ferrari (417), Red Bull (413) und Mercedes (398) landen in dieser Statistik im Mittelfeld, ebenso wie Alfa Romeo (402) und Aston Martin (387). Alpine (353) und allen voran Sorgenkind McLaren (312) legen die wenigsten Kilometer zurück.
1. Sergio Perez (Red Bull) 1:30.305 (C4) – 122 Runden
2. Lewis Hamilton (Mercedes) 1:30.664 (C5) – 49
3. Valtteri Bottas (Alfa Romeo) 1:30.827 (C4) – 120
4. Charles Leclerc (Ferrari) 1:31.024 (C4) – 67
5. Carlos Sainz (Ferrari) 1:31.036 (C4) – 66
6. Yuki Tsunoda (AlphaTauri) 1:31.261 (C4) – 63
7. Kevin Magnussen (Haas) 1:31.381 (C4) – 87
8. George Russell (Mercedes) 1:31.442 (C5) – 83
9. Fernando Alonso (Aston Martin) 1:31.450 (C4) – 63
10. Felipe Drugovich (Aston Martin) 1:32.075 (C5) – 77
11. Lando Norris (McLaren) 1:32.160 (C3) – 20
12. Pierre Gasly (Alpine) 1:32.762 (C3) – 56
13. Alex Albon (Williams) 1:32.793 (C5) – 136
14. Esteban Ocon (Alpine) 1:33.257 (C3) – 60
15. Nico Hulkenberg (Haas) 1:33.329 (C3) – 77
16. Oscar Piastri (McLaren) 1:33.655 (C3) – 44
17. Nyck de Vries (AlphaTauri) 1:38.244 (C3) – 87
Tag zwei in der Wüste von Bahrain und Weltmeister Max Verstappen ist mit seinem Red-Bull-Rennstall weiter das Maß der Dinge: Zwar schnappt in der Schlussphase am Freitag Guanyu Zhou im Alfa Romeo Verstappen knapp die Tagesbestzeit weg, der Chinese setzt dabei jedoch die weichste und deutlich schnellere C5-Reifenmischung ein. Zum Vergleich: Verstappen ist auf den zwei Stufen härteren C3-Pneus lediglich 0,04 Sekunden langsamer.
Der Niederländer beendet den Tag nach 47 Runden als Zweiter. Am Vormittag ist Teamkollege Sergio Perez im Einsatz. Besonders alarmierend für die Konkurrenz sind dabei vor allem Longrun-Zeiten des Mexikaners. Nach über zwanzig Runden beträgt sein Zeitverlust durch den Reifenverschleiß deutlich unter einer Sekunde pro Runde – da kann die Konkurrenz im Quervergleich beileibe nicht mithalten. Will heißen: Der RB19 ist nicht nur schnell, er schont auch noch die Reifen.
Sorgenfalten ob der eigenen Performance gibt es indes bei Mercedes: George Russell bleibt am Nachmittag mit einem Hydraulikleck in Kurve zehn liegen und sorgt für die rote Flagge. Für die schwarzen Silberpfeile ist der Tag mit dem Defekt vorzeitig beendet. Russell findet sich am Ende auf Rang 13 des Klassements wieder, noch zwei Plätze vor Teamkollege Lewis Hamilton, der in der ersten Tageshälfte für die Stuttgarter hinterm Lenkrad sitzt und ebenfalls mit kleineren Problemen zu kämpfen hat.
Reibungsloser läuft der Tag zwar bei Ferrari: Carlos Sainz hat zur Mittagspause immerhin die zwischenzeitliche Bestzeit inne. Diese wird von Verstappen anschließend allerdings auf der gleichen Reifenmischung um fast eine Sekunde pulverisiert. Am Ende findet sich der Spanier auf Rang sechs wieder, Teamkollege Charles Leclerc wird Achter.
Ein gutes Ergebnis gibt es am Freitag für Nico Hülkenberg, der als Fünfter noch vor beiden Ferraris landet. Der Haas-Pilot strahlt über seine Formel-1-Rückkehr: „Es fühlt sich großartig an wieder im Cockpit zu sitzen! Es ist natürlich ein bekanntes Gefühl, aber auch eines, das ich vermisst habe“, sagt Hülkenberg. Spuren von Einrostung kann er jedenfalls keine feststellen: „Ich habe meine Hausaufgaben über den Winter gemacht und bin bereit loszulegen. Außerdem ist es mit dem Rennfahren ein bisschen wie mit dem Fahrradfahren. Das verlernt man auch nicht, die Gesetzmäßigkeiten bleiben die gleichen.“
Für Hülkenberg geht es jetzt vor allem darum: „Möglichst schnell ein Gefühl mit diesem Auto zu bekommen und je stärker das dann wird, desto wettbewerbsfähiger und schneller wirst du. Das gilt aber im Prinzip für alle, wir müssen alle wieder neu dazulernen.“ Mit Blick auf sein neues Team erklärt der einzige Deutsche im Feld: „Es war ein guter Start, aber natürlich gibt es wie immer noch viel Verbesserungspotenzial und viel zu entdecken. Wir stehen ja erst ganz am Anfang einer sehr langen Saison.“
Teamchef Günther Steiner ist jedenfalls schon begeistert vom Nachfolger von Mick Schumacher: „Es war eindrucksvoll wie Nico gestern ins Auto kam und sich gleich sehr schnell wohlgefühlt hat. Er hat sofort losgelegt und seinen Job gemacht, es fühlte sich tatsächlich so an als wäre er schon ein Jahr hier“, lobt Steiner und fügt hinzu: „Ich übertreibe nicht, ich war wirklich ziemlich beeindruckt. Das ist sehr gut.“
Für Prognosen zu Haas‘ Erfolgsaussichten in der neuen Saison ist es laut dem Südtiroler aber noch zu früh: „Bisher ist das Feedback gut. Aber wie unser Auto im Vergleich zu den anderen ist, das wissen wir natürlich erst in einer Woche am Rennwochenende“, sagt Steiner. „Es gibt noch neun andere Teams und keines von denen ist schwach: So ist das mittlerweile in der Formel 1, aber das ist eine gute Sache. Ich denke, es wird noch enger im Mittelfeld.“
Den Beweis dafür liefert in Bahrain weiterhin Aston Martin: Fernando Alonso landet am Freitag auf Platz drei und damit wie schon am Vortag direkt hinter Weltmeister Verstappen. Das britische Team zeigt sich erneut formverbessert und mausert sich langsam zur positiven Überraschung der Tests: Die Gegner im Mittelfeld sind jedenfalls gewarnt. „Sie sehen wirklich stark aus. Mit Fernando haben sie aber auch einen herausragenden Fahrer in Ihren Reihen, ihn im Auto zu haben hilft dem Team natürlich nach vorne zu kommen“, streut McLaren-Boss Zak Brown seinem Ex-Piloten Rosen.
Beim Traditionsteam aus Woking laufen die Testfahrten hingegen wie schon in der Vorsaison nicht so berauschend. „Wir hatten gestern schon einige Probleme, wenngleich das die üblichen Kinderkrankheiten waren. Zwar haben wir noch viel in der Pipeline, aber wir haben auch einige unserer Entwicklungsziele nicht getroffen und wollen diesbezüglich ehrlich sein“, räumt Brown ein. Auch Alpine, die sich 2022 noch bis zum letzten Rennen mit McLaren um Platz vier in der Konstrukteurs-WM und damit die Vorherrschaft im Mittelfeld duellierten, präsentiert sich bis dato eher mau.
Im Gegensatz dazu stehen am Freitag die Auftritte von AlphaTauri und Williams: Nyck de Vries schafft die viertschnellste Zeit für Red Bulls B-Team. Noch wichtiger aber: Gemeinsam mit Teamkollege Yuki Tsunoda dreht er mit 159 Runden die meisten des Tages für die Scuderia aus Faenza. Kilometermäßig kann da nur Williams mithalten, die es in der Tagesendabrechnung auf nur fünf Umläufe weniger bringen. Rookie Logan Sargeant erzielt dabei immerhin die siebtschnellste Zeit.
1 Zhou Guanyu (Alfa Romeo) 1:31.610 (C5) – 133 Runden
2 Max Verstappen (Red Bull) 1:31.650 (C3) – 47
3 Fernando Alonso (Aston Martin) 1:32.205 (C3) – 130
4 Nyck de Vries (AlphaTauri) 1:32.222 (C5) – 74
5 Nico Hulkenberg (Haas) 1:32.466 (C4) – 68
6 Carlos Sainz (Ferrari) 1:32.486 (C3) – 70
7 Logan Sargeant (Williams) 1:32.549 (C5) – 154
8 Charles Leclerc (Ferrari) 1:32.725 (C3) – 68
9 Oscar Piastri (McLaren) 1:33.175 (C3) – 74
10 Pierre Gasly (Alpine) 1:33.186 (C3) – 59
11 Kevin Magnussen (Haas) 1:33.442s (C3) – 67
12 Esteban Ocon (Alpine) 1:33.490 (C3) – 49
13 George Russell (Mercedes) 1:33.654 (C3) – 26
14 Sergio Perez (Red Bull) 1:33.751 (Prototyp) – 76
15 Lewis Hamilton (Mercedes) 1:33.954 (C3) – 72
16 Lando Norris (McLaren) 1:35.522 (C2) – 65
17 Yuki Tsunoda (AlphaTauri) 1:35.708 (C2) – 85
Endlich hat das lange Warten ein Ende: Die Formel 1 legt in Bahrain mit ihren offiziellen Testfahrten los. Zum Auftakt hat dabei am Donnerstag gleich wieder der Titelverteidiger die Nase vorne. Weltmeister Max Verstappen zeigt mit seiner Bestzeit von 1:32.837 Minuten, 0,029 Sekunden vor Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso, nicht nur einen schnellen Einstand in die neue Saison, er legt mit 157 Umläufen auch gleich die meisten Runden des Tages hin.
Red Bull, die beim Launch in New York vor zwei Wochen nur ein Showcar gezeigt hatten, präsentiert der Weltöffentlichkeit in Bahrain erstmals auch den brandneuen RB19. Auffällig: Der jüngste Entwurf aus dem Hause Newey kommt mit extrem stark unterschnittenen Seitenkästen, ausgeklügeltem Unterboden und einer verkürzten Nase im Vergleich zum Vorgänger. „Das Auto ist natürlich eine Weiterentwicklung des RB18, trotzdem gibt es viel zu lernen. Heute haben wir aber einen sauberen Start erwischt, mit vielen Kilometern und gutem Feedback“, freut sich Teamchef Christian Horner.
Zwar sortiert sich Altmeister Alonso kurz vor Ablauf der Testzeit, mit einer schnellen Runde bei besten Bedingungen unter Flutlicht, nur knapp hinter Verstappen ein: Aston Martin ist an Tag eins in der Wüste dennoch so etwas wie das Sorgenkind. Bereits nach wenigen Minuten des Testauftakts sorgt das Ex-Team von Sebastian Vettel für die erste (und einzige!) rote Flagge der Session: „Gleich zum Start hatten wir einen Elektronik-Glitch“, verrät Teamchef Mike Krack.
Nur vier Kurven weit kommt deshalb Ersatzpilot Felipe Drugovich, der den nach Fahrradunfall am Handgelenk verletzten Lance Stroll vertritt, ehe er ausrollt und gut eine Stunde an der Box verliert. Auch Alonso, der am Nachmittag übernimmt, wird zwischenzeitlich von Problemen geplagt und muss eine längere Pause für Reparaturarbeiten am Unterboden einlegen, ehe er ganz am Schluss nochmal erfolgreich auf Zeitenjagd geht.
Bei allen Teams, mit Ausnahme von Red Bull, wo nur Verstappen im Einsatz ist, wechseln sich die Piloten am Donnerstag ab: Die Plätze drei und vier gehen somit an die Ferrari-Stars Carlos Sainz (Vormittag) und Charles Leclerc (Nachmittag). Frei von Sorgen ist Ferrari zum Auftakt aber nicht: Die neue rote Göttin aus Maranello wirkt noch eher instabil, die Fahrer kämpfen mit dem Handling und rutschen viel herum. Die Blicke zieht Ferrari zudem mit einer sich unter Volllast formenden Delle in der Fahrzeugnase auf sich: Ein Problem, das die Mechaniker durch eine Materialverstärkung beheben.
Reibungsloser läuft der Tag bei Mercedes, die mit 152 Runden nur fünf weniger als Red Bull drehen und damit die zweitmeisten des Tages: Rekordweltmeister Lewis Hamilton sortiert sich noch hinter McLaren-Pilot Lando Norris auf Rang sechs ein, fast sieben Zehntel hinter der Verstappen-Bestzeit. George Russell wird Neunter. Teamchef Toto Wolff ist mit dem Auftakt der nun wieder schwarzen Silberpfeile dennoch zufrieden: „Das Auto scheint besser in der Balance zu liegen und es gibt kein Bouncing, was gute Nachrichten sind“, sagt der Wiener.
Das Porpoising hatte Mercedes vor zwölf Monaten an Ort und Stelle noch große Probleme bereitet: „Letztes Jahr wussten wir gleich zu Beginn, dass wir Ärger haben, weil das Auto gehüpft ist und wir nicht richtig damit fahren konnten. Das ist jetzt sehr anders. Nun haben wir eine solide Basis und einen guten Startpunkt, um das Auto zu optimieren und uns durch unser Programm zu arbeiten. Es war ein produktiver Tag“, lobt Wolff seine Ingenieure.
Alle Teams scheinen das Phänomen aber trotz Regelanpassung und Anheben des Unterbodens trotzdem noch nicht besiegt zu haben: Sowohl bei Ferrari und Alpine, als auch bei Haas ist das Hüpfen zum Testauftakt vereinzelt noch zu beobachten. Das Team von Nico Hülkenberg, dem einzigen deutschen Fahrer im Feld, kann zum Auftakt zeitenmäßig ebenfalls noch nicht überzeugen: Hülkenberg wird immerhin Elfter, verliert am Vormittag allerdings Teile seines Boliden auf der Strecke. Teamkollege Kevin Magnussen beendet die Session lediglich als 19. und Letzter.
1. Max Verstappen (Red Bull) 1:32,837 Minuten (C3-Reifen) 157 Runden
2. Fernando Alonso (Aston Martin) 1:32,866 (C3) 60
3. Carlos Sainz (Ferrari) 1:33,253 (C3) 72
4. Charles Leclerc (Ferrari) 1:33,267 (C3) 64
5. Lando Norris (McLaren) 1:33,462 (C3) 40
6. Lewis Hamilton (Mercedes) 1:33,508 (C3) 83
7. Alex Albon (Williams) 1:33,671 (C4) 74
8. Guanyu Zhou (Alfa Romeo) 1:33,723 (C3) 67
9. George Russell (Mercedes) 1:34,174 (C3) 69
10. Logan Sargeant (Williams) 1:34,324 (C3) 75
11. Nico Hülkenberg (Haas) 1:34,424 (C3) 51
12. Valtteri Bottas (Alfa Romeo) 1:34,558 (C3) 71
13. Nyck de Vries (AlphaTauri) 1:34,559 (C3) 85
14. Felipe Drugovich (Aston Martin) 1:34,564 (C3) 40
15. Yuki Tsunoda (AlphaTauri) 1:34,671 (C3) 46
16. Pierre Gasly (Alpine) 1:34,822 (C2) 60
17. Esteban Ocon (Alpine) 1:34,871 (C2) 53
18. Oscar Piastri (McLaren) 1:34,888 (C3) 52
19. Kevin Magnussen (Haas) 1:35,087 (C3) 57
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Der Favorit pokert noch. Red Bull hat seinen neuen RB19 noch immer nicht der Öffentlichkeit gezeigt. Der Präsentation des Designs in New York folgte zwar ein Rollout in Silverstone, doch mehr als ein verpixeltes Video ist bis zum Beginn der offiziellen Tests in Bahrain am 23. Februar nicht zu bekommen.
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Fest steht: Red Bull geht optimistisch in die neue Saison. Das Ziel ist klar: Beide Titel sollen verteidigt, Max Verstappen zum dritten Mal Weltmeister werden. Doch auch der Respekt vor den Gegnern ist vorhanden. „Wir haben keinen großen Vorsprung beim Motor und das Reglement ist jetzt ein Jahr alt“, sagt Red Bulls Chefberater Helmut Marko. „Es ist also davon auszugehen, dass das Feld enger zusammenrückt.“
Allen voran hat der Grazer Mercedes auf der Rechnung. Marko: „Ich würde vermuten, dass Mercedes stärker ist, weil sie in Sachen Strategie und Zuverlässigkeit einen Vorteil gegenüber Ferrari haben.“
Was auch dem Red Bull-Doc nicht entgangen ist: Der neue schwarze Silberpfeil überzeugt durch Technik-Kniffe. Hingucker ist eine Wanne im Plateau rund um die Motorabdeckung, die den Luftstrom besser zum Heckflügel leiten soll. Das Konzept der schmalen Seitenkästen haben die ehemaligen Dauersieger beibehalten. Am äußersten Ende des Unterbodens sollen Luftwirbel-Generatoren das Auto abdichten. Angst vorm berüchtigten Bouncing hat das Team nicht mehr. Die neuen Technikregeln erfordern eine minimal höhere Kante des Unterbodens. Das soll das Springen verhindern.
Vorteil Mercedes: Denn der Silberpfeil generierte bereits 2022 extrem viel Abtrieb. Wenn George Russell und Lewis Hamilton den Anpressdruck in diesem Jahr ohne hüpfende Nebenwirkungen auf die Straße bringen können, ist Red Bulls Respekt begründet.
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Dazu kommt: Wie F1-Insider.com erfuhr, soll Mercedes den Spritverbrauch des 1,6-Liter-V6-Hybrid optimiert haben. Damit kann das Team mit weniger Benzin im Tank losfahren, so Gewicht sparen, die Reifen schonen und Zehntelsekunden pro Runde gewinnen.
Überhaupt: Der Antrieb wird auch 2023 wieder eine wichtige Rolle spielen – obwohl die Entwicklung der Motoren eingefroren ist. Bei Ferraris Hybrid wird über 30 PS mehr diskutiert. F1-Insider.com weiß: Die Zahl stimmt. Allerdings hat die Scuderia nicht plötzlich mehr Leistung aus dem Hut gezaubert. Vielmehr können die Italiener den Antrieb in diesem Jahr näher an seiner Leistungsgrenze fahren, weil sie an der Zuverlässigkeit gearbeitet haben.
Neben den bereits seit 2022 bekannten Wannen auf den Seitenkästen fällt am Ferrari ein mysteriöses Element unterhalb der Kühlöffnung ins Auge. Dort, wo das schwarze Karbon nicht rot lackiert wurde, deuten zwei Luftschlitze ein aerodynamisches Element an, dass an die alten Barge Boards erinnert. Die seitlichen Luftleitbleche sind seit 2022 verboten. Ferrari hat sie jetzt offenbar direkt an der Kohlefaserhaut nachgeahmt.
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Klar ist: Der Druck auf das Traditionsteam aus Maranello ist weiter hoch. „Wenn du als Ferrari 2022 die Saison auf Platz zwei abgeschlossen hast, kann nur der WM-Titel das Ziel sein“, weiß Teamchef Frederic Vasseur. „Ich will damit aber nicht sagen, dass es einfach ist, denn in der Startaufstellung stehen auch Red Bull Racing und Mercedes, und sie verfolgen genau das gleiche Ziel. Nur ein Fahrer kann den Titel gewinnen. Aber dennoch müssen wir dieses Ziel vor Augen haben und stets bemüht sein, uns täglich zu verbessern.“
Das gilt indes nicht nur für Ferrari, sondern für alle Formel-1-Teams. Technik-Kniffe sind dabei nur das Mittel zum Zweck.
Donnerstag 23. Februar 2023
Erste Session: 08:00 -12:00
Zweite Session: 13:00 – 17:30
Freitag 24. Februar 2023
Erste Session: 08:00 -12:00
Zweite Session: 13:00 – 17:30
Samstag 25. Februar 2023
Erste Session: 08:00 -12:00
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