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McLaren vor Ferrari, Probleme bei Schumacher

Formel 1 Lando Norris McLaren 2022

Lando Norris. Credit: McLaren

Red Bull und Mercedes halten sich noch bedeckt am ersten Testtag der Formel 1. Ordentlich läuft der Auftakt für Sebastian Vettel, Mick Schumacher wird eingebremst.

Lando Norris ist der Mann des Tages beim ersten Test der Formel 1 in Barcelona, von der FIA offiziell als Shakedown tituliert: Bereits am Morgen ist der Brite im McLaren der erste Pilot, der auf dem Circuit de Catalunya eine Runde mit den neuen Ground-Effect-Autos der Generation 2022 dreht – offenbar ein gutes Omen, denn acht Stunden später toppt Norris die Zeitenliste vom Mittwoch.

MEHR LESEN: Vettel stellt Ultimatum an sein Auto

Mit einer Zeit von 1:19.568 Minuten liegt Norris weniger als drei Sekunden hinter der Pole-Marke des Vorjahres, wenn auch unter ganz anderen Bedingungen und auf anderen Reifen. Der McLaren-Star setzt am Mittwoch bei seiner Bestzeit als einziger Pilot auf die weicheren und damit schnelleren C4-Pneus. Am Ende hat er sechs Zehntel Vorsprung auf den ersten Verfolger, Charles Leclerc im Ferrari.

Carlos Sainz. Credit: Ferrari

Die Scuderia aus Maranello macht zum Testauftakt einen starken Eindruck: Auch Teamkollege Carlos Sainz, der die neue „rote Göttin“ am Nachmittag von Leclerc übernimmt und nur zweieinhalb Zehntel langsamer ist als der Monegasse, schiebt sich in die Top-3. Beide Ferrari-Fahrer erzielen ihren schnellsten Umlauf auf den C3-Reifen und halten die Spitze fast den ganzen Tag über, bis Norris in der letzten Stunde ernst macht.

Die mit Spannung erwartete Rückkehr von Lewis Hamilton ins Mercedes-Cockpit endet am Mittwoch mit Platz fünf für den Vizeweltmeister. Hamilton muss sich dabei gleich mal Neu-Teamkollege George Russell geschlagen geben, der von Williams zu den Silberpfeilen gewechselt ist und mit seiner besten Runde am Vormittag knappe anderthalb Zehntel schneller ist als sein Landsmann.

Hamilton macht bei seiner Rückkehr ins F1-Fahrerlager trotzdem Schlagzeilen: In der Pressekonferenz am Mittag erklärt er, dass ihm die Änderungen nach dem kontroversen WM-Finale in Abu Dhabi und die Absetzung von Rennleiter Michael Masi noch nicht reichen: „Wir sollten sicherstellen, dass wir auch unbefangene Stewards bekommen“, fordert der Brite. „Manche Fahrer sind sehr gut mit gewissen Personen befreundet“, deutet Hamilton die Bevorzugung einiger Piloten an.

Red Bull zieht Blicke auf sich

Max Verstappen Credit: Red Bull Content Pool

Auf der Strecke hat der Mercedes-Superstar die Nase am Mittwoch immerhin vor Rivale Verstappen: Der Weltmeister verbringt den ersten Testtag noch im Mittelfeld der Zeitentabelle, mit einer 1:22.246 wird er Neunter. Dafür dreht Verstappen mit 147 Runden mit Abstand die meisten aller Piloten (nur Ferrari kommt mit beiden Fahrern als Team noch auf sechs Umläufe mehr). Die Blicke zieht Red Bull zum Testauftakt mit dem neuen RB18 und seinen innovativen Seitenkästen (Mehr dazu: HIER) aber trotzdem auf sich.

Sich getroffen oder gar miteinander gesprochen haben Hamilton und Verstappen seit dem Titelshowdown noch nicht. „Ich bin Max noch nicht über den Weg gelaufen, habe aber einmal gesehen wie er an die Box zurückkam. Näher als das werden wir uns diese Woche wohl auch nicht kommen“, kommentiert Hamilton kühl.

Näher kommen, am besten die Spitze, ist auch das Motto bei Sebastian Vettel und seinem Aston-Martin-Team. Als Sechstplatzierter findet sich der Deutsche zwar erfreulich weit vorne wieder, hat dabei aber trotzdem schon 1,7 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Weniger gut ist die Zeit von Teamkollege Lance Stroll, der nur 13. wird.

Nicht rund läuft es auch für Vettels Landsmann Mick Schumacher. Der Haas-Pilot beendet die Session als Zwölfter zwar anderthalb Sekunden vor Stallgefährte Nikita Mazepin (P15, 20 Runden), beide Piloten kommen aber am Mittwoch nur auf wenige Kilometer.

„Nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Diese Dinge passieren eben. Jetzt müssen wir morgen die Runden reinholen, die wir heute verloren haben“, sagt Schumacher, der am Nachmittag lediglich 23 Umläufe abspulen kann: Probleme am Unterboden bremsen den Deutschen ein, nachdem es bei Mazepin zuvor bereits zu einem Ölleck und einem Defekt mit dem Benzindruck kommt.

Mick Schumacher. Credit: LAT/Haas

Ein weiteres Sorgenkind am ersten Tag ist Alfa Romeo: Testpilot Robert Kubica wird mit nur neun gedrehten Runden am Vormittag Letzter des Tages, Neuverpflichtung Valtteri Bottas kommt später zwar immerhin noch auf die zehnte Position, steht aber ebenfalls viel mit seinem Auto an der Box.

Insgesamt ist die große Überraschung zum Auftakt trotzdem die Zuverlässigkeit der komplett neuen Autos: In beiden Sessions gibt es keine Unterbrechung oder rote Flagge. Die Testfahrten in Barcelona gehen am Donnerstag und Freitag weiter, ehe der F1-Tross im März weiter in die Wüste von Bahrain zieht.

Formel 1: Test in Barcelona
Ergebnis Tag 1:

1. Lando Norris (McLaren) 1:19.568 Minuten – 103 Runden (C4 Reifen)
2. Charles Leclerc (Ferrari) 1:20.165 – 80 (C3)
3. Carlos Sainz (Ferrari) 1:20.416 – 73 (C3)
4. George Russell (Mercedes) 1:20.784 – 77 (C3)
5. Lewis Hamilton (Mercedes) 1:20.929 – 50 (C3)
6. Sebastian Vettel (Aston Martin) 1:21.276 – 52 (C3)
7. Yuki Tsunoda (AlphaTauri) 1:21.638 – 121 (C3)
8. Fernando Alonso (Alpine) 1:21.746 – 127 (C2)
9. Max Verstappen (Red Bull) 1:22.246 – 147 (C2)
10. Valtteri Bottas (Alfa Romeo) 1:22.572 – 23 (C3)
11. Alex Albon (Williams) 1:22.760 – 66 (C3)
12. Mick Schumacher (Haas) 1:22.962 – 23 (C3)
13. Lance Stroll (Aston Martin) 1:23.327 – 67 (C2)
14. Nicholas Latifi (Williams) 1:23.379 – 66 (C3)
15. Nikita Mazepin (Haas) 1:24.505 – 20 (C2)
16. Robert Kubica (Alfa Romeo) 1:25.909 – 9 (C3)

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