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Verstappen entgeht Strafe: Red-Bull-Traum trotzdem vorbei?

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Singapur 2023

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

War es das schon mit Red Bulls perfekter Saison? Beide Fahrer im Singapur-Quali schon in Q2 raus, Verstappen ist dabei sogar noch im Glück.

Jetzt wackelt Red Bulls Traum von einer perfekten Saison und Siegen in allen Rennen ganz gewaltig: Beim Qualifying zum Singapur Grand Prix scheiden beide Autos des Weltmeisterteams schon im zweiten Quali-Abschnitt aus.

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Immerhin: Formel-1-Dominator Max Verstappen hat am Samstag aber nicht nur Pech. Obwohl dem Niederländer nach dem Qualifying gleich mehrere Strafen drohen und ihn die Rennleitung wegen drei separater Vergehen am späten Samstagabend in Singapur zur Anhörung vorlädt, kommt Verstappen schlussendlich um eine Startplatzstrafe herum.

Für das vermeintliche Blockieren von Williams-Pilot Logan Sargeant wird der Red-Bull-Pilot von den Kommissaren nach Durchsicht aller Bilder und Daten freigesprochen. Nicht so aber in den beiden anderen Fällen: Das Aufhalten von AlphaTauris Yuki Tsunoda zieht für Verstappen eine Verwarnung nach sich, seine zweite in dieser Saison. Zudem wird das Team mit einer Geldstrafe von 5.000 Euro belegt.

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Auch für Verstappens auffallend langes Warten an der Boxengassenausfahrt setzt es nur eine Verwarnung wegen des Brechens von Artikel 35.1 im Sportlichen Reglement. Nach einem verpatzten Qualifying kommt der Weltmeister so zumindest am grünen Tisch mit einem blauen Auge davon.

Allein: Verstappen wären weitere Nackenschläge an einem völlig verkorksten Samstag wohl ohnehin schon egal gewesen, sagt die Reaktion des Niederländers auf die drohenden Strafen direkt nach dem Qualifying doch alles aus: „Ich werde mit den Stewards reden, aber ehrlich gesagt: An diesem Punkt ist alles so schon verfahren, dass es keinen Unterschied mehr macht, ob ich jetzt als Elfter, 15. oder Letzter starte“, hatte Verstappen mit zuckenden Schultern erklärt.

Verstappen hat Glück im Unglück

Zumindest in Bezug auf den Zwischenfall mit Yuki Tsunoda wäre Verstappen von Ärger nicht überrascht gewesen: „Das war nicht gut. Ich habe ihn nicht gesehen, weil ich am Funk war wegen unserer Probleme“, räumte der 25-Jährige ein. „Mir wurde nicht mitgeteilt, dass er da war, bis er direkt hinter mir war. Aber das fasst unser Qualifying eigentlich perfekt zusammen. Es war einfach superhektisch und chaotisch“, so Verstappen.

In Bezug auf sein langes Zögern an der Boxenausfahrt, über das mehrere Kollegen motzten, die hinter Verstappen in der Schlange warten mussten, verteidigte sich der Weltmeister hingegen: „So läuft es eben in der Boxengasse. Wenn es grün wird, rollt der Erste los, dann der Zweite und so weiter. Ich wusste, was in der letzten Schikane passieren würde, deshalb habe ich bisschen gewartet, um Abstand zu schaffen. Ich war der Meinung, dass das die sicherste Option ist, aber natürlich haben sich ein paar Fahrer hinter mir darüber beschwert.“

Sergio Perez. Credit: Red Bull Content Pool

Auch ohne Strafen – das Rennen in Singapur hat der Weltmeister trotzdem längst abgeschrieben: „Für mich ist jetzt wichtiger, dass wir verstehen, warum es so schlecht lief. Das ist viel entscheidender, als dass wir jetzt noch versuchen an diesem Wochenende ein paar Punkte zu holen“, fasst Verstappen ein Qualifying zusammen, das er noch am Funk auf der Auslaufrunde als „schockierende Erfahrung“ bezeichnet hatte. Seine Probleme sind dabei mannigfaltig: „Kein Grip, viel Aufsetzen in der Bremszone, insgesamt einfach kein gutes Gefühl im Qualifying.“

Dabei hatte der Niederländer am späten Nachmittag noch kurz Hoffnung geschöpft, nach einem schwierigen Freitag: „Im dritten Training war es besser, aber im Qualifying wieder eine Katastrophe. Dann kannst du natürlich gar nicht attackieren in den Kurven, davon gibt es auf dieser Strecke aber viele langsame.“ Verstappen verrät: „Das war das ganze Wochenende schon unser großes Problem, wir sind sowieso nicht die Besten in den langsamen Kurven. Aber was wir heute gemacht haben, das habe ich natürlich auch nicht erwartet, dass es so schlecht wird. Wie schon am Funk erklärt, einfach eine schockierende Erfahrung.“

Red Bulls Dauersieger schreibt Rekordsaison ab

Doch was ist nach dieser am Sonntag noch drin für den Seriensieger? „Ich glaube nicht viel, weil du hier normalerweise kaum überholen kannst und wir auch nicht schnell genug sind“, sagt Verstappen, der mit Blick auf die zehn Autos vor sich anfügt: „Es ist ein bisschen wie Monaco, es geht alles nur ums Qualifying. Selbst wenn dir die Reifen eingehen, die Leute können dich kaum überholen, zumal der Reifenverschleiß hier auch nicht so hoch ist.“

Deshalb befürchtet der Red-Bull-Pilot: „Es wird ein langer und harter Abend. Ich hoffe, es gibt nicht zu viele Safetycars und das Rennen wird eher kurz.“ Nach so vielen Fahrten einsam und allein an der Spitze, kann Verstappen selbst der Aussicht auf ein bisschen Action und Zweikämpfe wenig abgewinnen, winkt darauf bezogen ab: „Gar nicht. Nicht nach so einem Wochenende.“

Endet Red Bulls Serie in Singapur? Credit: Red Bull Content Pool

Dass seine und Red Bulls Siegesserie zu reißen droht, das nimmt Verstappen allerdings sportlich: „Das gehört dazu. Ich habe viele super Wochenenden gehabt und jetzt halt mal ein schlechtes“, kommentiert er nüchtern.

Auch Teamchef Christian Horner will seine Erfolgstruppe wegen des überraschend negativen Ausreißers in Singapur nicht kritisieren: „Wir hatten die unglaublichste Serie und die unglaublichste Saison bisher. Dieses Auto ist bei weitem das beste Auto, das wir je gebaut haben“, sagt Horner: „Aus irgendeinem Grund hat es heute einfach nicht funktioniert, aber es gibt hinter so etwas immer Gründe und die werden wir versuchen rauszufinden und es wieder umdrehen.“

Horner will noch nicht ganz aufgeben

Der Brite vermutet: „Es scheint, als hätten wir die Reifen nicht ins richtige Arbeitsfenster gebracht. Wenn man so eine große Lücke aufreißt, dann liegt das meistens daran.“ Trotzdem räumt Horner ein: „Es ist für uns schon sehr verwirrend, dass wir plötzlich so viel Pace verloren haben. Wir müssen verstehen, wo die Performance hin ist, denn so weit weg von der Spitze sollten wir eigentlich nicht sein.“ Das Problem: „Das Auto reagiert einfach nicht auf Änderungen und unser Setup funktioniert auch nicht. Untersteuern, Übersteuern, Bremsprobleme“, fasst Horner die Klagen seiner Piloten zusammen.

Im Fall von Sergio Perez, der seinen zweiten Versuch in Q2 nach einem Dreher abbrechen muss, kommt auch noch „eine massive Fehlleistung des Motors“ hinzu, wie der Mexikaner selbst beschreibt: „Der hat dann sehr hart reingekickt und dadurch habe ich das Auto verloren, wirklich eine Schande“, so Perez, der die Podiumsplätze am Sonntag von Startplatz 13 aus für unmöglich hält: „Definitiv nicht! Wenn wir noch ein paar Punkte holen, können wir zufrieden sein“, findet Perez.

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Sein Teamchef ist da schon motivierter: „Wir haben so etwas das ganze Jahr noch nicht gesehen und für das Rennen morgen wird es jetzt sehr schwierig. Aber wir geben natürlich noch nicht auf, wenngleich außerhalb der Top-10 zu starten, auf einer Strecke, auf der man sehr schwer überholen kann, schon eine ziemliche Aufgabe ist.“ Trotzdem hofft Horner: „Vielleicht gibt es morgen ein bisschen Regen oder Safetycars, das könnte helfen. Wir werden jedenfalls bis zum Ende kämpfen.“

Kein Wunder: Eine perfekte Saison, das ist in 73 Jahren Formel 1 schließlich noch keinem Team gelungen. Diese Chance kommt selbst für Red Bull so schnell nicht wieder…


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Formel 1 Grand Prix von Singapur
Qualifying, Ergebnis

1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:30,984 Min.
2. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,072 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,079
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,286
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,501
6. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +0,591
7. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,631
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,689
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +0,824
10. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri +1,284

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