Formel 1
Max Verstappen erobert die Nordschleife im Ferrari – und lässt Lewis Hamiltons Ferrari-Traum noch blasser aussehen.
Davon kann Englands angeschlagener Ex-Superheld Lewis Hamilton (40) nur träumen: Der, der ihm den Rang des Unbesiegbaren in der Formel 1 abgelaufen hat, gewinnt weiter und das sogar im Ferrari. „König Max, der Erste“, wie ihn der niederländische Boulevard erst vor kurzem getauft hatte, fuhr nicht nur traumwandlerisch sicher durch die „Grüne Hölle“ der Nordschleife und gewann dort in seinem Premierenrennen, sondern ihm flogen auch die Herzen und der Respekt der Konkurrenten zu.
Kurz: Max Verstappen (27), in der Eifel in Begleitung seiner Mutter Sophie, hat am Wochenende mit seinem Teamkollegen Chris Lulham den 57. ADAC Barbarossapreis, den neunten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), gewonnen. Am Steuer des Ferrari 296 GT3 vom Emil Frey Racing Team dominierte der viermalige Formel-1-Weltmeister das Geschehen auf der Nordschleife.
Schon beim Start stürmte Verstappen vom dritten Platz nach vorn und ließ der Konkurrenz keine Chance. Mit einer Zeit von 7:51.514 Minuten fuhr der Red-Bull-Star zudem die schnellste Rennrunde, hatte zwischenzeitlich mehr als eine Minute Vorsprung, bevor er nach zwei Stints an seinen Teamkollegen übergab.
„Das Auto hat super funktioniert. Ich habe keine großen Fehler drin gehabt. Hier das erste Mal zu gewinnen, ist super“, jubelte Verstappen im Ziel. Und er verriet gleich seine Pläne: „Am Ende würde ich natürlich sehr gerne das 24h-Rennen mitfahren. Aber dafür brauchen wir noch mehr Erfahrung. Deshalb werden wir nächstes Jahr noch mehr NLS-Rennen fahren.“
Noch wichtiger als der Erfolg: Verstappen hinterließ bleibenden Eindruck bei den Nordschleifen-Spezialisten, die nur ungern Stars aus der Szene erfolgreich in ihrem Revier wildern lassen. Stellvertretend für die Eifelveteranen rollte Nordschleifen-Routinier Frank Stippler dem Formel-1-Champion den roten Teppich aus: Er sei so bodenständig, „aber es war zu erwarten, dass der beste Rundstreckenfahrer der Welt auch hier vorne fahren würde. Es ist jedenfalls eine Ehre, neben ihm auf dem Podium zu stehen.“
Von dieser Ehrerbietung kann Hamilton im Moment nur träumen. Als er Anfang 2025 von Mercedes zu Ferrari wechselte, träumten beide Seiten vom WM-Kampf. Doch die Realität sieht anders aus: Nur ein Sieg im Sprint von China steht auf der Habenseite, dazu 121 WM-Punkte – Hamiltons schlechtester Wert seit Einführung des aktuellen Punktesystems. Und noch schlimmer: Er steht klar im Schatten seines monegassischen Teamkollegen Charles Leclerc.
Und als ob das für den Engländer nicht selbst alles schon schlimm genug wäre, prügeln auch noch die Experten auf ihn ein. So wie jetzt Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer. Der Schweizer findet im österreichischen Magazin „Vollgas“ deutliche Worte: „Lewis Hamilton ist einfach ein verwöhntes Kind, das immer die besten Autos gefahren ist. Passt das Auto, gewinnt er souverän. Aber sobald er nicht das schnellste Auto hat, bekommt er Probleme.“
Surer vergleicht den Briten zudem mit anderen Champions und kommt zum Schluss: „Er ist nicht wie Alonso oder wie ein Verstappen, die mit Kompromissen leben können und das Maximum aus jedem Auto herausholen.“ Eine Watsch‘n, die sitzt.
Und weitere werden folgen: Da ist es alles andere als hilfreich, dass „König Max Verstappen“ auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt auch noch im Ferrari gewinnt.
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