Max Verstappen redet nach der Niederlage von Monza Klartext: Sein Red Bull RB20 ist ein Ungeheuer.
Spätestens nach dem Großen Preis von Italien in Monza bestehen keine Zweifel mehr: Die goldenen Zeiten bei Red Bull sind vorbei. Weltmeister Max Verstappen erlebte beim Sieg von Ferrari-Star Charles Leclerc im Tempo-Tempel Italiens ein Desaster-Wochenende: in der Qualifikation nur Platz sieben, im Rennen am Sonntag kaum Fortschritte. Mit Mühe und Not landete der Niederländer schließlich auf dem sechsten Platz, gerade mal eine Position vor Mercedes-Pilot George Russell und hinter seinem einstigen Erzrivalen Lewis Hamilton.
Was besonders ins Auge sticht: Verstappens Rückstand auf die Spitze war enorm. Sieger Charles Leclerc lag fast 38 Sekunden vor dem Red Bull. Selbst auf Lando Norris, der als Dritter die Ziellinie überquerte, verlor Verstappen über 30 Sekunden. Für Red Bull und vor allem für Verstappen ein harter Schlag, denn die Konkurrenz holt auf – und das deutlich.
„Im Moment sind beide Meisterschaften nicht realistisch“, nimmt der sichtlich enttäuschter Dreifach-Champion in seiner Presserunde denn auch kein Blatt mehr vor den Mund. Mit verschränkten Armen sitzt er da und warnt vor dem Absturz der Dauersieger von einst.
Fest steht: 62 Punkte Vorsprung auf Norris wirken plötzlich nicht mehr so komfortabel, zumal Red Bull seit Monaten mit Balanceproblemen kämpft. Was einst als dominierendes Auto galt, entwickelt sich nun immer mehr zum Sorgenkind.
Verstappens brutaler Klartext zum RB20: „Wir haben aus einem sehr dominanten Auto ein undurchdringliches Monster gemacht“, klagt er und macht klar, dass Red Bull vor einer massiven Herausforderung steht. Die Probleme sind vielfältig: ein zu langsamer Boxenstopp, Motorprobleme, und eine Strategie, die nicht aufgeht. „Wir waren dieses Wochenende auf vielen Ebenen schwach“, gibt Verstappen zu und läutet die Alarmglocke so laut es geht.
Selbst das kleine Trostpflaster, dass Polesetter Norris den Sieg verpasste, konnte Verstappen nicht aufheitern. „So will ich die Meisterschaft nicht betrachten“, sagte er. „Wir müssen aus eigener Kraft gewinnen.“
Der Haussegen hängt mächtig schief bei Red Bull. „Es werden noch mehr Köpfe rollen“, glaubt Sky-Experte Ralf Schumacher und prognostiziert: „Je höher der Druck wird, desto mehr Fehler passieren.“ Und umso unzufriedener wird der Verstappen-Clan. Der WM-Führende wies seine Crew bereits während des Rennens in Monza an, im Hintergrund „wach zu bleiben“.
Klar ist: Nach dem verkorksten Wochenende in Italien stehen Krisengespräche an. Der RB20, der zuletzt mit dem alten Unterboden aus Bahrain (!) am Start war, muss schneller und vor allem weniger zickig werden. Verstappen: „Es war für alle klar, was wir tun müssen – jetzt müssen wir es nur noch umsetzen.“ Mit Nachdruck fordert er mehr Engagement von Red Bull, die Situation doch noch zu drehen: „Es spielt keine Rolle, wie lange es dauert, wir müssen einfach weitermachen und mit voller Kraft arbeiten. Es gibt keine Ausreden.“
Bleibt die Frage, ob Red Bull dazu ohne Designpapst Adrian Newey in der Lage ist. Verstappens verbaler Warnschuss ist jedenfalls klar: „Letztes Jahr hatten wir das dominierendste Auto aller Zeiten, und jetzt müssen wir es wieder dorthin bringen.“ Die kommenden Wochen werden entscheidend sein – für Red Bull, für die Titelträume von Max Verstappen und auch für seine Zukunft in der Formel 1.
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1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:14:40,727 Std.
2. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +2,664 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +6,153
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +15,621
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +22,820
6. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +37,932
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +39,715
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +54,148
9. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1:07,456 Min.
10. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1:08,302
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 303 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 241
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 217
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 197
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 184
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 164
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 143
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 128
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 50
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 24
1. Red Bull 446 Pkt.
2. McLaren 438
3. Ferrari 407
4. Mercedes 292
5. Aston Martin 74
6. Racing Bulls 34
7. Haas 28
8. Alpine 13
9. Williams 6
10. Sauber 0