Schlechte Longruns: Verstappen schlägt in Mexiko Alarm

Max Verstappen dominiert die Zeitenliste in Mexiko, doch hinter den Zahlen steckt ein anderes Bild. McLaren ist im Longrun klar schneller – und Red Bull schlägt Alarm.

Auf dem Papier sieht eigentlich alles nach einem perfekten Freitag für Max Verstappen aus: Der Weltmeister war im zweiten Freien Training von Mexiko mit 1:17,392 Minuten der Schnellste – flotter als Charles Leclerc im Ferrari und klar vor seinen WM-Rivalen Lando Norris und Oscar Piastri. Doch hinter der beeindruckenden Zeit steckt plötzlich Verunsicherung.

„Auf dem roten Reifen war es gut, aber der Rest war ziemlich schlecht“, verrät Verstappen nach dem Training . Denn im Longrun, also unter Rennbedingungen, fehlte Red Bull deutlich Grip. „Wir waren im Nirgendwo. Das macht mir große Sorgen für Sonntag“, klagt der Niederländer.

Red Bull ohne Haftung – Norris im Vorteil

Schon im Training funkte Verstappen frustriert an die Box: „Es ist, als würde ich auf Eis fahren.“ Besonders auf dem Medium-Reifen kam der RB21 nicht auf Temperatur, während McLaren mit dem MCL39 konstant und reifenschonend unterwegs war. Helmut Marko warnte: „Wenn es so bleibt, wie Norris im Longrun gefahren ist, fährt der uns auf und davon.“

Mexiko ist mit seiner Höhenlage von 2.200 Metern und dem glatten Asphalt ohnehin eine der schwierigsten Strecken im Kalender. Dazu kommen die dünne Luft und die speziellen Kühlungsanforderungen. Red Bull testete dafür ein neues Kühl-Layout – allerdings nur an Verstappens Auto. Teamkollege Yuki Tsunoda blieb beim alten Setup.

Marko bleibt gelassen – Verstappen nicht

Während Verstappen an seiner Balance verzweifelte, versucht Marko zu beschwichtigen: „Wir glauben, dass wir das über das Setup noch verbessern können.“ Doch selbst er weiß: Auf einer Strecke, auf der die Reifen schnell überhitzen, ist der Spielraum klein.

„So gewinnst du kein Rennen“, stellt Verstappen trocken fest. „Ich wäre lieber im Rennen schnell als über eine Runde.“ Damit spielt er auf das altbekannte Red-Bull-Problem an: schnelle Qualifyings, schwache Longruns.

Ein kleiner Lichtblick: Auf dem Soft-Reifen lief die Rennsimulation besser. Red Bull war laut Marko immerhin „zweite Kraft“. Für Sonntag könnte also eine mutige Reifenstrategie mit Soft-Hard-Kombination zum Schlüssel werden.

Klar ist: Verstappens Bestzeit sieht gut aus, fühlt sich für den Niederländer auf seiner Jagd nach dem Titel aber nicht gut an. Wenn McLaren seine Longrun-Form hält, könnte Lando Norris Red Bull in Mexiko das Leben schwer machen. 

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