Max Verstappen wird nach einem Crash mit Lewis Hamilton in Ungarn nur Fünfter. Schlimmer ist aber der interne Streit mit Red Bull.
Bereits am Vortag hatte Max Verstappen den verbalen Warnschuss abgefeuert: „Ich glaube, einige müssen langsam aufwachen“, hat der Weltmeister da nach Platz drei im Qualifying zum GP Ungarn gesagt. „Nicht alle“ im Team hätten den Ernst der Lage erkannt. „Sie wissen, dass ich realistisch bin und nicht nach Ausreden suche. Aber da sind wohl nicht alle im Team auf der gleichen Wellenlänge.“
Fest steht: Die Stimmung war schon mal besser bei Red Bull. Das groß angekündigte Update für den GP Ungarn – für die Katz! Auf dem Weg zu Platz fünf im Rennen am Sonntag hat sich der dreimalige Weltmeister gleich mehrfach über sein Auto beschwert.
„Ich kann nicht bremsen und auch nicht in die Kurven reinfahren“, poltert Verstappen zunächst. Oder: „Ich bin Brake Bias 5 und dieses Ding lenkt einfach nicht ein. Unglaublich.“ Später knöpft er sich die Strategie vor: „Ich bin super beeindruckt, wie wir uns undercutten lassen und mein Rennen komplett abf…“ Oder: „Ihr habt mir eine verf… Strategie gegeben und ich versuche das jetzt zu retten.“
Fest steht: Selbst für Außenstehende war gut zu hören, wie sehr Max Verstappen im Cockpit kocht. Und das nicht, weil ihm zu heiß war. Der Niederländer fühlt sich von seinem Team im Stich gelassen. Rein subjektiv. Er gibt sein Bestes, Red Bull nicht. Nicht mehr jedenfalls.
Was mit so einem Mindset im Hinterkopf passiert, ist eigentlich nur logisch. Verstappen fährt längst am Limit – und geht dann natürlich auch drüber. Im Duell mit Lewis Hamilton schießt er mit Geschwindigkeitsüberschuss innen in die Kurve und rumpelt dem siebenmaligen Champion übers linke Vorderrad. Statt zumindest Platz drei zu sichern, wird er nur Fünfter.
Doch damit nicht genug. Als Verstappen sich am Funk beschwert, Hamilton habe noch in der Bremszone die Linie gewechselt, nimmt ihn sein Renningenieur Gianpiero Lambiase auch noch Volley: „Max, das ist kindisch.“ Mehr kann man seinen eigenen Fahrer nicht bloßstellen. Dabei bleibt sogar Unfallgegner Hamilton cool: „Er ist innen geblieben und über mich rüber gesprungen. Ein Rennunfall.“
Red Bull-Motorsportchefberater Helmut Marko versucht Ruhe in die aufgeheizte Situation zu bringen. „Wir haben völlig unterschätzt, wie schwierig das Überholen ist“, erklärt er die falsche Taktik bei Sky. „Damit waren unsere Strategie und unser Rennen zerstört. Wir dürfen uns jetzt nicht den kleinsten Fehler erlauben. Es ist enttäuschend und auch Max ist frustriert. Da müssen wir jetzt durch. Es sind noch elf Rennen. Der Vorsprung (76 Punkte; d. Red.) ist noch da.“
Allein: Wirklich versöhnlich klingt auch das nicht. Verständnis zeigt nur Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der die Hoffnung auf einen Wechsel des Niederländers immer noch nicht aufgegeben hat: „Max war das ganze Rennen nicht happy, am Ende hat er’s dann mit der Brechstange versucht. Das ist ins Auge gegangen.“
Klartext. Den redet bei Red Bull mittlerweile nur noch einer: Max Verstappen selbt. „Wir wissen, dass wir ein Problem haben und wir im Vergleich zu McLaren noch zulegen müssen“, sagt er. „Wir werden schon nächste Woche in Spa sehen, wie sich alles entwickelt. Aber im Moment glaube ich, dass wir sowohl beim Speed im Qualifying als auch beim Renntempo im Hintertreffen sind.“
Und das kann einem Perfektionisten wie Max Verstappen natürlich nicht gefallen.
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1. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 1:38:01,989 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +2,141 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +14,880
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +19,686
5. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +21,349
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +23,073
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +39,792
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +42,368
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +1:17,259 Min.
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:17,976
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 265 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 189
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 162
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 154
5. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 149
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 125
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 124
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 116
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 45
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 24
1. Red Bull 389 Pkt.
2. McLaren 338
3. Ferrari 322
4. Mercedes 241
5. Aston Martin 69
6. Racing Bulls 33
7. Haas 27
8. Alpine 9
9. Williams 4