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Ukraine-Krise macht auch Vettel Sorgen

Formel 1 Sebastian Vettel Aston Martin

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Vettel will nicht in Sotschi fahren. So reagiert die Formel 1 auf dem Krieg in der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine macht auch vor der Formel 1 nicht halt. Beim Haas-Team von Mick Schumacher wurden alle Pressetermine abgesagt. Weder Teamchef Günter Steiner noch die Fahrer Mick Schumacher oder sein russischer Teamkollege standen am Donnerstag bei den Tests in Barcelona zur Verfügung. 

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Hintergrund: Haas hat mit Nikita Mazepin nicht nur einen russischen Fahrer im Team – der russische Chemiegigant Uralkali, die Firma von Mazepins Vater Dmitry, ist auch Hauptsponsor des Teams und damit größter Geldgeber. 

Die Fahrer, aufgewachsen im heimeligen Wohlstand des Westens, wirkten geschockt und überfordert mit der Situation, am morgen in ihrem goldenen Käfig aufzuwachen und plötzlich festzustellen, dass es Krieg mitten in Europa gibt. Die meisten wichen deshalb auch der Frage aus, ob die Formel 1 den für 25. September geplanten Russland GP in Sotschi noch durchführen könne. 

Zwei Piloten aber redeten Klartext. Zum einen Weltmeister Max Verstappen: „Wenn sich ein Land im Krieg befindet, dann ist es nicht korrekt, dort zu fahren“, zeigt der Niederländer klare Kante.

Sebastian Vettel spricht sich deutlich gegen ein Rennen in Russland aus. Credit: Aston Martin

Sebastian Vettel wurde noch deutlicher: „Innerhalb der Fahrervereinigung GPDA haben wir noch nicht über das Thema gesprochen, von daher kann ich dazu nichts im Namen der GPDA sagen. Ich bin heute zu den Nachrichten aufgewacht und war geschockt. Ich weiß nicht. Es ist fürchterlich zu sehen, was dort passiert. Wir haben ein Rennen in Russland geplant. Meine Meinung ist, dass ich nicht hingehen sollte, nicht hingehen werde. Ich halte es für falsch, in diesem Land zu fahren.“

Vettel weiter: „Es tut mir für all die unschuldigen Leute leid, die ihr Leben verlieren und die aus dummen Gründen und durch eine seltsame und verrückte Führung getötet werden. Sicherlich werden wir darüber sprechen. Ich bin so schockiert und traurig darüber. Wir werden sehen, aber ich denke, meine Entscheidung ist schon gefallen.“

Soll heißen: Vettel, sowieso schon genervt, wie ignorant die Formel-1-Führung bei Fragen der Menschenrechte und Umwelt reagiert, hat einen weiteres Argument gefunden, nicht mehr lange zu fahren. Das baldige Ende seiner Karriere aus Gewissensgründen ist immer mehr abzusehen.

Allein: Die Formel-1-Macher planen weiter munter ihr Geschäft auch ohne Ukraine-Krise und den drohenden Krieg in Europa. Es mag zynisch klingen, aber es laufen hinter den Kulissen längst Pläne, statt in Sotschi am 25. September ausgerechnet in Istanbul zu fahren.

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