Beide Deutschen setzen in Barcelona auf eine Zwei-Stopp-Strategie: Für Sebastian Vettel geht es damit nach vorne, für Mick Schumacher nach hinten.
Sebastian Vettel hatte es nach seinem Aus in Q1 und Startplatz 16 am Samstag schon angekündigt: Etwas anderes machen als die Konkurrenz wolle er im Rennen, sagte der Heppenheimer da. Am Sonntag setzt der Aston-Martin-Star das auch auf der Piste um, bleibt am längsten von allen Piloten mit den Start-Reifen auf der Strecke. Und der späte Stopp in Runde 22 bringt Vettel tatsächlich zurück ins Spiel.
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„Die meisten Fahrer haben ziemlich früh Reifen gewechselt, also haben wir etwas ausprobiert und uns für eine Zwei-Stopp-Strategie entschieden“, sagt Vettel, der in der 44. Runde ein zweites Mal hält und sich nach zweimal Soft schließlich Medium-Reifen holt. „Am Ende hat es nicht ganz den großen Unterschied gemacht, uns hat leider ein bisschen die Pace gefehlt, um wirklich die Punkte anzugreifen.“
Das merkt Vettel vor allem im Duell mit seinem ehemaligen WM-Rivalen Fernando Alonso: Obwohl der Spanier als Letzter startet, muss Vettel ihn nach einem Duell über mehrere Runden ziehen lassen. Alonso wird schlussendlich Neunter, auch gegen Yuki Tsunoda zieht der Deutsche am Ende den Kürzeren, wodurch im Ziel der elfte Rang zu Buche steht.
Der generalüberholte Aston Martin kann beim Debüt also noch keine Punkte liefern. „Platz elf ist natürlich keine richtige Belohnung, aber unser Rennen war gut. Wir wussten, dass das neue Paket nicht gleich ein Riesenschritt für uns sein wird, aber wir glauben, dass es für die Zukunft eine bessere Richtung ist. Wir machen Fortschritte und das zählt wirklich“, erklärt Vettel, der schmunzeln muss: „Ich bin schon schlechtere Rennen gefahren und war ganz vorne.“
Einen kleinen Sieg gibt es für den vierfachen Weltmeister am Sonntag aber doch noch: Das deutsche Duell mit Mick Schumacher entscheidet er trotz der deutlich schlechteren Startposition in den Schlussrunden noch für sich – diesmal ohne Kontakt zwischen den beiden Kumpels, wie noch vor zwei Wochen in Miami.
Für Schumacher hingegen, der am Sonntag als Zehnter losgefahren war, geht es anders als für Vettel im Laufe des Rennens immer weiter nach hinten. Dabei kann sich der junge Haas-Pilot in der Startphase noch aus allen Scharmützeln raushalten, liegt nach der Kollision zwischen seinem Teamkollegen Kevin Magnussen und Lewis Hamilton zwischenzeitlich sogar kurz auf der sechsten Position.
„Nach der ersten Runde waren die Hoffnungen groß“, sagt Schumacher, der anschließend jedoch schnell die Performance-Limits seines Autos zu spüren bekommt. „Wenig später war das Gefühl dann doch eher, dass es schwierig werden könnte“, erklärt Schumi Jr., der in Runde fünf von Alfa-Pilot Valtteri Bottas und nur einen Umlauf später auch von Esteban Ocon im Alpine überholt wird.
Kurz darauf ist Schumacher ganz aus den Top-10 herausgefallen, am Ende wird er 14. „Die Strategie war dann doch etwas anders als geplant. Jetzt müssen wir schauen, warum wir zu so einer Strategie gekommen sind. Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer“, ärgert sich der Deutsche: „Es war ein bisschen unglücklich. Wir wussten, dass es eng wird mit zwei Stopps und am Schluss ist es nicht ganz aufgegangen, draußen zu bleiben. Daraus werden wir aber lernen.“
Mit dem ersten Q3-Einzug im Qualifying nimmt der 23-Jährige trotzdem etwas Positives mit aus Barcelona. „Wir hatten einen sauberen Freitag und einen großartigen Samstag, davon werden wir profitieren“, glaubt Schumi junior. Am Sonntag kommt, trotz der abermals verpassten ersten WM-Punkte, als Trostpflaster hinzu, dass Teamkollege Magnussen nach seiner Berührung am Start im weiteren Rennverlauf gar kein Land mehr sieht und als 17. und Vorletzter schließlich weit abgeschlagen hinter ihm landet.
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