Sebastian Vettel holt in Spa Punkte, Mick Schumacher ist davon weit entfernt. Dabei verliert Vettel seine spektakulärste Szene, während Schumi Jr. sie gewinnt.
Starkes Rennen von Sebastian Vettel zum Start aus der Formel-1-Sommerpause: Mit Platz acht in Spa feiert der Deutsche sein bestes Ergebnis seit dem Aserbaidschan GP Anfang Juni. Allein: In der Szene des Rennens hat Vettel am Sonntag das Nachsehen und findet sich in der Rolle von Ricardo Zonta wieder.
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Zur Erinnerung: Der Brasilianer stand als Überrundeter beim Belgien GP 2000 den Führenden Michael Schumacher und Mika Häkkinen im Weg. Auf der Kemmel-Geraden zischten der McLaren-Mercedes und der Ferrari wie zwei Düsenjets vorbei am langsamen BAR-Honda-Piloten: Eines der legendärsten Überholmanöver der Formel-1-Geschichte.
„Der Zonta war sogar noch langsamer als ich auf der Geraden“, nimmt Vettel die Kopie der Aktion nach Rennende mit Humor. „Er hat sich ähnlich gefühlt: Wenn ich links oder rechts zucke, wird’s gefährlich, da bleibe ich lieber in der Mitte“, erklärt der Aston-Martin-Star sein Verhalten im Duell mit den beiden Franzosen Esteban Ocon und Pierre Gasly.
Kurios: Ocon erklärt nach dem Rennen sogar: „Es ist ein verrückter Zufall! Ich habe heute vor dem Start ausgerechnet noch mit Mika gesprochen. Er hat mir Glück gewünscht und scheinbar hat das geholfen.“
Während Vettel den Alpine-Piloten ziehen lassen muss, kann er sich zumindest Gasly wenig später wieder schnappen und beendet damit auch den Dreikampf in der Mitte: „Am Ende war es eng. Leider war ich genau hinter Pierre und habe ein bisschen das Momentum verpasst, deswegen konnte Esteban mich kriegen“, so Vettel.
Mit Blick auf’s Endergebnis erklärt der Hesse: „Das Potenzial für Platz sieben war da, am Ende ist der achte Platz für uns zwar kein Sieg, heute aber trotzdem ein Erfolg. Unsere Stärke war hier die Reifen am Leben zu halten. Insgesamt bin ich ganz happy, denn das Ziel ist immer gleich, nämlich ein paar Punkte sammeln.“
Acht weitere Rennen hat Vettel dafür Zeit, dann endet seine Formel-1-Karriere. „Ich fahre meine Saison fertig und freue mich auf die Rennen, die noch kommen. Klar, ich bin dann weg, aber es geht ja weiter. Rumsitzen geht in meinem Alter ja gar nicht“, sagt Vettel und verrät: „Auch wenn ich ein paar Dinge im Kopf habe, muss ich es auf mich zukommen lassen.“
Daumen drücken wird der Deutsche in Zukunft aber in jedem Fall Kumpel Mick Schumacher – so wie er es aktuell auch schon tut: „Ich wünsche Mick noch ein bisschen mehr Drive für die nächsten Rennen. Leider ist es heutzutage so, dass man nach den letzten Ergebnissen geht und dass die Weitsicht fehlt“, findet Vettel.
Für seinen zwölf Jahre jüngeren Landsmann hat er viel Lob übrig: „Er lernt, das ist seine absolute Stärke. Der Speed ist auch da. Er kam nach einem schlechten Auftakt gut in Schwung. Aber mit dem Auto ist es auch schwer aufzufallen“, glaubt Vettel: „Ich wünsche ihm ein Auto, in dem er zeigen kann, was er kann.“
Am Sonntag in Spa ist der Haas das in jedem Fall nicht: Schumacher beendet das Rennen auf Platz 17, eine Position hinter Teamkollege Kevin Magnussen.
„Wie erwartet war es recht schwierig, die anderen Autos haben einfach viel mehr Topspeed als wir. Entsprechend ist es extrem schwierig, da überhaupt mitzukämpfen“, sagt Schumacher nach dem Rennen. Einmal gelingt es ihm jedoch mit Bravour: Ausgerechnet in der Senke von Eau Rouge zeigt er ein tolles Manöver gegen Williams-Pilot Nicholas Latifi, der am Ende dann auch hinter Schumi Jr. landet.
Ins Schwitzen bringt Schumacher aber nicht nur diese Mutprobe, sondern auch der Motor an seinem Haas: „Es ist so etwas wie ein Isolationstape kaputt gegangen, deshalb wurde die ganze Zeit heiße Luft vom Motor ins Cockpit gepustet. Irgendwann war es dann 60 Grad heiß“, erklärt Mick und scherzt: „Es hat sich angefühlt als wären wir schon in Singapur.“
Bis es soweit ist, stehen aber noch die Rennen in Zandvoort und Monza an. Vor allem auf den Holland GP freut sich der Deutsche, denn: „Wahrscheinlich wird unser Update für Zandvoort nochmal einen Schritt in die richtige Richtung machen, weil es für solche Strecken einfach besser passt.“ In Spa hatte Schumacher erstmals die neuen Teile am Auto: „Sie bringen uns hier und da noch ein bisschen mehr Speed. Ich bin happy, dass wir Upgrades haben und hoffe, dass wir damit (kommendes Wochenende; d. Red.) wieder in die Punkte fahren können.“
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:25:52,894 Std.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +17,841 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +26,886
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +29,140
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1:13,256 Min.
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1:14,936
7. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:15,640
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1:18,107
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1:32,181
10. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1:41,900
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:43,078
12. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:44,739
13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:45,217
14. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:46,252
15. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1:47,163
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
17. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
Ausfälle:
Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes (1. Rd.)
Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo (2. Rd.)
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 284 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 191
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 186
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 171
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 170
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 146
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 76
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 64
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 51
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 20
13. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 18
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
19. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 4
1. Red Bull 475 Pkt.
2. Ferrari 357
3. Mercedes 316
4. Alpine 115
5. McLaren 95
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 29
9. Aston Martin 24
10. Williams 4