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Tsunoda: „Fauler Sack“ mit Weltmeisterpotential

Formel 1 Yuki Tsunoda AlphaTauri

Yuki Tsunoda. Credit: Red Bull Content Pool

AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda übt Selbstkritik – bekommt im Umkehrschluss aber Lob vom Teamchef

Kuscheltiere lügen nicht! Deshalb sollte man es ernst nehmen, was Alpha-Tauri-Youngster Yuki Tsunoda (21) selbstkritisch mitteilen zu hatte, als er in den vergangenen Wochen eins mit sich selbst war und Zeit und Muße hatte, über sich selbst nachzudenken.

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Der Japaner, der aussieht wie ein Kuscheltier, das Kinder gerne als treuen Wegbegleiter ständig mit sich tragen und deshalb den Anschein erweckt, kein Wässerchen trüben zu können, war mit seinen Leistungen in seiner Debütsaison nicht zufrieden. Er ging besonders deshalb so hart mit sich selbst ins Gericht, weil er hinter seinen Möglichkeiten blieb.

Sprich: Sein großes Talent brachte zu wenig Früchte ein. Er holte zwar sieben Top-Ten-Plätze, aber der Erfolg seines Teamkollegen Pierre Gasly zeigt dann doch, dass die Schere von Naturtalent und Ergebnissen noch zu weit auseinanderging. Deshalb fluchte Tsunoda, der wegen seiner frechen Funkkommentare in seiner Debütsaison schon einen gewissen Kultstatus in der Formel-1-Fan-Szene hat, diesmal über sich selbst: „Bis zu meinem Umzug nach Italien war ich ein fauler Sack.“

Yuki Tsunoda. Credit: Red Bull Content Pool

Erst als er zur Saisonmitte zum Teamsitz nach Faenza umsiedelte, lernte er, was es heißt auf hohem Niveau Formel-1-Fahrer zu sein. Teamchef Franz Tost persönlich kümmerte sich um ihn und brachte ihn auf den richtigen Weg. Das fing mit gemeinsamen Frühstücken an, setzte sich mit regelmäßigen Gesprächen mit den Ingenieuren fort und endete oft mit Kartfahren auf irgendeiner der zahlreichen Bahnen in Norditalien. 

Allein: Der Boss selbst sieht seinen Youngster gar nicht so kritisch. Der Tiroler zu F1-Insider.com: „Ich wusste vorher, dass es auch für ein so großes Talent wie Yuki in seiner Debütsaison gar nicht so einfach werden würde. Er hat bewiesen, dass er einen extrem großen Grundspeed hat, wollte aber oft zu viel. Das gehört aber dazu, wenn sich junge Böcke die Hörner abstoßen.“ 

Für Tost hat der Japaner eine logische Entwicklung durchgemacht: „Durch die fehlenden Testfahrten hat es ein Rookie schwer, schon im ersten Jahr ein kompletter Formel-1-Pilot zu sein. Dazu kommt: Einige Strecken waren noch Neuland für ihn. Aber ich habe eine Steigerung im Laufe der Saison gesehen und ich bin überzeugt, sie wird sich dieses Jahr fortsetzen.“

Dazu gehört auch, auf jedes Detail zu achten. Tost: „Als Formel-1-Fahrer kann man nie genug trainieren. Die Ernährung ist sehr wichtig, man muss wirklich diszipliniert sein. Die gesamte Lebensweise muss zu 100 Prozent mit den Anforderungen der Formel 1 übereinstimmen.“

Tost, der schon mit Größen wie Michael und Ralf Schumacher, sowie Max Verstappen und Sebastian Vettel gearbeitet hat, ist überzeugt: „Vom Potential her hat Yuki das Zeug Weltmeister zu werden. Jetzt liegt es auch in seinen Händen, was er daraus macht. Denn Talent zu haben ist eine Geschichte. Ich kenne ein paar Formel-1-Fahrer, die wirklich talentiert waren, aber sie haben vielleicht nur ein Rennen oder sogar gar kein Rennen gewonnen.“

Tsunoda allerdings wird seinen Weg gehen, davon ist Tost überzeugt: „Denn ein junger Pilot braucht drei Jahre, um die Formel 1 richtig zu verstehen. Yuki steht aber erst vor seiner zweiten Saison. Deshalb muss man auch Geduld mit ihm haben. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, ihn als künftigen Champion aufzubauen.“

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