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Formel E: Kritik an Klima-Klebern

Formel E Klima Kleber Berlin ePrix 2023

Credit: FIA Formula E

Formel E: Beim Rennen in Berlin störten Klima-Aktivisten den Rennstart am Sonntag. Rennsport-Experten haben dafür kein Verständnis.

Klima-Kleber auf der Rennstrecke: Am Sonntag brachte die „Letzte Generation“ das Formel-E-Rennen auf dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof vorläufig zum Stillstand. Wenige Sekunden vorm Start stürmten Aktivisten die Start-Ziel-Gerade und setzten sich auf die Betonplatten. 

Es ist Zeit, vom Gas zu gehen. Denn wir sind auf dem Highway in die Klimahölle mit dem Fuß auf dem Gaspedal“, twitterte die Gruppe später auf Twitter. Stoppen konnten sie das Rennen indes nicht. Nach wenigen Minuten war die Startaufstellung geräumt und der ePrix konnte starten.

Doch auch zwei Tage nach der Aktion diskutiert die Motorsport-Szene über Sinn und Unsinn des Protests. 

„Das ist so unglaublich gefährlich“, sagt Sky-Experte Ralf Schumacher zu F1-Insider. Hintergrund: Die Autos standen bereits auf ihren Startpositionen, waren scharf geschaltet zum Losfahren. Schumacher: „Ich hoffe, dass die Konsequenzen für die Verantwortlichen so groß sind , dass sich so etwas nicht wiederholt. Ich kann nicht verstehen , dass immer wieder Menschen in Gefahr gebracht werden von dieser Bewegung.“ 

Dabei will die „Letzte Generation“ eigentlich Gutes bewirken und die Bundesregierung zu noch konsequenterem Handeln in Sachen Klimaschutz zwingen. „Was mich dabei ärgert“, ergänzt Schumi II deshalb. „Jeder will und muss an die Umwelt denken. Doch durch solche Aktionen gerät das Selbstverständliche in ein schlechtes Licht.“

Credit: FIA Formula E

ProSieben-Experte Daniel Abt flippt schon während der Übertragung aus: „Auch andere Länder schauen sich das an und denken, wir sind nicht ganz sauber in der Birne“, kommentiert der ehemalige Formel-E-Pilot. Seine Hauptkritik: Die Formel E selbst rast doch gegen den Klimawandel! „Was soll denn die Message sein?“, fragt Abt deshalb. „Wir fahren hier mit Elektroautos. Das ist eine Rennserie, die die Technologie promotet, die das Klima retten soll. Generell ist das absoluter Irrsinn, saugefährlich, aber das macht mich echt traurig.“

Die Klimaaktivisten indes sehen auch Elektro-Rennsport kritisch. Sie begründen ihren Einsatz beim ePrix in Berlin so: „Die Seniorin in ihrer Tempelhofer Mietwohnung friert aufgrund ihrer berechtigten Angst vor der nächsten Stromrechnung den ganzen Winter lang und nur wenige Meter weiter verpufft unter unserem Jubel im Sekundentakt massenweise wertvolle Energie. Da können wir uns noch so sehr freuen, dass es jetzt E-Autos sind, die über die Strecke brettern, die Rechnung geht nicht auf!“

Doch auch die Rechnung der „Letzten Generation“ geht mit solch extremen Aktionen bei einem Familien-Event wie der Formel E nicht auf. In den Kommentaren unter dem Video auf ihrem Twitter-Account kritisieren viele User den Versuch, die Elektroformel auszubremsen und so Aufmerksamkeit zu erhaschen:

+++ „Warum die Formel E mit E-Autos und nicht Formel 1 mit Verbrennern? Ich komme bei den Aktionen nicht mehr mit.“
+++ „Ihr seid ja völlig irre geworden.“
+++ „Na, das wird die Leute von euren Klimaplänen überzeugen, wenn ihr E-Auto-Ligen stört…“
+++ „Sich auf eine Rennstrecke bei einem Rennen zu setzen, ist einfach nur gefährlich und irre.“
+++ „Das Tragische daran, Ihr überlegt nicht im Geringsten, dass ein Rennfahrer, der Euch zu spät sieht und überfährt, sein Leben lang damit klarkommen muss, ganz ohne Eigenschuld einen Menschen aus dem Leben genommen zu haben.“

So weit ist es am Rennsonntag in Berlin nicht gekommen. Doch auch im Elektro-Rennsport haben sich die Klima-Aktivisten nunmehr keine Freunde gemacht…

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