Antonio Felix da Costa gewann den ePrix in Kapstadt dank eines Hammer-Überholmanövers. Dafür bekommt er viel Lob.
Im fünften Rennen der Formel E schlug er endlich zu. Ex-Meister Antonio Felix da Costa hat am Samstag in Kapstadt seinen ersten ePrix seit dem Wechsel zu Porsche gewonnen – und der Portugiese reagierte entsprechend emotional.
„Ich habe in der ganzen Auslaufrunde unter meinem Helm geweint wie ein Baby“, verriet er immer noch sichtlich bewegt. „Auf meinen Schultern lag eine große Last. Ich muss mich bei allen bedanken, die an mich geglaubt haben und mir geholfen haben, um an diesen Punkt zu kommen. Was für eine Erleichterung.“
Doch Da Costas Sieg war nicht nur deshalb besonders. Vor allem für das Überholmanöver, mit dem er zwei Runden vor Schluss die Führung eroberte, erntete er viel Lob. Hintergrund: Ausgerechnet in der Hochgeschwindigkeitskurve acht zog Da Costa erst an Nick Cassidy und dann an Jean-Eric Vergne vorbei – bei Tempo 200 haarscharf an der Mauer vorbei.
„Es war riskant“, gibt der Porsche-Pilot zu. „Ich weiß, wie schwer es ist, Jean-Eric zu überholen. Für einen kurzen Moment dachte ich während des Manövers zwar, dass ich die Kontrolle verliere. Aber es hat doch noch gut geklappt.“
Anerkennung zollt ihm deshalb auch der Verlierer. „Das war wirklich fantastisch von ihm“, räumt der DS-Penske-Fahrer ein. „Das Einzige, das mich daran frustriert, unsere Rückspiegel. Seit mehreren Rennen beschweren wir uns, dass es gefährlich ist, weil wir hinter uns nichts sehen können. Ich habe ihn nicht kommen sehen. Hut ab, dass er das clever ausgenutzt hat!“
Der dreimalige DTM-Meister René Rast (Platz vier) erteilt seinem Rivalen sogar den Ritterschlag: „Das, was Antonio da gemacht hat, hätte ich mich ehrlich gesagt nicht getraut. Bist du nur eine halbe Reifenbreite im Dreck, hängst du in der Wand. Deshalb sind solche Typen, die jede Chance für den Sieg nutzen, so gut für die Formel E und die Meisterschaft.“
Während Da Costas glänzte, schied sein Porsche-Teamkollege Pascal Wehrlein bereits in Kurve zwei raus. „Ich habe einen Fehler gemacht“, gesteht er bei e-Formel.de. „Ich habe ein wenig zu spät und zu hart gebremst und die Räder blockiert. Dann konnte ich die Kollision nicht mehr vermeiden.“ Doch damit nicht genug. Der Schwabe bekommt beim nächsten Rennen in Sao-Paulo eine Strafversetzung um drei Plätze und zwei Strafpunkte im Sündenregister.
Wehrlein: „Es ist ein schmerzhafter Tag, weil heute definitiv viel hätte möglich sein können. Aber diese Tage gibt es. Es war ein klarer Fehler von meiner Seite. Es tut mir leid für das Team und für meine Crew. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. In Sao Paulo greifen wir wieder an.“
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Das ist F1-Insider.com
1. A. Felix da Costa, TAG Heuer Porsche Formula E Team, 42:25.403
2. J. Vergne, DS Penske, +0.281
3. N. Cassidy, Envision Racing, +1.808
4. R. Rast Neom McLaren Formula E Team, +2.208
5. S. Buemi, Envision Racing, +2.656
6. D. Ticktum, NIO 333 Formula E Team, +3.209
7. S. Vandoorne, DS Penske, +4.210
8. N. Nato, Nissan Formula E Team, +8.582
9. A. Lotterer, Avalanche Andretti Formula E, +8.755
10. J. Hughes, Neom McLaren Formula E Team, +10.475
1. Pascal Wehrlein: 80 Punkte
2. Jake Dennis: 62
3. Jean-Eric Vergne: 50
4. Antonio Felix da Costa: 46
5. Nick Cassidy: 43
6. Sebastien Buemi: 41
7. René Rast: 38
8. Sam Bird: 28
9. Jake Hughes: 28
10. Lucas di Grassi: 18
1. TAG Heuer Porsche: 126 Punkte
2. Envision Racing: 84
3. Avalanche Andretti: 80
4. Neom McLaren: 66
5. DS Penske: 61