Am Wochenende startet die Formel E in Rom zum Heimrennen von Antonio Giovinazzi. Die Gen3-Ära wirft ihre Schatten voraus.
Der große Boom der Formel E ist vorbei. 2018 waren elf Hersteller am Start. Wenn die Gen3-Ära (also mit dem dritten Einheitschassis seit Serienstart 2014) Ende 2022 oder Anfang 2023 startet, werden es nur noch sieben sein. Porsche, DS, Jaguar, Nissan, Mahindra und Nio333 bleiben, Maserati kommt. Allein: Maserati wird nur eine eigene Software entwickeln, die Hardware des Elektromotors aber von Konzernschwester DS übernehmen.
+++ Formel E: Maserati-Comeback im Motorsport
Es wird sich einiges ändern. Das Meisterteam Mercedes soll von McLaren übernommen werden – mit Kundenmotoren von Nissan. Das mehrjährige Meisterteam Techeetah wird aller Voraussicht nach nicht mehr mit DS zusammenarbeiten. Stattdessen dürfte sich DS mit dem Dragon-Team zusammenschließen. Maserati wird wohl bei Venturi landen und Porsche könnte als zweite Mannschaft Andretti an Bord holen.
Am 28. April will die Formel E dann auch die Optik der neuen Gen3-Autos präsentieren. Die Eckdaten sind schon jetzt bekannt: Sie werden 350 kW statt 250 kW Spitzenleistung haben – also 476 statt 340 PS leisten. Sie können bis zu 320 km/h schnell werden, sollten die eher engen Formel-E-Stadtkurse solche Geschwindigkeiten ermöglichen. Und weil die Rekuparationsleistung von 250 auf 600 kW steigt, soll 40 Prozent der verwendeten Energie innerhalb des Rennens durch Bremsenergierückgewinnung generiert werden.
Soweit die Zukunft. Noch steht die Formel E aber am Anfang der laufenden Saison. In Rom werden am Wochenende die Rennen Nummer vier und fünf in Rom gefahren. ProSieben überträgt sie am Samstag und Sonntag jeweils um 15 Uhr.
Rom ist das Heimrennen von Antonio Giovinazzi, dem Formel-E-Neuzugang aus der Formel 1. Der Italiener ist derzeit Letzter. Einerseits ist sein Dragon-Team nicht konkurrenzfähig, andererseits zeigt Giovinazzi, wie schwierig der Umstieg von der Königsklasse in die Elektroformel ist.
Giovinazzi jedenfalls zeigte sich nach den ersten Runden geschockt: „Ich hatte erwartet, dass sich das Auto sehr anders anfühlen wird, als mein Formel-1-Wagen und so ist es auch gekommen. Ich habe mich am ersten Tag noch etwas verloren gefühlt.“ Der 28-Jährige präzisiert: „Es war alles ein bisschen anders – das Bremsmanagement, es gibt kaum Downforce und keinen Sound. Ich habe noch nie etwas ähnliches zuvor in meiner Karriere gespürt.“
Giovinazzis Schicksal ist kein Einzelfall. Bisher sind drei Formel-1-Rennsieger in die Formel E gekommen – weder Felipe Massa noch Jarno Trulli oder Jacques Villeneuve konnten größere Erfolge dort feiern. Von den 29 Formel-E-Fahrern mit F1-Erfahrung haben nur sieben auch in der Formel E Rennen gewinnen können.
An der Tabellenspitze sind derzeit auch zwei Fahrer, die nie in der Formel 1 waren: Edoardo Mortara (Venturi-Mercedes/43 Punkte) und Titelverteidiger Nyck de Vries (Mercedes/38).
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