Jake Dennis aus dem Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti Formula E holt als erster Brite den Titel in der Formel-E-WM
Jake Dennis hat sich im London E-Prix am Samstag mit Platz zwei vorzeitig den Titel in der Formel-E-WM gesichert. Damit ist er der erste britische Rennfahrer, der einen Weltmeistertitel auf heimischem Boden holt.
Der Fahrer aus dem Porsche-Kundenteam Andretti ließ sich weder von zwei missglückten Aktivierungen des Attack Modes, dem zunächst starken Druck seines von der Pole-Position gestarteten schärfsten Verfolgers Nick Cassidy (Envision Racing) noch zwei roten Flaggen von seiner Fahrt zum Titel abbringen und krönte sich zum ersten britischen Weltmeister der Formel E.
Auch für Andretti ist es der erste Titel in der Formel E: das amerikanische Team ist seit dem ersten Tag Bestandteil der Serie. Für Dennis ist es zudem der erste Titel in einer FIA-Weltmeisterschaft.
Der Brite ging mit einem Vorsprung von 24 Punkten auf Nick Cassidy (Envision) ins Rennen, der direkt vor ihm von der Pole-Position startete und das Rennen nach einem zwischenzeitlichen Kampf mit Dennis anführte, bis er hinter den späteren Rennsieger Mitch Evans (Jaguar TCS) und seinen eigenen Teamkollegen Sébastien Buemi zurückfiel.
In der 15. Runde kam es dann zu einer Berührung zwischen den beiden Envision-Piloten, bei der sich Cassidys Frontflügel löste und unter seinem linken Vorderrad verfing. Nach einer Reparatur an der Box und einem letzten Versuch, wieder ins Rennen zu gehen, musste Cassidy aufgeben, was seine Titelhoffnungen beendete.
Ein Safety-Car schob das Feld wieder zusammen und Dennis kämpfte über einige Runden mit Pascal Wehrlein, bis der Fahrer aus dem Porsche Formel-E-Team – nach Startposition sieben zwischenzeitlich auf Rang vier liegend – in Kurve 1 mit dem drittplatzierten René Rast (McLaren) kollidierte, der als bester Deutscher von Rang fünf ins Rennen gegangen war. Kurz darauf wurde das Rennen wegen eines Unfalls von Sacha Fenestraz (Nissan) zum ersten Mal mit der Roten Flagge unterbrochen.
Während Rast und Wehrlein nach Reparaturen den Restart von den Plätzen 16 und 17 aufnehmen mussten, lag Dennis hinter Evans, Buemi und António Félix da Costa im zweiten Werks-Porsche auf Rang vier und kletterte kurz darauf nach Problemen von Buemi auf Rang drei, der ihm zum vorzeitigen Titelgewinn reichen sollte. Nachdem ein Crash zwischen Buemi und Norman Nato (Nissan Formula E Team) im Kampf um Rang vier die komplette Strecke blockiert und eine zweite Rote Flagge ausgelöst hatte, wurde das Rennen nach einer Safety-Car-Runde noch einmal für zwei letzte Umläufe freigegeben.
Dennis rollte sicher als Dritter und neuer Weltmeister über die Ziellinie und rückte im Rennergebnis zudem noch auf Rang zwei auf, weil Félix da Costa durch eine Strafe noch auf Rang 17 zurückversetzt wurde. Buemi erhielt den dritten Podiumsplatz.
Mit insgesamt 213 Punkten nach seinem zehnten Podiumsplatz in dieser Saison ist Dennis der WM-Titel im letzten Saisonrennen am Sonntag nicht mehr zu nehmen. Evans hat als Zweiter mit 179 Zählern 34 Punkte Rückstand. Cassidy ist Dritter (171) vor Pascal Wehrlein, der am Ende des Samstagsrennens in London als Zehnter gewertet wurde und inklusive des Zusatzpunktes für die schnellste Runde zwei Zähler holte (148).
Durch diese geringe Ausbeute fiel das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team zudem in der Teamwertung mit 241 Punkten auf den dritten Rang hinter den neuen Spitzenreiter Jaguar TCS Racing und deren Kundenteam Envision Racing zurück, die beide auf 268 Punkte kommen.
Keine Punkte gab es am Samstag in London für Maximilian Günther (Maserati), Dennis‘ Teamkollegen André Lotterer und Rast auf den Plätzen 13, 14 und 15. Nico Müller und Robin Frijns vom Abt Cupra Formula E Team schieden beide vorzeitig aus.
Das letzte Rennen der Saison 9 findet am Sonntag (18:00 MESZ) statt. Das zweite Rennen des London E-Prix 2023 bildet als 16. Runde den Abschluss einer Saison, die in Mexiko-Stadt begann und die Fahrer dann über Diriyah, Hyderabad, Kapstadt, São Paulo, Berlin, Monaco, Jakarta, Portland und Rom in die britische Hauptstadt führte.
1. Jake Dennis 213 Punkte
2. Mitch Evans 179
3. Nick Cassidy 171
4. Pascal Wehrlein 148
5. Jean-Eric Vergne 107
6. Maximilian Günther 101
7. Sébastien Buemi 97
8. António Félix da Costa 93
9. Sam Brid
10. Norman Nato 49
1. Jaguar 268 Punkte
2. Envision 268
3. Porsche 241
4. Andretti 236
5. DS Penske 153
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