Der deutsche BMW-Pilot gewinnt den e-Prix in New York – und macht damit einen wichtigen Schritt für die Zukunft
Ganz wichtiger Sieg für Maximilian Günther (24) beim Formel-E-Rennen in New York! Sein Arbeitgeber BMW steigt Ende der Saison aus der Elektro-Serie aus, noch hat der Deutsche kein Cockpit fürs kommende Jahr. Doch mit einer souveränen Vorstellung auf der Strecke im Hafen von Brooklyn mit Blick auf Manhattan hat Günther ein fettes Ausrufezeichen gesetzt!
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Denn er gewinnt ausgerechnet das Heimrennen seines BMW-Einsatzteams Andretti, das den Startplatz von BMW 2022 übernehmen könnte. Ex-Formel-1- und Indycar-Star Michael Andretti gratulierte persönlich.
Günther jubelt: „Es fühlt sich gut an, in New York zu gewinnen – vor allem nach dieser Saison, in der wir weniger Punkte geholt haben als gewünscht. In der Formel E entscheiden oft Kleinigkeiten. Aber wir haben weitergemacht und uns auf uns konzentriert. Das Team und ich wissen, was wir können.“
Der Schlüssel zum Sieg von Startplatz vier: Günther nutzt das Duell an der Spitze zwischen Nick Cassidy (Virgin/Audi) und Doppel-Champion Jean-Eric Vergne (DS-Techeetah) gnadenlos aus. Beide berühren sich, der Oberstdorfer schlüpft durch und rast von da an überlegen ins Ziel. „Ich habe die Lücke gesehen und mir gedacht: Das ist Deine Chance“, freut sich Günther in doppeltem Wortsinn. Denn sein insgesamt dritter Formel-E-Erfolg dürfte auch das Interesse an seinen Diensten steigen lassen.
„Das hat er gebraucht nach dieser Saison, in der er viel Pech hatte“, kommentiert Sat.1.-Experte Daniel Abt. Pole-Mann Cassidy dagegen fällt bis auf Platz vier zurück. Hinter Vergne fährt Audi-Pilot Lucas di Grassi aufs Podium. Die Ingolstädter ergattern in der Teamwertung so Rang drei hinter DS Techeetah und Virgin.
Nach der Disqualifikation und Zeitstrafe in Puebla geht die Negativserie von Pascal Wehrlein auch in New York weiter. Der Porsche-Star knallt Mahindra-Pilot Alex Lynn auf Platz sieben liegend ins Heck und muss mit defektem Auto aufgeben. „Mein Fehler“, gibt er im Gespräch mit SPORT BILD zu. „Ich wollte eigentlich die weitere Linie für den Attack Mode fahren und habe deshalb zu spät gebremst.“ Der Schwabe selbstkritisch: „Ich ärgere mich sehr über mich selbst.“
Audi-Pilot René Rast zeigt einmal mehr seine Kämpferqualitäten, pflügt vom 22. Startplatz durchs Feld vor bis auf Rang zehn. „Er hat eine extrem methodische Vorgehensweise“, lobt sein Audi-Teamchef Allan McNish den amtierenden DTM-Champion gegenüber SPORT BILD. „Er krempelt die Ärmel hoch und hängt sich voll rein.“ Allein: Rast hadert mit dem Qualifying, in dem die besten der Meisterschaft auf die dann noch schmutzige Strecke müssen. „Das ist wie eine Lotterie und für den Fahrer extrem frustrierend, selbst nach einem Rennen mit so vielen Überholmanövern.“
In der WM-Tabelle liegt Rast mit intakten Titelchancen weiter auf Rang vier, elf Punkte hinter Edoardo Mortara (Venturi-Mercedes). Max Günther belegt Rang zwölf, hat aber auch nur 19 Punkte Rückstand. Selbst Pascal Wehrlein auf Rang 15 kann mit 24 Punkten Rückstand noch Meister werden. Grund: In zehn Rennen haben neun verschiedene Fahrer gewonnen. Das ist selbst in der unberechenbaren Formel E Rekord.
Schon am Sonntag geht’s mit dem zweiten Rennen in New York weiter, live ab 19 Uhr in Sat.1.
1 | Maximilian Guenther | BMW i Andretti Motorsport | 46:24.747 | (25) |
2 | Jean-Eric Vergne | DS TECHEETAH | +2.072s | (18) |
3 | Lucas di Grassi | Audi Sport ABT Schaeffler | +2.832s | (15) |
4 | Nick Cassidy | Envision Virgin Racing | +4.623s | (15) |
5 | Robin Frijns | Envision Virgin Racing | +5.239s | (10) |
6 | Sebastien Buemi | Nissan e.dams | +6.370s | (9) |
7 | Oliver Rowland | Nissan e.dams | +6.581s | (6) |
8 | Andre Lotterer | TAG Heuer Porsche | +7.826s | (4) |
9 | Sam Bird | Jaguar Racing | +8.489s | (3) |
10 | René Rast | Audi Sport ABT Schaeffler | +11.917s | (1) |
Edoardo Mortara | ROKiT Venturi Racing | 72 |
Robin Frijns | Envision Virgin Racing | 72 |
Jean-Éric Vergne | DS TECHEETAH | 68 |
René Rast | Audi Sport ABT Schaeffler | 61 |
António Félix da Costa | DS TECHEETAH | 60 |
Mitch Evans | Jaguar Racing | 60 |
Nyck de Vries | Mercedes-EQ Formula E Team | 59 |
Oliver Rowland | Nissan e.dams | 59 |
Lucas di Grassi | Audi Sport ABT Schaeffler | 54 |
Stoffel Vandoorne | Mercedes-EQ Formula E Team | 54 |
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