Formel E: Sao Paulo
Formel E: Mitch Evans gewann den ePrix in Sao Paulo. Porsche verpasst das Podium, bleibt in der WM aber vorn.
Der erste Auftritt der Formel-E-WM in Brasilien wurde zu einem echten Rennsportspektakel, das vor 23.000 Zuschauern im Sambadrom von Sao Paulo mit einem Jaguar-Dreifachtriumph endete.
Mitch Evans (Jaguar TCS Racing) setzte sich im packenden Schlusssprint durch und feierte seinen insgesamt siebten Formel-E-Sieg. Platz zwei ging an seinen neuseeländischen Landsmann Nick Cassidy aus dem Jaguar-Kundenteam Envision Racing. Evans‘ Teamkollege Sam Bird komplettierte das Podium des Julius Bär São Paulo E-Prix 2023 als Dritter. Die Top-3 trennte im Ziel nur eine halbe Sekunde.
Permanente Positionswechsel und Safety-Car-Phasen prägten die Hatz um die elf Kurven des Straßenkurses. Evans, von Platz drei gestartet, setzte sein entscheidendes Manöver gegen den bis dahin führenden Cassidy in der 32. Runde. Trotz beherzter Versuche gelang es weder Cassidy noch Bird, Evans den Sieg noch streitig zu machen. Die Poleposition hatte sich der amtierende Weltmeister Stoffel Vandoorne (DS Penske) gesichert, der als Sechster ins Ziel kam.
An der Spitze der Wertungen für die Fahrer- und Teamweltmeisterschaft stehen weiterhin Pascal Wehrlein und das Porsche Formel-E-Team. Wehrlein musste sich im Qualifying mit Startplatz 18 begnügen, machte jedoch im Rennen mit einer starken Aufholjagd elf Plätze gut und sah die Zielflagge nach 35 Runden als Siebter. Damit baute er seine Führung in der Fahrer-WM weiter aus.
Der Schwabe führt nun mit 86 Punkten und einem Vorsprung von 24 Zählern auf Jake Dennis aus dem Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti Formula E. Dieser ging in São Paulo leer aus, nachdem er am Heck getroffen wurde und mit beschädigter Hinterradaufhängung am Streckenrand stehenblieb. Wehrleins Teamkollege António Félix da Costa, Sieger des fünften Saisonrennens in Kapstadt, kämpfte an der Spitze mit, ehe er aufgrund eines Fahrfehlers Positionen einbüßte. Doch der Portugiese machte in der Schlussphase wieder Plätze gut und erreichte das Ziel auf dem vierten Rang.
Damit führt Porsche die Teamwertung mit nun 144 Punkten und einem Vorsprung von 41 Zählern auf Envision an.
René Rast vom McLaren Formula E Team beendete das Rennen als Neunter ebenfalls in den Punkten. In der Fahrerwertung belegt der dreimalige DTM-Champion nun den achten Rang. Maximilian Günther (Maserati MSG Racing) nahm von Startplatz neun seine ersten Punkte der Saison ins Visier, verpasste diese als Elfter aber denkbar knapp. Direkt hinter ihm erreichte André Lotterer aus dem Avalanche Andretti Formula E Team als Zwölfter das Ziel.
Das Abt Cupra Formula E Team aus Kempten blieb ohne Punkte. Zwar hat das Team seinen grundsätzlichen Aufwärtstrend bestätigt und in allen Sessions des Events um Plätze im Mittelfeld gekämpft, ein zählbarer Erfolg blieb aber aus: Robin Frijns belegte bei seinem Comeback nach zwei Monaten Verletzungspause den 14. Platz, sein Teamkollege Nico Müller schied nach einer unverschuldeten Kollision vorzeitig aus.
Nach drei Premieren in Übersee (Hyderabad, Kapstadt und São Paulo) bereiten sich die Fahrer und Teams p nun auf den Start der Europa-Saison vor. Diese beginnt in Deutschland: Am 22./23. April gastiert die Weltmeisterschaft mit dem Berlin E-Prix auf dem Flughafengelände in Berlin-Tempelhof.
1. Mitchell Evans, Jaguar TCS Racing, 53:25,5
2. Nick Cassidy, Envision Racing, +00:00,3
3. Sam Bird, Jaguar TCS Racing, +00:00,5
4. António Félix da Costa, TAG Heuer Porsche Formula E Team, +00:03,5
5. Jean-Éric Vergne, DS Penske, +00:04,0
6. Stoffel Vandoorne, DS Penske, 00:04,6
7. Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team, +00:05,7
8. Jake Hughes, NEOM McLaren Formula E Team, +00:06,1
9. René Rast, NEOM McLaren Formula E Team, +00:07,4
10. Sébastien Buemi, Envision Racing, +00:08,0
11. Maximilian Guenther, Maserati MSG Racing, +00:15,2
12. André Lotterer, Avalanche Andretti Formula E, +00:15,3
13. Lucas Di Grassi, Mahindra Racing, +00:19,2
14. Robin Frijns, ABT CUPRA Formula E Team, +00:20,8
15. Oliver Rowland, Mahindra Racing, +00:21,5
16. Sérgio Sette Câmara, NIO 333 Racing, +00:31,5
17. Daniel Ticktum, NIO 333 Racing, +00:34,4
1. P. Wehrlein 86 Punkte
2. Jake Dennis 62
3. Nick Cassidy 61
4. Jean-Eric Vergne 60
5. Antonio Felix da Costa 58
1. Porsche 144 Punkte
2. Envision 103
3. Jaguar 83
4. Penske 82
5. Andretti 80
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