Max Verstappen wiederholt seinen Vorjahressieg in Österreich – in den Schlussrunden ringt er Ferrari-Pilot Charles Leclerc nieder. Alle Infos zum Rennen:
Mehr Spannung geht nicht! Unglaubliches Rennen beim Großen Preis von Österreich. Red-Bull-Star Max Verstappen gewinnt nach einer spektakulären Aufholjagd vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Mercedes-Mann Valtteri Bottas. Sebastian Vettel wird Vierter vor Lewis Hamilton.
„Hier zu gewinnen ist unglaublich“, jubelt Verstappen. „Nach dem Start dachte ich, das Rennen ist vorbei. Aber wir haben weiter gepusht und nach dem Boxenstopp ist das Auto nur so geflogen. Es freut mich sehr für das Team und Honda“, sagt der Holländer.
Dass es für sein Manöver zum Sieg eine Untersuchung der Stewards gibt, kann Verstappen nicht verstehen: „Das ist hartes Racing. Sonst müssen wir daheim bleiben. Wenn solche Dinge beim Rennfahren nicht mehr erlaubt sind, was ist dann der Sinn in der Formel 1 zu sein?“
Gegenspieler Leclerc sieht die Szene des Rennens naturgemäß anders: „Ich lasse die Stewards über den Vorfall entscheiden. Für mich aus dem Auto heraus sah es eindeutig aus, aber ich weiß nicht, wie es von außen aussah.“
Leclerc: „In der Runde davor hat Max mir dort noch Platz gelassen, beim Manöver dann aber nicht. Wir haben uns berührt und ich musste die weite Linie nehmen.“ Verstappen schnappt sich deshalb den Sieg.
Die Untersuchung durch die Rennkommissare bleibt allerdings ohne Folgen – mehr als drei Stunden nach Rennende bestätigen sie den Verstappen-Sieg.
Am Start ist die Rollenverteilung nach anders als im Ziel – da sieht noch alles gut aus für Leclerc und schlecht für Verstappen. Der Ferrari-Pilot setzt seine zweite Pole-Position souverän in die Führung um.
Verstappen indes verschläft auf Rang zwei den Start, fällt zurück auf Rang sieben. Vettel macht drei Plätze gut – fährt vor auf Platz sechs, hängt hinter Lando Norris fest. Bottas ist Zweiter vor Hamilton und Räikkönen.
In Runde fünf greift Vettel Norris an, geht auf der zweiten Geraden klassisch aus dem Windschatten mit DRS vorbei – und setzt sich sofort ab. Zwei Umläufe später ist auch Räikkönen fällig. Rückstand: 9,7 Sekunden auf Leclerc und erst mal freie Fahrt. Verstappen kämpft sich ebenfalls zurück nach vorn.
In Runde zehn ist er Fünfter. Beide Ferrari sind indes die schnellsten Autos im Feld. In Runde 22 kommen Vettel und Bottas zum Doppelstopp.
Fatal: Bei Ferrari wissen die Mechaniker nichts davon, weil der Funk in die Garage nicht funktioniert. Vettel muss warten und steht sechs Sekunden. Er reiht sich auf Platz sieben hinter Gasly ein, den er direkt kassiert.
Danach fährt er die schnellsten Zeiten im Feld. Auch kein perfektes Rennen bei Hamilton. Der Mercedes-Star biegt in Runde 31 in die Box und lässt die Nase tauschen. Zuvor meldet er einen Schaden am Frontflügel. Der linke Flap ist gebrochen. Der Weltmeister steht ganze elf Sekunden.
Deshalb übernimmt Verstappen nach seinem eigenen Stopp die vierte Position. Hamilton ist Fünfter – Vettel macht Druck auf Bottas, hat vier Sekunden Rückstand. An der Front hat Leclerc ein Polster von ebenfalls vier Sekunden.
Verstappen lässt die Massen hölländischer Fans jubeln In Runde 48 ist Verstappen dran am Drittplatzierten Vettel und macht mit einem „signifikanten Pace-Vorteil“ Druck.
In Runde 50 schnupft er Vettel problemlos auf. Der kommt in Runde 51 wieder rein, lässt rote, weiche Gummis aufziehen.
Auf Platz fünf hat er jetzt sieben Sekunden Rückstand auf Hamilton. In Runde 56 funkt Verstappen: „Ich verliere Power.“ Er bekommt die Anweisung am Lenkrad etwas zu verstellen.
Das scheint zu helfen. Eine Runde später ist Bottas fällig. Verstappen on fire! Rückstand auf Leclerc: fünf Sekunden. Pro Runde knabbert er jetzt rund vier Zehntelsekunden ab. Vettel holt indes auf Hamilton auf.
Runde 65: Verstappen ist dran an Leclerc, fährt wie in Trance eine Sekunde schneller pro Runde. In der Folge entwickelt sich ein spektakuläres Rad-an-Rad-Duell zwischen Leclerc und Verstappen. Zweimal fahren beide schon nebeneinander, zweimal kann Leclerc noch kontern.
In Runde 70 ist es soweit: Ende der zweiten Geraden setzt sich Verstappen neben Leclerc, drängt den Monegassen leicht nach außen. Der lenkt trotzdem ein, es kommt zur Berührung. „Was zur Hölle ist das?“, ärgert sich Leclerc.
Verstappen rechtfertigt sich: „Er hat einfach eingelenkt.“ Vettel überholt noch Hamilton, wird Vierter. Mann des Rennens aber ist Max Verstappen, der sich vor seinen Oranje-Fans feiern lässt.
1. Max Verstappen – Red Bull 1:22:01,822 Minuten
2. Charles Leclerc – Ferrari +2,724 Sekunden
3. Valtteri Bottas – Mercedes +18,960
4. Sebastian Vettel – Ferrari +19,610
5. Lewis Hamilton – Mercedes +22,805
6. Lando Norris – McLaren +1 Rd.
7. Pierre Gasly – Red Bull +1 Rd.
8. Carlos Sainz Jr. – McLaren +1 Rd.
9. Kimi Räikkönen – Alfa Romeo +1 Rd.
10. Antonio Giovinazzi – Alfa Romeo +1 Rd.
11. Sergio Perez – Racing Point +1 Rd.
12. Daniel Ricciardo – Renault +1 Rd.
13. Nico Hülkenberg – Renault +1 Rd.
14. Lance Stroll – Racing Point +1 Rd.
15. Alexander Albon – Toro Ross +1 Rd.
16. Romain Grosjean – Haas +1 Rd.
17. Daniil Kvyat – Toro Rosso +1 Rd.
18. George Russell – Williams +2 Rd.
19. Kevin Magnussen – Haas +2 Rd.
20. Robert Kubica – Williams +3 Rd.
Charles Leclerc stoppt Mercedes‘ Serie. Der Ferrari-Pilot holt die Pole in Spielberg. Sebastian Vettel mit Technik-Pech, Lewis Hamilton bestraft.
Die Formel 1 kann auch spannend – und ohne einen Mercedes in der ersten Startreihe! Ferrari-Pilot Charles Leclerc holt beim Großen Preis von Österreich in Spielberg seine zweite Pole-Position nach Bahrain. Silberpfeil-Star Lewis Hamilton fährt die zweitschnellste Zeit, wird aber später zurückversetzt (alle Infos zur Strafe hier).
Red Bulls Lokalmatador Max Verstappen erbt Hamiltons zweiten Rang und freut sich über die holländischen Fans, die auf den Rängen Party machen: „Sie bringen ein Lächeln auf meine Lippen.“ Gemeinsam mit Leclerc bildet Verstappen am Sonntag die jüngste erste Startreihe der F1-Geschichte.
Pole-Mann Leclerc happy über seinen Ferrari: „Das Auto fühlt sich unglaublich an, eine Freude es am Limit zu bewegen.“Für Mercedes läuft der Samstag hingegen nicht nach Plan: Hamilton muss sich auf der Strecke um 0,259 Sekunden geschlagen geben – zuvor beschwert er sich am Funk über zu wenig Topspeed, sagt später in Bezug auf Ferrari: „Sie haben uns heute auf den Geraden gekillt.“Trotz verpasster Pole findet er: „Es ist cool, drei verschiedene Teams auf den Top-3-Positionen zu sehen.“
Kurios: Weil Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas (zunächst Vierter) auf Rang drei nachrückt, hat Hamiltons Aussage auch nach der Strafe gegen den Briten noch Bestand. Weil er den Alfa Romeo von Kimi Räikkönen in Q1 geblockt hat, muss Hamilton indes um drei Positionen nach hinten.
Erneut im Pech ist Sebastian Vettel: In der Pause zwischen Q2 und Q3 fangen die Ferrari-Mechaniker plötzlich hektisch an zu arbeiten. Während Teamkollege Leclerc bereits die erste Bestzeit gesetzt hat, wird an Vettels Ferrari immer noch geschraubt.
Danach steigt der Hesse enttäuscht aus, klatscht sich aber mit all seinen Mechanikern ab. Sein Endergebis: Startplatz neun. Ferrari meldet ein Problem am pneumatischen System.
Jubel bei Charles Leclerc über seine zweite F1-PoleSpannend: Während beide Ferrari am Sonntag auf weichen Reifen ins Rennen gehen, starten die Silberpfeile und die Red-Bull-Piloten auf Medium-Gummis.Auf Platz fünf fährt Haas-Pilot Kevin Magnussen, der am Boxenfunk jubelt wie über einen Sieg:
„Surreal!“ Doch die Freude des Dänen währt nur kurz, wegen Getriebewechsel muss er um fünf Plätze nach hinten in der Startaufstellung.
Die nächste Enttäuschung gibt es auch für Renault: Nico Hülkenberg wird nur Zwölfter, Daniel Ricciardo 14. Dabei muss der Deutsche ebenfalls fünf Startplätze zurück, weil er einen neuen V6-Motor bekommt, bereits den fünften diese Saison. Erlaubt sind nur drei. Immerhin: Die neue Ausbaustufe, die Ricciardo schon in Frankreich bekam, soll mehr PS haben.Wie immer Letzter: Williams-Pilot Robert Kubica hinter seinem Teamkollegen George Russell.
Qualifying, 29.6.2019:
1. Charles Leclerc – Ferrari 1:03,003 Minuten
2. Lewis Hamilton – Mercedes +0,259 Sekunden (+ 3 Plätze)
3. Max Verstappen – Red Bull +0,436
4. Valtteri Bottas – Mercedes +0,534
5. Kevin Magnussen – Haas +1,069 (+ 5 Plätze)
6. Lando Norris – McLaren +1,096
7. Kimi Räikkönen – Alfa Romeo +1,163
8. Antonio Giovinazzi – Alfa Romeo +1,176
9. Pierre Gasly – Red Bull +1,196
10. Sebastian Vettel – Ferrari (keine Zeit in Q3)
11. Romain Grosjean – Haas 1:04,489 Min.
12. Nico Hülkenberg – Renault +0,026 Sek. (+5 Plätze)
13. Alexander Albon – Toro Rosso +0,175
14. Daniel Ricciardo – Renault +0,300
15. Carlos Sainz Jr. – McLaren +9,111
16. Sergio Perez – Racing Point 1:04,789 Min.
17. Lance Stroll – Racing Point +0,043 Sek.
18. Daniil Kvyat – Toro Rosso +0,535
19. George Russell – Williams +1,115
20. Robert Kubica – Williams +1,417
3. Freies Training, 29.6.2019:
1. Charles Leclerc – Ferrari 1:03,987 Minuten
2. Lewis Hamilton – Mercedes +0,143 Sekunden
3. Valtteri Bottas – Mercedes +0,234
4. Sebastian Vettel – Ferrari +0,263
5. Max Verstappen – Red Bull +0,459
6. Lando Norris – McLaren +0,999
7. Pierre Gasly – Red Bull +1,165
8. Carlos Sainz Jr. – McLaren +1,232
9. Antonio Giovinazzi – Alfa Romeo +1,349
10. Daniil Kvyat – Toro Rosso +1,404
11. Alexander Albon – Toro Rosso +1,494
12. Nico Hülkenberg – Renault +1,527
13. Kimi Räikkönen – Alfa Romeo +1,527
14. Sergio Perez – Racing Point +1,536
15. Romain Grosjean – Haas +1,633
16. Lance Stroll – Racing Point +1,663
17. Daniel Ricciardo – Renault +1,891
18. Kevin Magnussen – Haas +2,029
19. George Russell – Williams +2,689
20. Robert Kubica – Williams +3,497
2. Freies Training, 28.6.2019:
1. Charles Leclerc – Ferrari 1:05,086 Minuten
2. Valtteri Bottas – Mercedes +0,331 Sekunden
3. Pierre Gasly – Red Bull +0,401
4. Lewis Hamilton – Mercedes +0,443
5. Carlos Sainz Jr. – McLaren +0,459
6. Romain Grosjean – Haas +0,615
7. Kimi Räikkönen – Alfa Romeo +0,642
8. Sebastian Vettel – Ferrari +0,785
9. Max Verstappen – Red Bull +0,793
10. Lando Norris – McLaren +0,866
11. Kevin Magnussen – Haas +0,874
12. Sergio Perez – Racing Point +0,878
13. Alexander Albon – Toro Rosso +0,978
14. Antonio Giovinazzi – Alfa Romeo +1,033
15. Daniil Kvyat – Toro Rosso +1,062
16. Nico Hülkenberg – Renault +1,163
17. Daniel Ricciardo – Renault +1,332
18. Lance Stroll – Racing Point +1,743
19. George Russell – Williams +2,131
20. Robert Kubica – Williams +3,422
1. Freies Training, 28.6.2019:
1. Lewis Hamilton – Mercedes 1:04,838 Minuten
2. Sebastian Vettel – Ferrari +0,144 Sekunden
3. Valtteri Bottas – Mercedes +0,161
4. Charles Leclerc – Ferrari +0,303
5. Max Verstappen – Red Bull +0,422
6. Pierre Gasly – Red Bull +0,540
7. Carlos Sainz Jr. – McLaren +0,664
8. Daniel Ricciardo – Renault +1,008
9. Kevin Magnussen – Haas +1,038
10. Lando Norris – McLaren +1,287
11. Romain Grosjean – Haas +1,297
12. Daniil Kvyat – Toro Rosso +1,434
13. Alexander Albon – Toro Rosso +1,447
14. Nico Hülkenberg – Renault +1,545
15. Sergio Perez – Racing Point +1,619
16. Antonio Giovinazzi – Alfa Romeo +1,870
17. Kimi Räikkönen – Alfa Romeo +1,891
18. Lance Stroll – Racing Point +1,918
19. George Russell – Williams +1,967
20. Robert Kubica – Williams +2,827
*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.