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Hamilton und Mercedes: Schumachers Treue-Rekord im Visier

Lewis Hamilton Credit: S. Etherington / Mercedes

Lewis Hamilton Credit: S. Etherington / Mercedes

Elf Jahre fuhr Michael Schumacher für Ferrari. Lewis Hamilton wird diesen Rekord mit seiner Vertragsverlängerung bei Mercedes einstellen.

Kein ewiger Vertragspoker, keine Kompromisslösung, stattdessen ein klares Bekenntnis zu einer gemeinsamen Zukunft. Dieses Mal liefen die Vertragsverhandlungen zwischen Lewis Hamilton und Mercedes reibungslos. Statt im Februar kam jetzt die Vertragsverlängerung schon im Juli des Vorjahres, statt für ein Jahr läuft der neue Kontrakt für zwei. 

Es ist schon verrückt, aber Hamilton stellt sogar beim Vertragsabschluss Rekorde auf. Dabei geht es weniger ums Gehalt. Vielmehr ist die Verbindung zwischen Hamilton und Mercedes damit endgültig eine für die Ewigkeit. 

Lewis Hamilton Credit: LAT/Mercedes

Schon jetzt hat Hamilton mehr WM-Titel (6:5) und mehr Rennen (77:72) mit Mercedes gewonnen als Michael Schumacher mit Ferrari. Durch den neuen Vertrag wird kein Fahrer so viele GP für einen Rennstall gefahren sein wie Hamilton für Mercedes. 

Schumacher und Ferrari waren eine Familie 

Derzeit steht er bei 164 Rennen mit dem deutschen Hersteller. Wird die Saison 2021 wie geplant über die Bühne gehen, sind es am Ende schon 179. Dann wird er die 180 Grands Prix von Michael Schumacher mit Ferrari beim Auftakt 2022 ausgleichen, danach übertreffen. 

Schumacher war von 1996 bis 2006 für Ferrari aktiv – das sind elf Jahre. Es war keine Arbeitsverbindung, Ferrari war Schumis Familie. Der damalige Teamchef Jean Todt hat erst neulich bestätigt: „Jeder weiß, dass ich Michael liebe, ich stehe ihm sehr nahe, seiner Familie. Mick ist wie ein zweiter Sohn für mich.“

Schumacher wusste alles über seine Mechaniker. Nicht nur deren Geburtstag, sondern auch jene ihrer Familienangehörigen. 

Michael Schumacher und Ferrari 2006. Credit: Ferrari

Dass Hamilton und Mercedes diese Verbindung quantitativ übertreffen, war beim Start der Allianz 2013 wohl genauso undenkbar wie die Erfolge, die Hamilton und Mercedes seither gemeinsam erreicht haben. 

Piloten, die viele Jahre mit dem gleichen Team verbunden sind, sind selten. Mark Webber fuhr 163 Grands Prix für das Team aus Milton Keynes, das aber 2003 und 2004 noch im Besitz von Jaguar war und bei Webbers zweitem Stint ab 2009 Red Bull hieß. Kimi Räikkönen fuhr acht Jahre oder 151 Rennen für Ferrari – aber in zwei Stints (2007-2009 und 2014-2018). 

Besonders selten sind Verbindungen von Fahrern in Teams, die erfolglos sind. Pierluigi Martini zum Beispiel bestritt neun Jahre oder 102 Grands Prix für Minardi – das italienische Hinterbänklerteam, das kaum auftrumpfen konnte, aber äußerst beliebt war. „Bei jedem Start hatte ich das Gefühl, vier bis fünf Millionen Italiener schieben das Auto mit an“, erinnert sich Martini. Er wollte aber immer in ein Topteam: „Viele glaubten, ich sei mit Minardi verheiratet. Dabei wollte ich immer in ein englisches Siegerteam.“ 

Ein besonders teamtreuer Fahrer war auch Jim Clark. Neun Jahre fuhr er für Lotus (1960-1968). Keiner weiß, wie viele Jahre noch gefolgt wären: Der zweimalige Weltmeister starb 1968 bei einem Formel-2-Unfall in Hockenheim. Alle 72 WM-Rennen war Clark in Lotus-Diensten unterwegs. 

Es sind Verbindungen, die Geschichte schrieben…

Die meisten Rennen für ein Team

1. Michael Schumacher (Ferrari) 180
2. Lewis Hamilton (Mercedes) 164
3. Mark Webber (Jaguar/Red Bull) 163
4. Kimi Räikkönen (Ferrari) 151
5. David Coulthard (McLaren) 150
6. Felipe Massa (Ferrari) 139
7. Nico Rosberg (Mercedes) 136
7. Jenson Button (McLaren) 136
9. Sergio Pérez (Force India/Racing Point) 135
10. Jacques Laffite (Ligier) 132

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