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Hamilton startet Vertragspoker

Lewis Hamilton Formel 1 Mercedes 2021 Frankreich GP

Lewis Hamilton. Credit: LAT/Mercedes

Bei Mercedes sind beide Cockpits für 2022 noch unbesetzt. Die Verhandlungen starten. Lewis Hamilton macht sich für Valtteri Bottas stark.

Unruhe bei Mercedes: Sowohl Weltmeister Lewis Hamilton als auch Valtteri Bottas stehen für 2022 ohne Vertrag da. Doch bald soll die Entscheidung fallen, wie sich das Team des deutschen Herstellers mit den neuen Autos aufstellen wird.

Die Situation bei Hamilton scheint auf den ersten Blick simpel: Auch wenn der Brite kürzlich klarstellte, dass er mit 40 Jahren keine Rennen mehr fahren wolle und er im Januar bereits 37 Jahre alt wird, will er 2022 weitermachen. Auch weil er fürchten muss, dass er 2021 seinen ersehnten achten Titel nicht einfahren und die WM an Red Bull-Star Max Verstappen verlieren könnte. 

Hamilton enthüllt daher auf der Pressekonferenz vor dem Steiermark-GP: „Die Gespräche haben begonnen. Ich kann nicht viel sagen, aber es läuft in eine positive Richtung.“ 

Bottas und Mercedes: rauer Ton 

Doch Hamilton und Mercedes haben im Vorjahr über Monate lang verhandelt und erst kurz vor Saisonstart 2021 eine Einigung erzielt – und das auch nur für ein Jahr.

Noch schwieriger ist es bei Valtteri Bottas. Seine Tage bei Mercedes scheinen gezählt. „Ich bin jedes Jahr in dieser Position, dass ich für kommendes Jahr keinen neuen Vertrag habe. Das ist also nichts Neues für mich. Wir wissen doch: Wenn die Resultate da sind, kannst du bleiben, wenn nicht, kann dich das Team austauschen.“ 

Übernimmt George Russell das Cockpit von Bottas? Credit: F1 TV

Was Bottas nicht sagt: Es gibt bedeutende Unterschiede zu den Vorjahren. Bottas fährt auch im fünften Jahr hinter Hamilton her. Mercedes-Junior George Russell scharrt im dritten Jahr mit Williams mit den Hufen und hat bei seinem Einsatz als Hamilton-Ersatz in Sakhir 2020 auf Anhieb überzeugen können. Eigentlich wäre es nur schwer zu erklären, wenn Mercedes Russell nicht an Bord holt.

Hamilton spricht sich für Bottas aus 

Dazu kommt: Der Ton zwischen Mercedes und Bottas wird rauer. Beim Frankreich-GP raunzte der Finne am Boxenfunk sein Team an – weil er zwei statt nur ein Stopp absolvieren wollte. „Wir sind hier nicht auf einer Teeparty. Wir bei Mercedes haben eine klare Linie und sprechen ehrlich miteinander“, spielt Bottas den Funkspruch herunter. „Im Rennen hast du natürlich eine beschränkte Sicht und ich verstehe die Situation jetzt etwas besser. Aber immer noch gilt: Die Situation mit meinen Reifen war suboptimal. Aber wir können die Uhr nicht zurückdrehen, wir müssen lernen.“ 

Rückendeckung bekommt Bottas von Hamilton. „Valtteri ist ein sehr guter Teamkollege. Es geht ja nicht immer nur um die reinen Resultate, sondern auch um die Zusammenarbeit im Team, die Harmonie“, erklärt er. „Wir hatten Höhen und Tiefen, aber wir arbeiten gut zusammen. Ich sehe keinen Grund, etwas zu ändern.“

Hamilton spricht sich also für Bottas als seinen Stallgefährten 2022 aus. Weil er den 23-jährigen Youngster Russell fürchtet? Zu seinem Landsmann will er nichts sagen: „Bisher ist er ja nicht mein Teamkollege.“

Und was sagt Russell selbst? „Derzeit fokussiere ich mich nur aufs Fahren. Wir werden die Gespräche starten, wenn die Zeit dafür reif ist. Ich bin zuversichtlich, dass ich nächstes Jahr noch in der Formel 1 sein werde. Es ist ein gutes Gefühl, keine Bedenken diesbezüglich haben zu müssen.“ So kann nur einer reden, der weiß, was er 2022 macht…

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