Erfolgreiches Wochenende für Porsche in der US-Sportwagenmeisterschaft IMSA. Team- und Fahrertitel gehen nach Stuttgart.
Porsche hat der Saison 2024 der US-Sportwagenmeisterschaft IMSA seinen Stempel aufgedrückt. Beim Finale auf der Road Atlanta konnte die Werksmannschaft alle Titel in der Topklasse GTP für sich entscheiden. Die beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport beendeten das zehnstündige Petit Le Mans-Rennen auf den Plätzen zwei und drei. Die Werkspiloten Dane Cameron aus den USA und Felipe Nasr aus Brasilien sicherten sich die Fahrerkrone.
Die Porsche 963 von Dane Cameron, Felipe Nasr und Matt Campbell (Australien) sowie von Nick Tandy, Mathieu Jaminet und Kévin Estre (Frankreich) lieferten sich nicht nur ein Duell um den Gewinn der Fahrer- und Teamtitel, sondern rangen über zehn Stunden auch um den Sieg beim Petit Le Mans. Die Hybridprototypen führten den Wettbewerb über weite Strecken an. Erst nach der letzten von lediglich fünf Safety-Car-Einsätzen mussten sie sich im finalen 35-Minuten-Sprint dem siegreichen Cadillac geschlagen geben.
Cameron/Nasr entschieden als Drittplatzierte die Spitze im Championat der Fahrer für sich, Tandy/Jaminet beendeten das Rennen ebenso wie die IMSA-Saison auf Position zwei. Entsprechend schlossen die beiden Crews von Porsche Penske Motorsport auch die Teamwertung auf den ersten beiden Plätzen ab.
„Wir haben alles nach Hause gebracht, was wir uns erhofft hatten“, freut sich Porsche-Vertriebsvorstand Detlev von Platen. „Dass es ein enorm hartes Stück Arbeit war, ist den Beteiligten anzusehen: Alle haben Freudentränen in den Augen – ein wunderschönes Bild!“
Der Brasilianer Felipe Nasr zählt seit 2022 zum Werksfahrerkader von Porsche. Der heute 34-Jährige begann früh im Kartsport und setzte seine Karriere im Formel-Rennwagen fort. 2014 gelang ihm der Sprung in die Formel 1. Dort war er zunächst für eine Saison als Test- und Ersatzfahrer bei Williams im Einsatz, dem schlossen sich zwei Jahre als Grand-Prix-Pilot bei Sauber an.
2018 kehrte Nasr auf den amerikanischen Kontinent zurück, wo er mit einem DPi-Prototypen direkt die Gesamtwertung der IMSA SportsCar-Meisterschaft gewann. Nach Rang zwei im Folgejahr konnte er diesen Erfolg 2021 wiederholen. Seit 2023 geht Nasr mit dem Porsche 963 in der IMSA an den Start.
Im Januar dieses Jahres gewann er, nun mit den US-Amerikanern Dane Cameron und Josef Newgarden sowie dem Australier Matt Campbell als Teamkollegen, zum zweiten Mal das 24-Stunden-Rennen in Daytona. Bis zum IMSA-Finale auf der Road Atlanta ließ er gemeinsam mit Cameron fünf weitere Podestplatzierungen folgen, darunter ein Sieg beim 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen.
Auch Dane Cameron ist seit 2022 Porsche-Werksfahrer.. 2014 gewann er die GTD-Klasse der United SportsCar Meisterschaft, der IMSA-Vorgängerserie. 2016 und 2018 entschied der heute 35-Jährige am Steuer von DPi-Prototypen jeweils die Gesamtwertung für sich. 2023 fuhr Cameron mit dem Porsche 963 an der Seite des Dänen Michael Christensen und des Franzosen Frédéric Makowiecki in der FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC. Bei seiner Rückkehr in die IMSA-Serie feierte er zusammen mit Felipe Nasr, Josef Newgarden und Matt Campbell seinen ersten Daytona-Sieg.
In der GTD-Pro-Kategorie war Porsche gemeinsam mit dem Kundenteam AO Racing ebenfalls maximal erfolgreich, obwohl der „Rexy“ genannte 911 GT3 R bereits in der Frühphase des Rennens einen herben Rückschlag erlebte: Der knallgrüne Rennwagen mit der Startnummer 77 musste aufgrund einer defekten Kabelverbindung am Lenkrad mehrfach unplanmäßig an die Box und fiel um fünf Runden zurück.
Dennoch brachten Laurin Heinrich aus Deutschland, Michael Christensen aus Dänemark und Julien Andlauer aus Frankreich das Auto auf Platz elf über den Zielstrich. Dies genügte, um Porsche die Herstellermeisterschaft, AO Racing den Teamtitel und Heinrich die Krone bei den Fahrern zu sichern.
„Unglaublich!“, jubelt der Deutsche. „Am Freitag habe ich die Pole-Position geholt und damit wichtige Punkte, die im Finale tatsächlich über den Titel entschieden haben. Wir haben nach dem Problem kühlen Kopf bewahrt, perfekt gearbeitet und nie aufgegeben. Das hat gereicht. Der Titelgewinn ist der größte Erfolg in meiner Karriere!“
1. Van der Zande/Bourdais/Dixon (NL/F/NZ), Cadillac #01, 443 Runden
2. Tandy/Jaminet/Estre (UK/F/F), Porsche 963 #6, + 2,948 Sekunden
3. Cameron/Nasr/Campbell (USA/BR/AUS), Porsche 963 #7, + 13,832 Sekunden
6. Bruni/Viscaal/Picariello (I/NL/B), Porsche 963 #5, – 2 Runden
DNF Van der Helm/Westbrook/Hanson (NL/UK/UK), Porsche 963 #85, – 283 Runden
1. Perera/Pepper/Bortolotti (F/ZA/I), Lamborghini #19, 413 Runden
2. Serra/Rigon/Pier Guidi (BR/I/I), Ferrari #62, + 2,361 Sekunden
3. Gunn/Riberas/De Angelis (UK/E/CDN), Aston Martin #23, + 4,206 Sekunden
11. Heinrich/Christensen/Andlauer (D/DK/F), Porsche 911 GT3 R #77, – 5 Runden
1. Franco/Costa Balboa/Sbirrazzuoli (USA/E/MC), Ferrari #34, 411 Runden
2. Goikhberg/Spinelli/Defrancesco (CDN/I/USA), Lamborghini #78, + 0,718 Sekunden
3. Montecalvo/Thompson/Telitz (USA/CDN/USA), Lexus #12, – 1 Runde
16. Li/Fjordbach/Bachler (CHN/DK/A), Porsche 911 GT3 R #86, – 14 Runden
DNF Adelson/Skeer/Heylen (USA/USA/B), Porsche 911 GT3 R #120, – 38 Runden Runden