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Mercedes-Zukunft: Wolff räumt möglichen Jobwechsel ein

Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Credit: Mercedes

Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Credit: Mercedes

Letzte Woche haben das Mercedes-F1-Team und Daimler unsere Geschichte über einen möglichen Jobwechsel und internen Aufstieg von Toto Wolff noch dementiert. Aus seinem Mund hört sich das nun ganz anders an

Die Wogen schlugen hoch in der vergangenen Woche, als F1-Insider.com von Toto Wolffs (48) Zukunftsplänen berichtet hatte. Unsere Meldung, wonach er sich als Mercedes-Teamchef aus der operativen Position in der Fabrik und an der Strecke zurückziehen und in einer Art Supervisor-Rolle nach dem Vorbild von Niki Lauda innerhalb der Team-Organisation aufsteigen könnte, wurde von allen Seiten dementiert. Von Mercedes AMG F1, dem Werksteam also, genau wie vom Daimler-Konzernsprecher Jörg Howe.  „Toto Wolff ist und bleibt unser Teamchef“, hieß es da gegenüber der DPA.

Als „unverantwortlich“ hatte ein Mercedes-F1-PR-Mann unsere Story sogar bezeichnet, wonach ebenfalls ein Teil-Verkauf des Teams an ein Konsortium um Aston-Martin-Boss Lawrence Stroll im Raum stünde. „Man habe nicht vor, sich aus der Formel 1 zurückzuziehen“, erklärte man bei Daimler, sondern man habe „die Intention mit dem Werksteam weiterzumachen.“ Ein Dementi einer Behauptung, die im ursprünglichen Bericht gar nicht aufgestellt wurde.

Gestern nun hat Toto Wolff in einer Zoom-Videoschalte unseren Bericht indirekt sogar bestätigt: „Ich muss mich selbst hinterfragen“, sagt der Wiener da. „Ich will kein Teamchef sein, der von großartig zu gut wechselt ohne zu realisieren, dass man vielleicht nicht mehr so viel zum Team beitragen kann wie am Anfang. Ich habe das Gefühl, dass ich noch viel beitragen kann, aber natürlich denke ich über meine Zukunft nach und diskutiere auch mit Ola (Källenius, Daimler-Vorstand, d. Red.), wie das gehen könnte. Wir sind gerade mittendrin, unsere gemeinsame Zukunft zu schnitzen, deshalb möchte ich mich nicht auf einen bestimmten Titel festlegen lassen, ob das nun Teamchef ist oder Managing Director.“ 

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Auch eine Veränderung im Formel-1-Engagement von Mercedes schließt der Österreicher nicht kategorisch aus – anders als die Reaktion der Pressesprecher in der vergangenen Woche suggerierte. Wolff: „Der Marketingwert, den Mercedes durch die Plattform Formel 1 generiert, ist enorm. Die Formel 1 ist gefestigt, wir haben den Support, insofern steht das im Moment nicht zur Debatte.“ 

Er räumt aber auch ein: „Das heißt nicht, dass man dieses Engagement nicht trotzdem hinterfragen muss. In Zeiten von Corona, wo sich die Automobilindustrie verändert, muss jedes Engagement diskutiert werden.“ 

Öl ins Feuer der Spekulationen um eine Umstrukturierung bei Mercedes, die über ein „im Moment“ hinausgeht, gießt auch Red Bull-Sportchef Helmut Marko: „Warten wir mal ab, welche Entwicklungen bei Mercedes im Gang sind. Da tut sich ja personell einiges, wie man hört“, sagte er am Wochenende der Tageszeitung Österreich. 

Auch Formel-1-Experte Ralf Schumacher findet es „sehr, sehr spannend“, dass die Konstellation mit Wolffs Verbindung zu Lawrence Stroll und seinem Investment bei Aston Martin die Tür für eine engmaschigere Vernetzung des Daimler-Konzerns mit dem britischen Sportwagenhersteller aufmachen könnte – wie von uns berichtet. 

Schumi II: „Der komplette Antriebsstrang von Aston Martin kommt ja von Mercedes. Da ist eine Nähe, die sicherlich das eine oder andere zulässt in Zukunft.“ Die umfassenden Daimler-Dementi interpretiert er deshalb als Aussage, mit der man „nicht blockiert hat, die Dinge etwas umzustellen. Sagen wir’s mal so …“

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