Mick Schumacher
IndyCar statt Formel 1: Mick Schumacher schnuppert heute US-Rennluft auf dem Indianapolis Motor Speedway.
Mick Schumacher wagt den Sprung über den Atlantik – zumindest testweise. Der 26-Jährige fährt heute, Montag (13. Oktober), erstmals ein IndyCar. Auf dem legendären Indianapolis Motor Speedway gibt der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher sein Debüt auf dem anspruchsvollen Road Course des berühmt-berüchtigten Nudeltopfes. Für Mick ist der Test mehr als ein Abenteuer – er könnte zum Türöffner für ein neues Karrierekapitel werden.
Mick in Indianapolis: Road Course statt Oval
Gefahren wird nicht auf dem berüchtigten Oval, sondern auf dem 3,91 Kilometer langen Road Course innerhalb der Strecke. Zwischen 15 und 23 Uhr deutscher Zeit (9 bis 17 Uhr Ortszeit) sitzt Mick für Rahal Letterman Lanigan Racing im Auto. Das Team ist in den USA eine feste Größe: Mitbesitzer sind Motorsportlegende Bobby Rahal, Geschäftsmann Mike Lanigan und TV-Ikone David Letterman. Zweimal gewann die Truppe bereits die 500 Meilen von Indianapolis.
Mick ist zudem nicht allein auf der Bahn: Insgesamt sieben Fahrer nehmen an dem offiziellen IndyCar-Test teil, darunter alte Bekannte aus dem Formelsport. Besonders spannend: Dennis Hauger, einst Micks Wegbegleiter aus Nachwuchszeiten, testet für Dale Coyne Racing. Ebenfalls dabei: Caio Collet (A.J. Foyt), Lochie Hughes (Andretti Global), Christian Rasmussen und Alexander Rossi (ECR) sowie James Roe (Juncos Hollinger).
Technische Basis: 2,2-Liter-V6 mit über 700 PS
Beim Test sitzt Mick Schumacher in einem aktuellen Dallara DW12-Chassis des Teams Rahal Letterman Lanigan, das wie alle IndyCars technisch vereinheitlicht ist. Angetrieben wird der Bolide von einem 2,2 Liter großen V6-Biturbo von Honda, der in Verbindung mit Hybridkomponenten rund 740 PS leistet. Geschaltet wird über ein sequenzielles Sechsganggetriebe am Lenkrad. Bremsen und Lenkung sind rein mechanisch – Servounterstützung gibt es nicht. Damit verlangt das IndyCar seinen Piloten körperlich einiges ab. Auf dem Road Course wie in Indianapolis sind Rundenzeiten auf dem Niveau früherer Formel-1-Autos möglich, mit Spitzengeschwindigkeiten von über 320 km/h auf der langen Start-Ziel-Geraden.
Der Test ist für Schumacher mehr als ein PR-Termin. Nach zwei Jahren bei Haas in der Formel 1 und seinem aktuellen Engagement in der Langstrecken-WM für Alpine sucht der Deutsche nach einem neuen Fixpunkt im Formelsport. „Sportwagen haben Spaß gemacht, aber ich brenne für die Einsitzer und liebe sie“, sagte er kürzlich.
Eine Rückkehr in ein F1-Stammcockpit ist bislang nicht gelungen. Die IndyCar-Serie könnte daher ein realer Plan B sein – sportlich attraktiv, technisch anspruchsvoll und in den USA populärer denn je. Dazu passt: Micks Schwester Gina lebt in den USA, der Schumi-Sohn hat enge Verbindungen über den großen Teich.
Ob der Test bereits konkrete Vertragsverhandlungen nach sich zieht, ist offen. Klar ist: In der IndyCar-Serie sind Talent, Mut und Anpassungsfähigkeit gefragt. Mit seiner Formel-1-Erfahrung und seiner US-Affinität bringt Mick Schumacher dafür beste Voraussetzungen mit. Für den Deutschen könnte Indianapolis der Startschuss in eine neue Rennwelt sein.
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