Mick Schumacher
Mick Schumacher testet erstmals ein IndyCar, obwohl Vater Michael die Serie einst als zu gefährlich bezeichnete.
Es soll das nächste Kapitel in Mick Schumachers (26) Karriere werden. Der Deutsche testet am Montag erstmals ein IndyCar. Und das ausgerechnet auf dem legendären Indianapolis Motor Speedway, dem Schauplatz der spektakulärsten Formel-Rennen der Welt.
Schumacher ist bereits in den USA vor Ort: Sitzprobe beim Team Rahal Letterman Lanigan und Simulator-Session sind bereits abgeschlossen. Nach Informationen von F1-Insider.com war der Empfang herzlich. Stolz haben Rahal und Motorpartner Honda Fotos und sogar ein Video von Micks Ankunft beim Team auf ihren Social-Media-Kanälen veröffentlicht.
Beim Test am Montag ist Schumacher mit mehreren anderen Autos gemeinsam auf der Strecke. Gefahren wird der Road Course des Indianapolis Motor Speedway, auf dem sein Vater Michael in der Formel 1 schon Rennen gewonnen hat. Allein: Sein Onkel Ralf ist im Williams und Toyota in der legendären Steilkurve auch zweimal schwer verunglückt – brach sich 2004 sogar Wirbel und musste anschließend pausieren.
Seitdem sind die Rennwagen, auch die Indycars, sicherer geworden. Die US-Formelautos haben mittlerweile sogar einen Aeroscreen, der ähnlich dem Halo in der Formel 1 den Kopf des Fahrers besser schützen soll.
Trotzdem bleiben die Oval-Events der Indycar-Serie die gefährlichsten Rennen der Welt. Die legendären 500 Meilen von Indianapolis werden mit teils mehr als 380 km/h gefahren – Rad an Rad, ohne Servolenkung, mit enormen Fliehkräften und immer an den Mauern entlang.
Vater Michael Schumacher (56) hatte die Serie einst klar abgelehnt. „Bei der Geschwindigkeit, mit der man so nah an den Mauern fährt, kann das Chassis einen Unfall unmöglich unbeschadet überstehen“, sagte der Rekordweltmeister damals. „Das bedeutet, dass man schwere Verletzungen an den Beinen oder noch Schlimmeres davontragen kann. Ich sehe darin keinen Sinn. Ich habe dort nichts zu beweisen.“
Auch Onkel Ralf Schumacher (50) teilt diese Bedenken. Im Podcast „Backstage Boxengasse“ räumte er ein: „Es sind viele schlimme Unfälle passiert in der Vergangenheit. Dieser Gedanke, Ovalrennen mit 360 km/h Durchschnitt und Berührungen mit freistehenden Rädern – der leuchtet mir nicht so ganz ein.“
Selbst der amtierende Formel-1-Champion Max Verstappen fährt lieber Nordschleife statt Oval. „Das Risiko eines schweren Unfalls ist einfach groß“, betont er. „Wenn man mit über 320 km/h gegen eine Mauer prallt, ist das nicht lustig.“
Mick Schumacher will es trotzdem wissen. Der Sohn des Rekordweltmeisters gewann in seiner Juniorenzeit die Formel 3 und Formel 2, fuhr 2021 und 2022 für Haas in der Formel 1, schaffte dort aber nicht den Durchbruch. Anschließend wurde er Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes. Seit 2024 konzentriert er sich komplett auf die Langstrecken-WM (WEC) mit Alpine. Doch Mick will endlich wieder freistehende Räder vor sich sehen. „Sportwagen haben Spaß gemacht, aber ich brenne für Einsitzer“, betont er. Die IndyCar-Serie ist für ihn eine „großartige Option“.
Insofern gilt der Test in Indianapolis für Schumacher als Bewerbung für ein IndyCar-Cockpit 2026. Klar ist: Die IndyCar-Serie könnte Mick eine neue Bühne bieten. Allerdings keine ohne Risiken.
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