WEC: Mick Schumacher
Mick Schumacher holt beinahe im Alleingang das erste WEC-Podium für Alpine.
Großer Erfolg für Mick Schumacher beim Sportwagen-Rennen in Fuji (Japan). Der Sohn von Michael Schumacher fuhr mit seinem Alpine A424 Hypercar im Sechs-Stundenrennen aufs Podium.
„Ich wusste gar nicht, was ich da oben tun sollte“, scherzte der 25-Jährige, dem anzumerken war, welch große Last von seinen Schultern fällt. Entsprechend witzelte er auch über die Champagnerdusche: „Was habe ich diesen Geruch vermisst! Er ist ein bisschen eklig, aber ich habe ihn vermisst.“
Verdient hat sich Schumi Junior den großen Schluck aus der Pulle bei einer sensationellen Aufholjagd. Denn zunächst war eine Durchfahrtsstrafe (nach zu schnellem Fahren unter Gelb) ihn und seine Teamkollegen Nicolas Lapierre und Matthieur Vaxiviere aus den Punkten.
Doch Schumacher, der während mehr als der Hälfte der sechs Stunden (etwas mehr als eine Stunde zu Rennbeginn, zwei Stunden bis zum Rennende) am Steuer drehte, kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Für Aufsehen sorgte dabei u.a. ein spektakuläres Überholmanöver gegen Edoardo Mortara im Lamborghini, das nicht der einzige gewonnene Zweikampf bleiben sollte.
Dass es dabei in der WEC durchaus ruppig zur Sache geht, stört Schumacher nicht. „Ich bekomme immer mehr Selbstvertrauen, wie man in der WEC kämpfen muss“, erklärt er. „Dass es so hart zur Sache geht, habe ich definitiv nicht erwartet, aber die Autos sind ziemlich robust. Es ist ein bisschen wie in den guten alten Kart-Tagen. Ich hatte viel Spaß da draußen.“
Im Duell mit Norman Nato im privaten Jota-Porsche kam es entsprechend zum Lackaustausch. „Alle da draußen sind hoch professionell, sie kämpfen am Limit – ich auch“, räumt Schumacher ein. „Manchmal geht man über das Limit hinaus, das ist normal. Und als er mich mitten auf der Geraden angerempelt hat, habe ich mir gedacht: ‚Oha, das ist nicht gerade ein Kampf wie im Formelsport.‘ Aber es war fair und wie gesagt, ich gewöhne mich daran und habe Spaß an den Kämpfen.“
Die dienen auch als beste Vorbereitung auf ein Formel-1-Comeback: Denn den Traum von der Königsklasse gibt der Deutsche nicht auf. „Was in Zukunft passiert, wird sich hoffentlich noch in diesem Jahr entscheiden“, sagt er. „Die Hoffnung liegt definitiv auf der Formel 1, denn davon habe ich schon als kleiner Junge geträumt. Aber es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl, in der WEC zu sein.“
Den Sieg holte hat das Porsche-Trio Andre Lotterer/Kevin Estre/Laurens Vanthoor. Nach dem siebten und vorletzten Lauf des Jahres hat Porsche die besten Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaften. Das Finale steigt am 02. November 2024 in Bahrain.
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