Porsche hat die jüngste Generation des meistverkauften Rennwagens der Welt vorgestellt: den neuen 911 GT3 Cup. Er dient ab der Saison 2021 als neues Fahrzeug für den Porsche Mobil 1 Supercup sowie die nationalen Porsche Carrera Cups in Deutschland, Frankreich, Asien und Benelux sowie erstmals auch in Nordamerika.
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Das spektakulär gestaltete Cup-Auto ist die erste Rennversion auf Basis der aktuellen Generation 992 und das erste Markenpokalauto des Sportwagenherstellers, das mit einer turbobreiten Karosserie auftritt. Mit einer Leistung von rund 375 kW (510 PS) übertrifft es seinen direkten Vorgänger um 25 PS. Der neue GT3 Cup ist zudem für den Betrieb mit synthetischen Kraftstoffen ausgelegt, die eine signifikante CO2-Reduzierung im Rennbetrieb ermöglichen. Die Rundenzeiten mit dem komplett neu entwickelten Cup-Elfer sollen sich je nach Streckenprofil um gut ein Prozent verbessern.
Die Auslieferung an die Teams beginnt im Februar 2021. Porsche bietet den neuen 911 GT3 Cup ab sofort zum Preis von 225.000 Euro zuzüglich länderspezifischer Mehrwertsteuer an.
Das Grundkonzept für das jüngste Modell ist 2018 entstanden. Die konkrete Entwicklung begann Anfang 2019. Zentrale Entwicklungsziele des Teams um Projektleiter Jan Feldmann waren neben der weiter verbesserten Performance auch ein aggressiveres Design, ein einfacheres Handling und eine höhere Dauerhaltbarkeit bei geringerem Aufwand für Einsatz und Wartung. Das Ergebnis spiegelt sich in zahlreichen Aspekten des neuen Rennfahrzeugs wider, das – ebenso wie sein Vorgänger – gemeinsam mit den 911-Serienmodellen in Stuttgart-Zuffenhausen vom Band rollt.
„Wir wollten den neuen 911 GT3 Cup noch konsequenter als professionellen Rennwagen positionieren, zugleich aber auch den Einsatz für die Teams kostengünstiger gestalten“, erläutert Feldmann. „Dies ist insbesondere über seine markante Optik, das aufgewertete Fahrwerk und intelligente Elektrik-Detaillösungen gelungen. Der neue 911 GT3 Cup fährt spürbar präziser und bereitet noch mehr Spaß. Mit seiner verbesserten Performance und dem optimierten Arbeitsplatz für den Fahrer ist es das beste Cup-Auto, das Porsche je gebaut hat.“
Zu den markantesten Besonderheiten des neuen 911 GT3 Cup zählen seine optimierte Aerodynamik und der insgesamt prägnantere Auftritt – er tritt schon auf den ersten Blick noch überzeugender auf. Dies beruht zum einen auf der turbobreiten Leichtbaukarosserie, die beim Cup-Auto erstmals zum Einsatz kommt. Mit einer Gesamtbreite von 1.902 Millimetern übertrifft sie das Vorgängermodell an der Hinterachse um 28 Millimeter und zeichnet sich durch einen zusätzlichen Kühllufteinlass vor den Rädern aus.
Die Generation 992 des Elfers steuert zudem grundsätzlich eine deutlich breitere Vorderachse bei. Dank zusätzlicher Kotflügelverbreiterungen misst der neue 911 GT3 Cup an der Vorderachse jetzt sogar 1.920 Millimeter. Dies macht den Weg frei für eine harmonische Rad-Reifen-Kombination mit 12 Zoll breiten Felgen an der Vorder- und 13-Zoll-Rädern an der Hinterachse. Sie ist für den GT-Sport typisch und wirkt sich positiv auf das Handling und die Fahrbarkeit des Rennwagens aus.
Zeitgleich generiert die siebte Generation des Cup-Fahrzeugs spürbar mehr aerodynamischen Abtrieb. Er resultiert aus der Kombination des Heckbürzels mit dem größeren Heckflügel und der Frontschürze, die mittels einer Bugspoilerlippe sowie gezielt platzierten Abrisskanten spezifisch an den Rennbetrieb angepasst wurde. Die elffach verstellbare Schwanenhals-Aufhängung des Heckflügels sorgt für eine ungestörte Unterströmung. Die gesteigerte aerodynamische Effizienz bewirkt auch ein nochmals stabileres Fahrverhalten, vor allem in schnellen Kurven.
Die Karosserie des Cup-Fahrzeugs aus der Generation 991.2 bestand zu 70 Prozent aus Stahl und zu 30 Prozent aus Aluminium. Beim Nachfolger hat sich dieses Verhältnis umgekehrt. Dass er mit einem Leergewicht von 1.260 Kilogramm dennoch rund 35 Kilogramm mehr auf die Waage bringt, ist beispielsweise der nochmals um zusätzliche Streben erweiterten Sicherheitszelle aus Stahl geschuldet.
Alle Scheiben des GT3 Cup werden aus leichtem Polycarbonat hergestellt und erhalten eine kratzunempfindliche Hard-Coat-Versiegelung. Türen, Motorabdeckung und Heckflügel werden aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen gefertigt. Demgegenüber liefert die Fronthaube mit ihren prägnanten Be- und Entlüftungsöffnungen ein Beispiel für die intelligente Verwendung von Materialien: Sie besteht wie beim 911 Carrera aus Aluminium – dies senkt nach einem Fremdkontakt die Reparaturkosten.
Die Elektronik stellt sich noch deutlicher in den Dienst der Teams, da sie Fehleranalysen erleichtert und gezielt an die Problembehebung heranführt. Rund 700 Diagnose-Möglichkeiten stehen zur Verfügung. Eine spezifische Software fasst alle Informationen besser verständlich und noch übersichtlicher zusammen. Optionale Fahrzeugfunktionen wie ABS oder Traktionskontrolle sind im System bereits hinterlegt. Sie lassen sich mittels eines digitalen Codes freischalten. Im Porsche Mobil 1 Supercup und bei den meisten nationalen Carrera Cups bleiben diese Fahrhilfen auch weiterhin deaktiviert: Hier soll allein das fahrerische Talent der Teilnehmer den Ausschlag geben.
Auf der Motorenseite bleibt der 911 GT3 Cup beim Saugerprinzip. In der Rennversion entwickelt der 4,0 Liter große, wassergekühlte Sechszylinderboxer 375 kW (510 PS). Seinen Leistungszenit erreicht das trockensumpfgeschmierte Hochdrehzahl-Aggregat bei 8.400/min. Zuvor waren es 7.500/min. Die Maximaldrehzahl liegt bei 8.750 Touren und das maximale Drehmoment von 470 Newtonmetern fällt bei 6.150/min an. Eine Einzeldrosselklappen-Sauganlage mit zwei Resonanzklappen sorgt für ein noch spontaneres Ansprechverhalten und in Verbindung mit der Katalysator-Rennabgasanlage für eine begeisternde Klangkulisse.
Gewicht / Maße
• Basisgewicht: ca. 1.260 kg
• Länge: 4.585 mm
• Breite: 1.920 mm (Vorderachse) / 1.902 mm (Hinterachse)
• Radstand: 2.459 mm
Motor
• Wassergekühlter 6-Zylinder-Boxermotor, Heckanordnung; Hubraum 3.996 ccm, Hub 81,5 mm, Bohrung 102,0 mm; ca. 375 kW (510 PS) bei 8.400/min; max. Drehmoment 470 Nm bei 6.150/min; Maximaldrehzahl 8.750/min; Vierventiltechnik; Einzeldrosselklappenanlage; Sauganlage mit zwei Resonanzklappen; elektronisches Motormanagement Bosch MS 6.6; Trockensumpfschmierung; Einmassenschwungrad; Rennabgasanlage mit DMSB-zertifiziertem Katalysator; Kraftstoffqualität Superplus bleifrei bis E20 (min. 98 Oktan).
Kraftübertragung
• Sequenzielles Porsche 6-Gang-Klauengetriebe; Schaltwippen am Lenkrad mit elektronischer Schaltwalzen-Aktuatorik; mechanisches Sperrdifferenzial; 3-Scheiben-Sintermetall-Rennsportkupplung.
Karosserie
• Leichtbaukarosserie in intelligenter Aluminium-Stahl-Verbundbauweise; Aufnahme Hebevorrichtung; abnehmbare Rettungsluke im Dach; eingeschweißter Überrollkäfig, zugelassen für Beifahrerbetrieb auf Rundstrecken; Sitz gemäß FIA 8862-2009, stufenlos in Längsrichtung verstellbar sowie jeweils zweifach in Höhe und Neigung; Sechspunkt-Sicherheitsgurt für den Einsatz mit HANS®; einstellbare Lenksäule mit Lenkwinkelsensor; Frontdeckel mit integrierten Schnellverschlüssen, Kühlerabluftführung und zentralem Lufteinlass zur Innenraumbelüftung; Bugverkleidung mit Verbreiterungen und Spoilerlippe; Kotflügel mit Verbreiterungen; Heckverkleidung mit integriertem Regenlicht gemäß FIA-Vorschriften; Türen, Heckdeckel und Heckflügel aus CfK; Heckflügel mit Schwanenhalsanbindung, elffach verstellbar; komplette Polycarbonat-Verglasung mit Hard Coating; 3-Stempel-Lufthebeanlage, Luftlanzenventil beidseitig montierbar; 110 Liter großer FT3-Kraftstofftank im Vorderwagen.
• CFK-Interieurverkleidung, multifunktionales CFK-Motorsport-Lenkrad mit Schnelltrennkupplung, Schaltwippen und beleuchteten Drucktastern; ergonomisch ausgerichtetes digitales Bedienfeld mit farbiger Hintergrundbeleuchtung; Fenster- und Mittelnetz nach neuesten FIA-Sicherheitsbestimmungen; Vorbereitung zur Sitzbelüftung; Feuerlöschanlage mit elektronischer Auslöseeinheit.
Fahrwerk
• Geschmiedete Aluminiumlenker und Stützlager, steifigkeitsoptimiert; Hochleistungs-Gelenklager mit Staubschutz; Radnaben mit Zentralverschluss; Schwingungsdämpfer mit motorsportspezifischer Ventilauslegung; beidseitig verstellbare Schwertstabilisatoren; Reifendruck-Kontrollsystem.
Vorderachse:
• Doppelquerlenkerachse, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur;
• elektromechanische Servolenkung mit Rangierfunktion.
Hinterachse:
• Mehrlenkerachse, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur;
• Rennsport-Gelenkwellen mit erhöhter Robustheit.
Bremssystem
• Zwei getrennte Bremskreise mit Bremsdrucksensoren für Vorder- und Hinterachse, vom Fahrer regulierbar über Waagebalkensystem; Rennbremsbeläge; optimierte Bremsluftführung; ergonomische Bremspedalpositionierung.
• Vorderachse: Einteilige 6-Kolben-Rennbremssättel aus Aluminium mit „Anti-Knock-Back“-Kolbenfedern; innenbelüftete Stahlbremsscheiben mit 380 mm Durchmesser und 32 mm Querschnitt; Aluminium-Bremsscheibentopf.
• Hinterachse: Einteilige 4-Kolben-Rennbremssättel aus Aluminium mit „Anti-Knock-Back“-Kolbenfedern; innenbelüftete Stahlbremsscheiben mit 380 mm Durchmesser und 32 mm Querschnitt; Aluminium-Bremsscheibentopf.
Felgen / Bereifung
• Vorderachse: Einteilige Leichtmetallfelgen 12,0 J x 18 ET 25; Reifendimension 30/65-18.
• Hinterachse: Einteilige geschmiedete Leichtmetallfelgen 13 J x 18; Reifendimension 31/71-18.
Elektrik
• Porsche Logger Unit; Porsche Power Box, 10,3 Zoll großes Porsche Farbdisplay; auslaufsichere LiFePO4-Leichtbaubatterie 12V, 60 Ah im Beifahrerfußraum; 175 A Generator; digitales Bedienfeld mit farbiger Hintergrundbeleuchtung; Einarm-Scheibenwischer mit Direktantrieb (Intervall- und Dauerwischen), Anschlussmöglichkeit für drei Zusatzverbraucher; Datenschnittstelle (Datenlogger, Videosystem)
• LED-Hauptscheinwerfer und -Tagfahrlicht; Rückleuchten und Regenlicht in LED-Technik.
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