Das ist der neue Porsche 911 GT3 R, der ab 2023 u.a. in der DTM zum Einsatz kommt.
Porsche hat am Rande der 24 Stunden von Spa seinen neuen 911 GT3 R gezeigt. Kundenteams können den Rennwagen ab der Saison 2023 bei Motorsportevents nach GT3-Reglement weltweit einsetzen. Dazu gehört beispielsweise die DTM. Der Rennwagen basiert auf der aktuellen Elfer-Generation 992.
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Gegenüber dem Vorgängermodell hat sich der neue 911 GT3 R einen größeren Motor mit bis zu 416 kW (565 PS), eine konstantere Aerodynamik-Performance und eine optimierte Fahrzeug-Balance. Kostenpunkt: 511.000 Euro netto.
„Der neue 911 GT3 R tritt in große Fußstapfen“, sagt Michael Dreiser, Leiter Vertrieb bei Porsche Motorsport. „Sein Vorgänger hat seit 2019 in vier Saisons so gut wie alles gewonnen, was es in der GT3-Szene zu gewinnen gab. Zu seinen Erfolgen zählen Gesamtsiege bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und auch hier in Spa-Francorchamps. Bei den 24 Stunden von Daytona und den 12-Stunden-Sebring haben unsere Kunden Klassensiege eingefahren. Das neue Modell blickt einem noch umfangreicheren Arbeitsspektrum in den Händen unserer Kundenteams entgegen.“
Nach der Ausschreibung der GT3-Klasse in der nordamerikanischen IMSA-Serie auch als Profi-Kategorie zieht die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC nach: Ab 2024 dürfen GT3-Rennwagen wie der neue 911 GT3 R erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen.
„Mit dem extrem erfolgreichen Vorgängermodell haben wir einen Volltreffer gelandet. Entsprechend hoch liegt nun die Messlatte für den Nachfolger“, betont Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R bei Porsche Motorsport. „Dabei bestand unsere Aufgabe weniger darin, den neuen 911 GT3 R noch schneller zu machen – die Einstufung in Performance-Fenster durch die BoP gleicht diesen Vorteil schnell wieder aus. Für uns ging es in erster Linie darum, dass unsere Kunden mit dem Rennwagen länger schnell fahren können. Konstanz ist gefragt. Darum haben wir uns vor allem auf eine verbesserte Fahrbarkeit konzentriert. Dies zeigt sich jetzt in einem breiter nutzbaren Drehzahlband des neuen 4,2-Liter-Motors, einer stabileren und konstanteren Aerodynamik und entlasteten Hinterreifen, die ihr Potenzial auf diese Weise gleichmäßiger abrufen können.“
Zu den Kernstücken des neuen Rennfahrzeugs zählt der seriennahe, auf der 911-Generation 992 basierende Motor. Wie beim Vorgängermodell handelt es sich um einen wassergekühlten Sechszylinder-Boxer mit Vierventil-Technologie und Benzindirekteinspritzung. Neu ist vor allem der Hubraum: Analog zum 911 RSR legte der neue 911 GT3 R von 3.997 um gut fünf Prozent auf 4.194 cm3 zu. Hierdurch ist die Spitzenleistung des Motors auf rund 416 kW (565 PS) gestiegen. In erster Linie hat Porsche aber den Drehmoment- und Leistungsverlauf über das gesamte Drehzahlband optimiert. Damit kommt der neue 4,2-Liter-Sechszylinder speziell Gentleman-Fahrern entgegen.
Der Hochdrehzahl-Sechszylinder kommt weiterhin ohne Turboaufladung zurecht und sitzt klassisch im Heck, wo er sich positiv auf Traktion und Bremsverhalten auswirkt. Das sequenzielle Sechsgang-Klauengetriebe ist eine Ableitung vom aktuellen 911 GT3 Cup. Die Lenkradwippen steuern eine elektronische Schaltwalzenaktuatorik, die besonders schnelle und präzise Gangwechsel ermöglicht.
Der neue 911 GT3 R ist nach dem 911 GT3 Cup das zweite von Porsche Motorsport entwickelte Rennfahrzeug, das auf der aktuellen Generation 992 aufbaut. Seine Leichtbaukarosserie in intelligenter Aluminium-Stahl-Verbundbauweise basiert dabei auf der Serie, wurde für den Einsatz im 911 GT3 R aber stark modifiziert. Inklusive Front- und Motorhaube, Türen, Seitenteilen, Heckflügel und Dach bestehen nahezu alle Karosseriekomponenten aus leichtem Karbon. Für die Radhäuser kommt Aramid zum Einsatz.
Konzept
• Einsitziges Kunden-Rennfahrzeug; homologiert für GT3-Klasse; Homologationsbasis: Porsche 911 GT3 (Modellreihe 992)
Gewicht / Maße
• Basisgewicht: ca. 1.250 kg (je nach BoP-Einstufung); Radstand: 2.507 mm
• Länge: 4.619 mm; Breite: 2.039 mm (Vorderachse) / 2.050 mm (Hinterachse)
Motor
• Wassergekühlter 6-Zylinder-Boxermotor, Heckanordnung; Hubraum
4.194 ccm, Hub 81,5 mm, Bohrung 104,5 mm; Maximaldrehzahl 9.250 /min; Leistung: rund 416 kW (565 PS); Vierventiltechnik; Einzeldrosselklappenanlage; Kraftstoff-Direkteinspritzung; elektronisches Motormanagement Bosch MS 6.6; Trockensumpfschmierung mit Öl-Wasser-Wärmetauscher; Einmassen-Schwungrad; Rennabgasanlage mit Doppelendrohr und DMSB-zertifiziertem Katalysator; Kraftstoffqualität Superplus bleifrei bis E20 (min. 98 Oktan).
Kraftübertragung
• Sequenzielles Porsche 6-Gang-Klauengetriebe; Schaltwippen am Lenkrad mit elektronischer Schaltwalzen-Aktuatorik; mechanisches Sperrdifferenzial mit variabler Preload-Systemeinheit; 3-Scheiben-Rennsportkupplung (Karbon).
Karosserie
• Leichtbaukarosserie in intelligenter Aluminium-Stahl-Verbundbauweise; Aufnahme Hebevorrichtung; abnehmbare Rettungsluke im Dach; eingeschweißter Überrollkäfig; 6-fach verschraubter Karbon-Rennsitz gemäß FIA 8862-2009; Sechspunkt-Sicherheitsgurt für den Einsatz mit HANS®; verschiebbare Pedaleriebox und einstellbare Lenksäule mit Lenkwinkelsensor; Frontdeckel mit integrierten Schnellverschlüssen, Kühlerabluftführung und zentralem Lufteinlass zur Innenraumbelüftung; Bugverkleidung mit Verbreiterungen und Spoilerlippe; Kotflügel mit Verbreiterungen; Heckverkleidung mit integriertem Regenlicht gemäß FIA-Vorschriften; Türen, Heckdeckel und Heckflügel aus CfK; Heckflügel mit Schwanenhalsanbindung; komplette Polycarbonat-Verglasung mit Hard Coating; beheizte Windschutzscheibe; 4-Stempel-Lufthebeanlage, Luftlanzenventil beidseitig montierbar; 117 Liter großer FT3-Kraftstofftank im Vorderwagen.
• CFK-Interieurverkleidung, multifunktionales CFK-Motorsport-Lenkrad mit Schnelltrennkupplung, Schaltwippen und beleuchteten Drucktastern; ergonomisch ausgerichtetes digitales Bedienfeld mit farbiger Hintergrundbeleuchtung; Fenster- und Mittelnetz nach neuesten FIA-Sicherheitsbestimmungen; integrierter CFK-Seitenaufprallschutz; Fahrersitz mit Sitzkühlung; Feuerlöschanlage mit elektronischer Auslöseeinheit.
Fahrwerk
• Geschmiedete Aluminiumlenker und Stützlager, steifigkeitsoptimiert; Hochleistungs-Gelenklager mit Staubschutz; Radnaben mit Zentralverschluss; fünffach verstellbare Rennsport-Schwingungsdämpfer, motorsportspezifische Ventilauslegung und Blow-Off-Funktion; Fahrwerksverstellung über Shims; beidseitig verstellbare Schwertstabilisatoren; Federwegs-Potentiometer; Reifendruck-Kontrollsystem.
Vorderachse:
• Doppelquerlenkerachse, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur.
• Elektrohydraulische Servolenkung.
• Einteilige Leichtmetallfelgen 12,5 J x 18; Reifen 30/68-18.
Hinterachse:
• Mehrlenkerachse, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur.
• Rennsport-Gelenkwellen mit Tripodenflanschen.
• Einteilige geschmiedete Leichtmetallfelgen 13,0 J x 18; Reifen 31/71-18.
Bremssystem
• Zwei getrennte Bremskreise mit Bremsdrucksensoren für Vorder- und Hinterachse, vom Fahrer regulierbar über Waagebalkensystem; Rennbremsbeläge; optimierte Bremsluftführung; Bremstemperatursensoren; ergonomische Bremspedalpositionierung für Rechts- und Linksbremser.
• Race-ABS Generation 5 von Bosch
• Vorderachse: Einteilige 6-Kolben-Rennbremssättel aus Aluminium mit „Anti-Knock-Back“-Kolbenfedern; innenbelüftete, mehrteilige Stahlbremsscheiben, Durchmesser 390 mm, Querschnitt 35,7 mm; Aluminium-Bremsscheibentopf.
• Hinterachse: Einteilige 4-Kolben-Rennbremssättel aus Aluminium mit „Anti-Knock-Back“-Kolbenfedern; innenbelüftete, mehrteilige Stahlbremsscheiben, Durchmesser 370 mm, Querschnitt 32,1 mm; Aluminium-Bremsscheibentopf.
Elektrik
• 992 EE Motorsport-Architektur; neues Porsche-Toolset mit vereinfachter Handhabung; aktuelle Generation Elektronikkomponenten von Cosworth; Porsche Logger Unit; Porsche Power Box, 10,3 Zoll großes Porsche
Farbdisplay mit integrierter RLU, Datenaufzeichnung per USB-Stick; auslaufsichere LiFePO4-Leichtbaubatterie 12V, 40 Ah im Beifahrerfußraum; 210 A Generator; digitales Bedienfeld mit farbiger Hintergrundbeleuchtung; Einarm-Scheibenwischer mit Direktantrieb (Intervall- und Dauerwischen);
• LED-Hauptscheinwerfer mit integrierten Zusatzscheinwerfern; Rückleuchten und Regenlicht in LED-Technik.
• Vorbereitung für Accident Data Recorder (ADR)
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