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Neuer Porsche 963 nimmt Fahrt auf: „Fühlt sich an wie Sieg“

WEC Porsche 963 Sportwagen-WM Portimao 2023

Credit: Porsche / Jürgen Tap

Porsche schafft im zweiten Rennen der Sportwagen-WM in Portimao mit dem neuen 963 das erste Podium. Warum André Lotterer und Co. dennoch realistisch bleiben.

Die Erleichterung war André Lotterer und seinen Teamkollegen Kevin Estre und Laurens Vanthoor anzusehen: Nach sechs spannenden Stunden in Portimao brachte das Trio Porsches brandneuen 963 auf Platz drei ins Ziel und konnte das erste Podium für den neuen LMDh-Prototypen bejubeln: „Richtig cool!“, freut sich Estre, vor allem auch über die gelungene Belohnung fürs Team: „Es war ein hartes Stück Arbeit und unsere Mechaniker hatten viele kurze Nächte. Es fühlt sich wirklich wie ein Sieg an“, strahlt der Franzose.

Auch sein deutscher Teamkollege André Lotterer ist happy, weiß der Routinier doch um die Schwierigkeiten und üblichen Kinderkrankheiten mit einem komplett neuen Rennwagen. „Das ist natürlich nicht immer einfach: Sebring (Auftakt der WEC; d. Red.) war schwer, hier war’s am Anfang vom Wochenende auch nicht so leicht. Wir haben aber gute Schritte mit dem Setup gemacht und im Rennen war das Auto eigentlich ganz gut“, sagt Lotterer zu Auto Bild Motorsport.

Credit: Porsche / Jürgen Tap

Dass seine Porsche-Penske-Truppe aber noch ganz am Anfang eines herausfordernden Projekts steht, darüber macht sich auch Lotterer keine Illusionen: „Wir müssen jetzt die ganzen Daten analysieren, wie wir uns weiter verbessern können. Das Resultat hier haben wir aber schon mal in der Tasche, das freut mich sehr für’s ganze Team.“

Porsche liefert sich packenden Kampf mit Ferrari

Genauso wie die Tatsache, dass sich Porsche in Portimao mit Ferrari einen packenden Kampf auf der Strecke liefern konnte: „Da saß zwar gerade nicht ich, sondern mein Teamkollege Laurens im Auto, aber es war schon cool zu sehen, wie sich diese Sportwagen im Zweikampf bewegen und dass wir da auch mitspielen“, grinst Lotterer und sagt: „Hoffentlich kommt da noch mehr.“

Bei einer Runde Rückstand auf den siegreichen Toyota, ist für den Deutschen allerdings auch klar: „Zur Spitze fehlt ehrlich gesagt noch einiges, weil die letzten Schritte immer die schwierigsten sind. Die ersten Schritte sind groß, aber dann wird die Luft natürlich immer dünner.“

Credit: Porsche / Jürgen Tap

Trotzdem ist Lotterer zuversichtlich: „Es ist jetzt mal die erste Ausbaustufe dieses Autos und die Autos sind nun natürlich ganz anders vom Reglement homologiert.“ Heißt übersetzt: „Dadurch gibt es kurzfristige und langfristige Pläne.“ Was die unmittelbare Zukunft und nächsten Schritte betrifft, erklärt Lotterer: „Wir haben das Setup hier um einiges mehr verstanden und hoffentlich wird das ins Spa (beim nächsten Lauf in zwei Wochen; d. Red.) auch so sein. Dann sehen wir, an welchen Baustellen am meisten Performance zu holen ist.“

Dass es noch einige Schwachstellen am neuen 963 auszumerzen gibt, daraus machen die Verantwortlichen bei Porsche keinen Hehl. So fuhr das Schwesterauto mit der Startnummer fünf in Portimao bis anderthalb Stunden vor Rennende gut mit, wurde dann aber durch ein Problem mit der Servolenkung weit zurückgeworfen. „Warum, werden wir jetzt analysieren“, kündigt Porsches LMDh-Projektleiter Urs Kuratle an.

Auch beim Lotterer-Porsche musste am Ende nochmal kurz ums Podium gezittert werden: „Den Grund für den letzten Tankstopp, den wir kurz vor Schluss einlegen mussten, gucken wir uns ebenfalls noch einmal genau an“, verrät der Schweizer. Offenbar war wegen eines Sensorfehlers beim planmäßig letzten Boxenstopp zu wenig Kraftstoff geflossen, wodurch ein Extra-Stopp nötig wurde.

Summa summarum ist Kuratle aber zufrieden mit dem Auftritt an der Algarve: „Die Crew hat in beiden Fällen sehr konzentriert und zielgerichtet auf die schwierigen Situationen reagiert“, lobt Porsches Projektleiter und zieht ein positives Fazit: „Insgesamt hat es gepasst und wir sind mit dem dritten Platz mehr als zufrieden. Wir haben Fahrt aufgenommen.“

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