Nach Daytona steht die zweite Sportwagen-Station des Jahres auf dem Plan: Porsche startet in Sebring gleich doppelt.
Für Porsche steht am kommenden Wochenende in Sebring ein Mammut-Rennprogramm auf dem Plan. Jeweils zwei Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske treten im US-Bundesstaat Florida zum Auftakt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und dem zweiten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship an.
Die neuen, rund 500 kW (680 PS) starken Hybridprototypen fahren am Freitag das 1.000-Meilen-Rennen der FIA WEC (Sportwagen-WM). Dabei treffen sie erstmals im Wettbewerb auf die Hypercar-Konkurrenz unter anderem von Ferrari, Peugeot und Toyota. Am Tag darauf folgt der traditionsreiche IMSA-Wettbewerb über zwölf Stunden.
Unter dem Titel „Super Sebring“ finden auf dem Sebring International Raceway also gleich zwei Langstreckenrennen innerhalb von zwei Tagen statt. Neben dem Werksteam bedeutet das auch für zwei Porsche-Werksfahrer maximale Belastung: Die beiden FIA WEC-Vollzeitpiloten Dane Cameron aus den USA und Michael Christensen aus Dänemark bestreiten am Freitag zunächst das 8-Stunden-Rennen über 1.000 Meilen (rund 1.600 Kilometer) der Langstrecken-WM.
Einen Tag später unterstützen die beiden Werksfahrer ihre Markenkollegen in den zwei anderen Porsche 963 beim 12-Stunden-Rennen der IMSA-Serie. In der GTE-Kategorie der FIA WEC starten insgesamt sechs Porsche 911 RSR von vier Kundenteams. In den beiden GTD-Klassen der nordamerikanischen IMSA-Meisterschaft setzen vier Privatmannschaften sechs Porsche 911 GT3 R ein.
„Der Event in Sebring wird ein Fest für Langstreckenfans und eine große Herausforderung für unser Werksteam“, erklärt Porsche-Sportchef Thomas Laudenbach. „Unsere Mannschaft von Porsche Penske Motorsport tritt in beiden Rennserien an zwei aufeinander folgenden Tagen in den intensiven Wettbewerb. In der IMSA-Serie wollen wir nach dem Dämpfer in Daytona das enorme Potenzial des Porsche 963 in entsprechende Ergebnisse umsetzen. In der FIA WEC blicken wir mit großer Vorfreude auf das tolle Starterfeld in der Hypercar-Klasse. Beim Saisonauftakt heißt es im Kampf um den Gesamtsieg nach fast 50 Jahren endlich einmal wieder: Porsche gegen Ferrari – einfach großartig.“
Für Porsche ist der Stresstest auch deshalb etwas Besonderes. „Vor uns liegen äußerst herausfordernde und spannende Tage in Florida – auch deshalb, weil wir erstmals auf die Wettbewerber in der Hypercar-Klasse der FIA WEC treffen“, erklärt Werks-Rennleiter Urs Kuratle. „Unsere Mannschaft hat womöglich einen Vorteil: Da wir mit dem gleichen Auto in beiden Serien starten, können wir intensiv Informationen und Daten austauschen. Das möchten wir in unserem Sinne bestmöglich nutzen, um in den Bereichen Setup, Reifennutzung und Strategie optimal vorbereitet in die Rennen zu gehen.“
Die beiden Langstrecken-Wettbewerbe in Sebring gelten als Härtetest für Mensch und Maschine und gleichzeitig auch als optimale Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans. Auf keiner anderen Strecke im Rennkalender ist die Technik derart hohen Belastungen ausgesetzt.
Ein Grund: die Beschaffenheit des Traditionskurses auf dem ehemaligen Militärflugplatz. Rund 30 Prozent der Strecke besteht aus Betonplatten, auch die ausgeprägten Bodenwellen stellen eine besondere Herausforderung dar. Daher erhält der Kurs in den Sozialen Medien oft den Hashtag #RespectTheBumps.
Das 12-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf dem 6,02 Kilometer langen Sebring International Raceway findet bereits zum 71. Mal statt. Porsche ist mit 18 Gesamtsiegen der erfolgreichste Hersteller bei diesem Langstreckenklassiker. Der letzte Triumph eines Rennwagens aus Weissach gelang 2008. Der Deutsche Timo Bernhard sowie die beiden Franzosen Romain Dumas und Emmanuel Collard siegten am Steuer des vom Team Penske eingesetzten Porsche RS Spyder gegen die Phalanx der nominell überlegenen LMP1-Prototypen.
Das 1.000-Meilen-Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC bildet den Auftakt der Saison 2023. In der FIA WEC fahren die zwei Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport in der „Hypercar“-Klasse um den Gesamtsieg, in der IMSA-Serie heißt die Topkategorie „GTP“.
Für das Werksteam Porsche Penske Motorsport greifen in der FIA WEC sechs Werksfahrer in die Lenkräder der beiden Porsche 963. Im Cockpit der Startnummer 5 wechseln sich Dane Cameron aus den USA, Frédéric Makowiecki aus Frankreich und Michael Christensen aus Dänemark ab. Im Schwesterauto mit der Nummer 6 fahren Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor aus Belgien.
Nick Tandy aus Großbritannien und der Franzose Mathieu Jaminet bilden die Stammbesetzung in der Startnummer 6 des IMSA-Werksteams. Beim Langstrecken-Event in Sebring ergänzt erneut Dane Cameron die beiden Routiniers als dritter Fahrer. Im Schwesterauto mit der Nummer 7 wechseln sich in der Saison 2023 der Australier Matt Campbell und der Brasilianer Felipe Nasr ab. Das Duo erhält beim 12-Stunden-Rennen – wie bereits beim Saisonauftakt in Daytona – die Unterstützung von Michael Christensen.
Von: F1-Insider / Bianca Garloff
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