Michal Smidl dominiert die Racer League der Championship von Racing Unleashed. Der Tscheche ist Teamkollege von Max Verstappen im Simracing-Team Redline. Gemeinsam fuhren sie schon die virtuellen 24h von Le Mans.
Er ist einer der Überflieger im Simracing: Michal Smidl gewann 2021 das 24h-Rennen von Le Mans und ist zweimaliger Champion in der Racer League der Championship „Beyond the Pinnacle“ Racing Unleashed. Der Tscheche, der von seinen Preisgeldern leben kann, steuert dieses Jahr auf seinen dritten Titel im vierten Jahr bei Racing Unleashed zu.
Racing Unleashed (hier geht’s zur Homepage) – das ist die Rennserie, in der die Fahrer in Hochleistungs-Simulatoren ein virtuelles 2022er Formel-1-Modell über die Rennstrecken jagen. 46-Zoll Bildschirme mit panorama-ähnlichem Blick und Kohlefasercockpits mit integriertem Soundsystem machen die Rennen in den Racing Lounges an verschiedenen Standorten in Deutschland, der Schweiz oder Spanien zum fast realen Formel-1-Erlebnis.
An diesem Wochenende fahren die Piloten der Racer und Challenger League in Brands Hatch. Die Rennen gibt’s Samstag (mit Fabian Vettel als Co-Kommentator!) und Sonntag ab 10:50 Uhr live auf dem Twitch-Kanal von Racing Unleashed und auch hier auf dieser Webseite. Insgesamt geht es um ein Preisgeld von rund 200.000 Schweizer Franken.
Mit drei Siegen und einem dritten Rang in den ersten vier Rennen hat Smidl schon 12.000 Schweizer Franken abgeräumt. Mit den 2022er-Rennwagen kommt er gut zurecht. „Die Autos sind leicht zu fahren“, erklärt der 27-Jähirge, der die Live-Shows bei Racing Unleashed genießt. „Die Atmosphäre in der Münchner Lounge ist super. Zudem mag ich es, dass wir alle in identischen Simulatoren sitzen, das gleiche Equipment und damit die gleichen Chancen haben.“
Seine Eltern fiebern zuhause im tschechischen Košťany im Livestream mit. Sie haben das Talent ihres Simracing-Mozarts bereits früh erkannt und gefördert. Bereits im Alter von drei Jahren steuerte er am Playstation-Controller Supersportwagen in Gran Turismo. Mit 14 Jahren bekam er einen Rennsitz samt Lenkrad. Smidl: „In meinen Anfangsjahren bin ich extrem viel gefahren. Während andere Freunde getroffen haben, bin ich teils am Bildschirm auf Zeitenjagd gegangen.“
Mittlerweile ist er an der Spitze angekommen, fährt gemeinsam mit Formel-1-Weltmeister Max Verstappen für das Team Redline, der besten Anlaufstelle der Szene. „Es ist total surreal für mich. Als kleiner Junge hätte ich niemals gedacht, dass ich mal mit einem Formel-1-Weltmeister zusammen fahren würde“, staunt der Racing-Unleashed-Champion von 2019 und 2020. „Max hat ein klasse Mindset, zeigt viel Engagement und ist immer bei 100 Prozent, was stark auf das Team abfährt.“
Smidl weiter: „Er hat eine natürliche Gabe, extrem viel Fahrgefühl und kann sehr präzise lenken. Zudem weiß er genau, was er am Setup des Rennwagens anpassen muss, um es noch schneller zu machen.“ Für Smidl hat der Niederländer hin und wieder auch einen Tipp parat. „Beim Le-Mans-Training hat er mir erklärt, wie er die Kurvenausgänge in den wichtigen Ecken nimmt. Das hat mir ein paar Extra-Zehntel gebracht.“
Während Verstappen auf einem anderem Auto des Teams crashte, feierte Smidl den Sieg. Den Le Mans-Triumph erzielte er gemeinsam mit dem Führenden der Formel 2, Felipe Drugovich, und dem Formel-E-Fahrer Oliver Rowland.
Viele Tipps braucht Smidl, der ein knappes Vierteljahrhundert Rennspiel-Erfahrung hat, jedoch nicht. „Ich sehe meine Stärken in der Mentalität. Ich behalte immer die Ruhe, insbesondere bei Dingen, auf die ich keinen Einfluss habe, zum Beispiel, wenn ich unverschuldet in einen Crash verwickelt bin.“ Auch die „Race Craft“ gehöre zu seinen Spezialitäten. Smidl: „Ich weiß immer, wann und wo ich überholen kann.“
Diese Fähigkeit wird er auch am Wochenende in Brands Hatch brauchen. Aufgrund des Knock-Out-Qualifyings bei Racing Unleashed fährt der Meisterschaftsführende in einem Eliminierungsrennen mit umgekehrter Startreihenfolge erneut von hinten los. Auf dem britischen Traditionskurs, der keine langen Geraden bietet, wird die Aufholjagd nicht leicht. Bei einem Vorsprung von 45 Punkten auf den Zweitplatzierten Angelo Michel (Bernbeuren) muss er allerdings nicht ins Risiko gehen.
Samstag (Challenger League):
11:20 – 11:50 Uhr Knock-Out-Qualifying
13:00 – 13:30 Uhr Rennen
Sonntag (Racer League):
11:20 – 11:50 Uhr Knock-Out-Qualifying
13:00 – 13:30 Uhr Rennen
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