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Ringen um die Zukunft – Bergers Appell an Audi und BMW

Photo by Hoch Zwei

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DTM-Chef Gerhard Berger kann auch am Lausitzring noch nicht sagen, wie es mit der Serie weitergeht. Es bleibt kompliziert und zäh.

Das Ringen um die Zukunft der DTM bleibt kompliziert: „Wir sind jetzt in der Phase, wo wir überlegen müssen, ob diese Plattform weiter bestehen kann und wenn ja, wie sie bestehen kann. Soll sie weiter existieren oder nicht? Diese Klarheit muss man jetzt hinbekommen“, so DTM-Chef Gerhard Berger im Rahmen einer Videokonferenz am Lausitzring (Sa./So. ab 13 Uhr live auf Sat.1).

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Das Problem: In dieser Phase befinden sich die Beteiligten schon länger. Der Status Quo: Audi ist ausgestiegen, inzwischen offiziell auch – wenig überraschend – BMW. Beide sind aber noch Mitglieder der DTM-Plattform ITR e.V. (Internationale Tourenwagen Rennen).  Die Gespräche: Laut Berger vernünftig und konstruktiv.

Berger: „Es gibt einige Vorschläge von mir zu Fortführungsszenarien. Aber am Ende des Tages liegt der Ball bei den Herstellern als Mitgliedern des Vereins, diese Szenarien mitzutragen, zu unterstützen und zu bewilligen.“ Die Alternative sei das Abwicklungsszenario, so der Österreicher. Der erneute „Tod“ der DTM also. Berger: „Ich glaube, dass die DTM es wert ist, sich dafür einzusetzen. Für die Fans, Mitarbeiter und die vielen Jahre harter Arbeit. Wenn die beiden Hersteller der Meinung sind, dass die Plattform nicht fortgeführt werden soll, dann sollten sie als Mitglieder auch in der Lage sein zu sagen, dass sie weg muss. Das liegt in den Händen von Audi und BMW.“

Die große Frage also: Wollen Audi und BMW, ohne werksseitig engagiert zu bleiben, die Marke DTM fortführen?

Sportlich bleibt ein GT3-Format die Option, um die es geht. Berger: „Ich glaube, dass es ein tolles Produkt werden kann, wenn man es richtig gestaltet – im richtigen Format und Umfeld.“ Einwände, dass es mit dem ADAC GT Masters ein ähnliches Format bereits gibt, wischt Berger zur Seite. Für ihn ist das GT Masters eine „Hobby-Rennmeisterschaft“. Berger: „Das hat mit Profi-Rennsport nichts zu tun.“

Gerhard Berger (ITR), DTM Lausitzring 2020, (Photo by Hoch Zwei)

Es gebe unterschiedliche Geschäftsmodelle und Bedürfnisse, so der 60-Jährige: „Einen Teil davon deckt der ADAC mit seiner Plattform sehr gut ab. Die DTM wird aber nicht in Richtung Kundensport zielen. Das Format und die DNA der DTM ist komplett etwas anderes.“

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt betonte zuletzt, dass GT3 Kundensport sei und man aufpassen müsse, dass ein Konkurrenzprodukt den nicht zusätzlich unter Druck setze. Eine Aussage, die bei Berger Unverständnis hervorrief. „Ich habe nicht so richtig verstanden, was er sagen will. Die DTM steht nicht für Kunden-Rennsport, und das weiß Jens Marquardt ganz genau.“

Ein Beispiel, warum es stockt: „Sprintrennen auf Profibasis finden alle interessant“, verrät Berger. „Für viele Teams ist das attraktiv, aber ich habe noch keine konkreten Gespräche mit Herstellern oder Teams geführt.“ Obwohl namhafte Mannschaften bereits Interesse bekundet haben. Für Berger allerdings ist es „verlorene Zeit, wenn am Ende Audi und BMW sagen, dass sie das ganze Thema abwickeln und einstellen wollen“.

Berger bleibt trotzdem dabei: Die Chancen, dass es weitergeht, beziffert er auf 50 Prozent. „Sie müssen uns allen sagen, ob sie links oder rechts herum wollen. Ich kann nur Szenarien vorstellen, die möglich wären. Dann muss man sich festlegen. Und das müssen wir gemeinsam machen.“ Am besten so schnell wie möglich.

Andreas Reiners und Bianca Garloff

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