Haas zeigt das erste Formel-1-Auto von Mick Schumacher. Das Jahr 2021 wird für das US-Team extrem schwierig.
Das gab es so auch noch nicht: Russische Farben auf Mick Schumachers erstem Formel-1-Auto, das von einem Team aus den USA stammt… Der neue Haas-Ferrari VF-21 glänzt ganz in weiß mit rot-blauen Farbelementen, die dem neuen Hauptsponsor Uralkali zu verdanken sind. Der Chemie-Konzern kommt mit Schumachers neuem Teamkollegen Nikita Mazepin in die Formel 1. Mazepins Vater Dmitri ist Hauptanteilseigner des Düngemittel-Imperiums und ermöglicht seinem Sohn so den Einstieg in die Königsklasse.
Doch die Farbauswahl des Russland-Designs sorgte bereits für Diskussionen. Hintergrund: Der internationale Sportgerichtshof (CAS) hatte Russland wegen Dopings für zwei Jahre von internationalen Sportveranstaltungen ausgeschlossen. Das schließt auch das Abspielen der Hymne und das Präsentieren der Landesflagge ein. Doch Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt: „Die Regularien der WADA sind klar. Die russische Flagge dürfen wir weder am Auto noch an der Gürtelschnalle von Nikita zeigen, aber die Farben der Lackierung kann man nicht limitieren.“
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Fest steht schon jetzt: Mazepin junior und Mick Schumacher steht ein hartes erstes Formel-1-Jahr bevor. Denn Haas wird das neue Auto erst zum ersten Test in Bahrain fertig zusammengebaut haben, im Vergleich zum Vorjahr keine großen Entwicklungen bringen und auch keine Weiterentwicklung über die Saison 2021 betreiben. „Wenn wir ein paar Punkte einheimsen können, wäre das daher schon gut“, hält Teamchef Günther Steiner den Ball flach.
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Dass Haas so spät mit dem neuen Auto fertig wird, liegt an der Corona-Pandemie. Es sind keine Ferrari-Techniker in Großbritannien, die den Motor anwerfen könnten. Sie müssten aufgrund der Bestimmungen in Großbritannien zunächst fünf Tage in Quarantäne. So lange kann Ferrari seine Techniker aber nicht abbestellen. Daher startet Haas den Antrieb erst in Bahrain bei den Tests. Steiner weiß: „Das ist alles nicht ideal. Aber es kommt uns zugute, dass wir viele Teile vom 2020er Auto übernehmen, wie etwa das Getriebe oder ein Teil des Kabelbaums. Vor einem Jahr wäre ein spätes Fire-up erheblich risikoreicher gewesen.“
Als einziges Team wird Haas zudem auf den Einsatz seiner zwei Entwicklungsmarken verzichten. Grundsätzlich ist die Entwicklung am neuen Chassis bekanntlich begrenzt – mit nur wenigen Ausnahmen. Haas wird aber selbst auf diese Ausnahmen verzichten und das Auto lediglich an die neuen Regeln – etwa am Unterboden – anpassen. Eigentlich wollte Haas die Nase verändern, hat das aber nicht mehr rechtzeitig geschafft.
Während der Saison wird es aller Voraussicht nach keine Weiterentwicklung geben. Haas will alle Ressourcen auf 2022 richten, wenn die komplett neuen Formel-1-Rennwagen eingeführt werden. „Wir müssen das große Bild im Auge behalten. Uns ist klar, dass ein sehr hartes Jahr auf uns zukommt. Aber wir beißen lieber 2021 mit einem weniger konkurrenzfähigen Auto in den sauren Apfel, sind dann aber für 2022 gut vorbereitet. Das ist aus unserer Perspektive sinnvoller.“
Weil Haas 2020 gerade Mal Neunter der Konstrukteurs-WM war, heißt das alles: Das US-Team wird auch 2021 am Ende des Feldes kämpfen. Das könnte die Fans von Mick Schumacher natürlich enttäuschen, denn die Erwartungen an den Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher sind hoch. Doch für Mick Schumacher und auch seinen Teamkollegen Nikita Mazepin geht es 2021 nur darum, für 2022 zu lernen. Daher setzt Haas auf die erste Rookie-Fahrerpaarung in der Formel 1 seit fünf Jahren (Manor 2016 mit Pascal Wehrlein und Rio Haryanto).
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Trotz dieser nur bedingt guten Vorzeichen lobt Mick Schumacher das Team: „Ich bin sehr glücklich, bei Haas zu sein. Es ist mein F1-Debüt und ich möchte es auf die bestmögliche Art und Weise machen.“
Eine Hoffnung gibt es dann doch: Ferrari soll das eklatante PS-Defizit aus dem Jahr 2020 wettgemacht haben. Das kommt freilich auch den Kundenteams zugute – also Alfa Romeo und eben Haas.
Teambesitzer Gene Haas erklärt abschließend: “ Es ist eine aufregende Zeit für das Team – weil Uralkali an Bord kommt und weil Nikita Mazepin und Mick Schumacher für uns fahren werden. Es ist definitiv ein kompletter Wandel, aber ich hoffe wir sind wieder im Rennen um ein paar Punkte.“
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