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Sebastian Vettel: Aston Martin scheitert mit Einspruch

Formel 1 Sebastian Vettel Ungarn GP 2021 Race

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Aston Martin protestiert offiziell gegen die Disqualifikation von Sebastian Vettel beim GP Ungarn. Die Hintergründe

UPDATE: Nächste Schlappe im Sprit-Streit um Sebastian Vettel und Aston Martin! Die Rennkommissare haben das Überprüfungsgesuch des britischen Teams abgelehnt, nachdem sie Vettel nach dem GP Ungarn wegen zu wenig Benzin im Tank disqualifiziert hatten. 

Grund: Aston Martin habe keine neuen Beweise erbringen können, die den Vorfall in einem signifikant anderen Licht erscheinen lassen. Vettels Rennstall hatte Daten vorgelegt, wonach ein Defekt im Kraftstoffsystem für die zu niedrige Spritmenge verantwortlich gewesen sei.

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So soll nach einem Druckverlust Luft in den Tank gepumpt worden sein, wodurch unbeabsichtigt Treibstoff abgelassen wurde. Deshalb befanden sich nach dem Rennen nur noch 0,3 Liter Benzin im Tank. Laut Regelwerk müssen die FIA-Techniker mindestens einen Liter für ihre Probe entnehmen können.

Doch die Rennkommissare des Weltverbands blieben hart. „Für die Beurteilung der Frage, ob die 1-Liter-Grenze überschritten wurde oder nicht, ist es unerheblich, warum weniger als ein Liter vorhanden war“, heißt es in der Begründung. Es liege allein in der Verantwortung der Rennställe, „dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug zu jeder Zeit dem Reglement entspricht. Es ist kein Argument, zu behaupten, dass kein Leistungsvorteil erzielt wurde.”

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer zieht nun auch einen Rückzug im noch ausstehenden Berufungsverfahren in Betracht. „Sebastian ist in Ungarn brillant gefahren und wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit hatten, wichtige neue Beweise vorzulegen, die wir seit dem Rennen entdeckt haben“, sagt er in einem Statement von Aston Martin. 

„Wir waren der Meinung, dass die von uns vorgelegten Beweise relevant waren und der FIA zeigten, dass er nach seiner Disqualifikation wieder rehabilitiert werden sollte. Leider war die FIA anderer Meinung, und obwohl die Richtigkeit unserer neuen Beweise nicht angezweifelt wurde…. Das ist enttäuschend, und wir werden nun unseren Standpunkt im Hinblick auf das gesamte Berufungsverfahren überdenken.“

Auf FIA-Seite nahmen die gleichen Kommissare wie in Ungarn teil: Gerd Ennser, Matteo Perini, der lokale Kommissar Lajos Herczeg sowie Ex-Formel-1-Pilot Vitantonio Liuzzi. Aber auch Renndirektor Michael Masi war im Call. Für Aston Martin waren u.a. Szafnauer und Technikchef Andy Green dabei.

So protestiert Aston Martin gegen Vettels Disqualifikation

+++ 6. August: Aston Martin will Sebastian Vettels zweiten Platz vom Großen Preis von Ungarn in Budapest nicht kampflos aufgeben. Kurz vor Ablauf der 96-Stunden-Frist hat das Team offiziell gegen die Disqualifikation des Deutschen am Abend nach dem GP Berufung eingelegt. Am kommenden Montag sollen die Rennkommissare erneut tagen.

Vettel war der zweite Platz auf dem Hungaroring aberkannt worden, nachdem die FIA-Techniker nur 0,3 Liter Benzin für die Spritprobe aus dem Tank entnehmen kommen. Das Reglement fordert mindestens einen Liter.

Aston Martin: Daten belegen genügend Sprit

Aston Martin betont in einer Pressemitteilung nun erneut, dass laut den Daten der Benzinpumpe und des Benzinmengen-Sensors nach dem Abstellen durch Vettel in der Ehrenrunde noch 1,74 Liter Benzin im Auto gewesen sein müssen. Laut dieser Rechnung müssten sich nun noch 1,44 Liter Sprit im Aston Martin befinden.

Vettels Renner befindet sich mittlerweile versiegelt in der FIA-Werkstatt. Dabei profitiert das Team aus England von der Sommerpause. Ansonsten hätte das Auto längst in der Fabrik sein müssen, damit es fürs nächste Rennen vorbereitet werden kann.

Aston Martin protestiert nicht nur

Wichtig: Aston Martin legt nicht nur Protest gegen die Disqualifikation ein, sondern fordert auch das sogenannte „Right of Review“ ein, wonach neue Beweise eine Überprüfung des Urteils notwendig machen. Die soll am Montag um 15 Uhr stattfinden. Nur wenn dann das Ergebnis aufrechterhalten wird, gilt der Protest.

Bereits am Sonntag hatte man sich darauf berufen, dass es ein Problem mit der Benzinpumpe gegeben hatte. Allerdings ist es in dem Fall erlaubt, eine externe Pumpe anzuschließen. Doch auch die förderte nicht die nötige Benzinmenge zutage.

Aston Martin unterstreicht indes erneut, dass Vettel durch den vorgeworfenen Regelverstoß keinen Vorteil hatte – und dass keine Absicht bestand. Dies allerdings ist bei einem Verstoß gegen das technische Regelwerk ohnehin unerheblich. 

Nicht nur für Vettel und Aston Martin wären die 18 verlorenen WM-Punkte wichtig. Auch Max Verstappens Rückstand würde um zwei Punkte schrumpfen, wenn Vettel Platz zwei zurückbekommt. Derzeit hat der Holländer acht Zähler Rückstand auf den neuen WM-Leader Hamilton.

Vettel nach GP Ungarn disqualifiziert

+++ UPDATE 2. August: Als Sebastian Vettel seinen Aston Martin AMR21 nach Platz zwei beim GP von Ungarn mitten in der Ehrenrunde abstellte, schwante einigen Beobachtern schon Böses. Seit gestern Abend steht fest: Der Deutsche ist um 22.02 Uhr am Sonntagabend mit zu wenig Sprit im Tank nachträglich disqualifiziert worden. 

Laut dem technischen Delegierten der FIA, Jo Bauer, waren nur noch 0,3 Liter Benzin im Tank. Paragraph 6.6 des technischen Regelwerks sieht allerdings vor, dass zu Kontrollzwecken mindestens ein Liter Sprit abgepumpt werden kann.

Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer hatte bei den Rennkommissaren noch versucht, die Disqualifikation abzuwenden. 1,44 Liter Benzin müssten nach internen Berechnungen noch im Tank sein, behauptete der US-Amerikaner. 

Doch die FIA-Schiedsrichter blieben hart. Der zweite Platz ist futsch. Vorerst zumindest, denn Aston Martin kündigt Einspruch an. Vettels Auto mit der Nummer fünf wird nun versiegelt und bei der FIA erneut untersucht. Solange behält er offiziell seinen zweiten Platz. 

Kurz nach der Verkündung reagierte Aston Martin und veröffentlichte eine Pressemitteilung. „Der Verlust von 18 Punkten ist für das Team enttäuschend, schmälert aber nicht die ansonsten makellose Fahrt von Sebastian“, heißt es unter anderem darin. „Heute haben wir gezeigt, dass unser Auto eine starke Rennpace hat.“

Wie geht es nun weiter? „Ich kann bestätigen, dass wir vorhaben, einen Protest einzureichen“, sagt Otmar Szafnauer. „Sobald wir mehr wissen und sagen können, ob es dafür eine Grundlage gibt, werden wir protestieren. Wenn es keine Grundlage gibt, dann nicht. Aber dafür haben wir 96 Stunden Zeit.“

Die Uhr tickt.

Vettel verteidigt Aston Martin nach Boxen-Panne

Statt über Platz zwei zu jubeln, ärgert sich Sebastian Vettel (34) nach der Zieldurchfahrt beim Großen Preis von Ungarn. „Aaah, ich habe alles versucht. Tut mir leid, Jungs!“, funkt er an die Box. Dabei müsste sich sein Team eigentlich bei ihm entschuldigen. Denn den Sieg verlor Aston Martin beim Boxenstopp.

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Nach dem Chaos-Start fährt Vettel hinter Ocon auf Rang zwei, kommt aber nicht am Alpine vorbei. Also wagt er den Undercut. Doch beim Stopp braucht seine Crew eine Sekunde länger als Alpine eine Runde später. Eine Sekunde, die Vettel fehlt, um bei der Boxenausfahrt an Ocon vorbeizuziehen.

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Doch typisch Vettel: Der Heppenheimer nimmt sein Team in Schutz. „Den Unterschied heute hat Esteban gemacht, nichts Anderes. Er hat keinen Fehler gemacht – großes Kompliment.“ Über den Stopp sagt Vettel: „Das mit dem Boxenstopp muss ich mir nochmal ansehen. Wir versuchen als Rennstall alles, niemand muss sich einen Vorwurf machen lassen. Wir haben heute nicht verloren, Esteban und Alpine haben gewonnen.“

Sebastian Vettel muss zu Rennkommissaren

Unrecht hat der Deutsche nicht, denn Ocon gab ihm keine weitere Chance zu attackieren. Vettel: „Das Problem ist einfach: Es ist so wahnsinnig schwierig, mit diesen Autos einem Gegner dicht genug zu kommen, um einen vielversprechenden Angriff zu wagen. Ich hielt den Druck aufrecht, weil ich darauf spekulierte, dass ich ihn vielleicht in einen Fehler treiben kann. Aber der Kerl hat keinen Fehler gemacht.“

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Pikant: Nach dem Rennen muss der Aston Martin-Star zu den Rennkommissaren. Grund ist ein Verstoß beim Prozedere vor dem Rennen. Da ließ der Hesse auch während der ungarischen Nationalhymne sein Regenbogenshirt an, um gegen die Anti-Homosexuellen-Gesetze der Regierung zu demonstrieren. Doch laut Dokument 37 des GP Ungarn hätte Vettel das Shirt nur während der „We race as one-Zeremonie“ tragen dürfen.

Bei Sky drauf angesprochen sagt er nur: „Auf dem Teppich steht es geschrieben, dass wir für mehr Gleichberechtigung eintreten sollen, aber immer scheint es dann ja doch nicht erwünscht zu sein.“ Vettel bekommt eine Verwarnung, seine erste in diesem Jahr.

In der WM liegt Vettel jetzt auf Rang neun, hat ganze 30 Punkte mehr als sein Teamkollege Lance Stroll, der nach einer selbst verschuldeten Kollision am Start mit Charles Leclerc vorzeitig ausfiel.

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